FC Bayern: "Weichgespültes Pack!" Julian Nagelsmann schimpft über Schiedsrichter nach Roter Karte gegen Dayot Upamecano

WAS IST PASSIERT? Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat nach der Roten Karte gegen Dayot Upamecano bei der 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach die verantwortlichen Schiedsrichter heftig attackiert.

WAS WURDE GESAGT? "Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen, oder was?", schrie der Bayern-Coach bei seinem Gang durch die Katakomben nach der Partie. Anschließend ging er in die Kabine der Unparteiischen und kam kurz darauf wieder heraus. Seine Reaktion: "Dieses weichgespülte Pack!"

Schiedsrichter Tobias Welz hatte Upamecano in der achten Minute nach einem leichten Kontakt in einem Laufduell mit Alassane Pléa vom Platz gestellt. Trotz einer dreiminütigen VAR-Überprüfung blieb es bei der Entscheidung.

Bei Sky erläuterte Nagelsmann hinterher, dass Welz ihm gegenüber während des Gesprächs keinen Fehler zugeben wollte und die Rote Karte auch im Nachhinein für gerechtfertigt hielt. Das hatte Nagelsmann so nachhaltig auf die Palme gebracht, dass er auch am Mikrofon beinahe wieder die Fassung verlor. "Mir kann keiner erzählen, dass das eine Rote Karte war. Wenn er eingesehen hätte, dass das keine richtige Entscheidung gewesen war, kein Problem. Jeder macht mal Fehler. Aber so...", wütete Nagelsmannn.

Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic sprang seinem Coach inhaltlich zur Seite. "Ich glaube alle haben gesehen, dass es keine Rote Karte war. Ärgert mich auch ein bisschen - was heißt ein bisschen - es ärgert mich maßlos, dass der Schiedsrichter nicht rausgeht und sich die Szene anschaut, weil sie einfach spielentscheidend war. Das ist schade für uns", sagte Salihamidzic in der Mixed Zone mit ruhiger Stimme.

Wie Nagelsmann habe auch er das Gespräch mit dem Schiedsrichter gesucht. "Ich habe ihn gefragt, warum er nicht rausgeht und sich nicht erkundigt. Deswegen haben wir ja den Videobeweis. Für uns ärgerlich, dass das nicht passiert ist. Ich bin mir sicher, dass er sich anders entschieden hätte, wenn er das noch mal gesehen hätte. Und auch wenn er die Karte nicht zurückgenommen hätte, dann hätte er wenigstens seine Meinung bestätigen können."

Für Nagelsmanns Wutausbruch zeigte Salihamidzic Verständnis: "Der Trainer ist natürlich emotional. Wir haben in den ersten sechs Minuten drei hundertprozentige Chancen. Das Spiel wäre ohne die Rote Karte völlig anders verlaufen. Die Mannschaft war top eingestellt, wir haben super begonnen."

Bis zur anschließenden Pressekonferenz hatte Nagelsmann sich wieder ein bisschen beruhigt: "Natürlich habe ich mich in der Mixed Zone aufgeregt. Aber bitte jetzt nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Es gibt Emotionen in diesem Sport, davon lebt er auch. Da ist jetzt nicht alles richtig, was ich sage oder von mir gebe."

Thomas Müller, der nach Upamecanos Roter Karte ebenfalls früh den Platz verlassen musste, hatte sich in der Mixed Zone ähnlich prägnant wie sein Trainer geäußert: "Scheiß Spielverlauf", sagte der Bayern-Veteran, bevor er die Interview-Zone wieder verließ. Nagelsmann bezeichnete die Entscheidung, Müller "zu opfern" als "scheiß Entscheidung. Es tut mir leid für ihn. Ich habe das nicht gerne getan."

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