Jürgen Klinsmann hat nach nur 76 Tagen überraschend sein Amt als Trainer bei Bundesligist Hertha BSC zur Verfügung gestellt. Nach "langer Überlegung" sei der 55-Jährige zu der Überzeugung gekommen, von seinem Amt beim Bundesligisten zurückzutreten. Dies kündigte er auf seinem Facebook-Account an. Klinsmann-Berater Roland Eitel bestätigte auf SID-Anfrage die Demission des Ex-Bundestrainers bei Hertha.
Interimsnachfolger wird der bisherige Klinsmann-Assistent Alexander Nouri. "Wir sind von dieser Entwicklung am Morgen überrascht worden. Insbesondere nach der vertrauensvollen Zusammenarbeit hinsichtlich der Personalentscheidungen in der für Hertha BSC intensiven Wintertransferperiode gab es dafür keinerlei Anzeichen. Über die weiteren Entwicklungen werden wir zu gegebener Zeit informieren", sagte Manager Michael Preetz in einer Erklärung von Hertha BSC.
Klinsmann bemängelt fehlendes Vertrauen
Klinsmann fehlte offenbar im Abstiegskampf die nötige Unterstützung im Verein. "Als Cheftrainer benötige ich allerdings für diese Aufgabe, die noch nicht erledigt ist, auch das Vertrauen der handelnden Personen", schrieb Klinsmann. Gerade im Rennen um den Klassenerhalt seien Einheit, Zusammenhalt und Konzentration enorm wichtig.
Klinsmann hatte das Amt erst Ende November von Ante Covic übernommen, nachdem dieser mit dem Klub in den Tabellenkeller gerutscht war. In neun Bundesliga-Spielen holte der frühere Welt- und Europameister zwölf Zähler. Im DFB-Pokal unterlagen die Berliner im Achtelfinale in der vergangenen Woche bei Schalke 04 mit 2:3 nach Verlängerung.
