Didier Deschamps France 2025Getty Images

"Kein Spieler sollte so etwas durchmachen müssen": Frankreich-Star wird von den eigenen Fans in der WM-Qualifikation gnadenlos ausgepfiffen

Während des französischen Sieges in der WM-Qualifikation gegen Island (2:1) ist Adrien Rabiot von Teilen der eigenen Fans mit Buhrufen und Pfiffen bedacht worden. Trainer Didier Deschamps kritisierte das Verhalten mit deutlichen Worten.

  • WAS IST PASSIERT?

    Beim knappen Erfolg des Vizeweltmeisters im Parc des Princes in Paris wurde Rabiot in der 70. Minute für Stürmer Marcus Thuram eingewechselt. Der 30-Jährige wurde deutlich hörbar ausgepfiffen, als er den Rasen betrat. Auch jeder Ballkontakt Rabiots wurde anschließend von Pfiffen begleitet.

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  • adrien-rabiot(C)Getty Images

    WAS WURDE GESAGT?

    Deschamps bezog Stellung und wetterte: "Das ist inakzeptabel. Wenn ein Spieler das Trikot Frankreichs trägt, spielt er für sein Land, wenn er für seinen Verein spielt, geht mich das nichts an."

    Und weiter: "Adrien ist stark genug. Aber kein Spieler sollte so etwas durchmachen müssen. Wir sprechen hier von der französischen Nationalmannschaft, und er ist genauso Franzose wie alle anderen."

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    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Mehrere Faktoren dürften bei den Unmutsbekundungen des eigenen Anhangs eine Rolle gespielt haben. Rabiot, der in Saint-Maurice nahe Paris geboren wurde, spielte fünf Jahre lang bei PSG, ehe er 2019 ablösefrei zu Juventus Turin wechselte. Nach kurzer Vereinslosigkeit im Sommer 2024 unterschrieb er ausgerechnet beim Pariser Erzrivalen Olympique Marseille. In der französischen Hauptstadt kam dieses Engagement überhaupt nicht gut an. Bereits bei seinem Gastspiel mit OM bei seinem Ex-Klub in der Vorsaison an selber Stelle waren er und seine Mutter Veronique, die gleichzeitig seine Beraterin ist, auf Übelste beschimpft worden.

    Dazu gesellen sich die Vorkommnisse der vergangenen Wochen, als er in Marseille nach einer 0:1-Niederlage gegen Stade Rennes am ersten Spieltag der Ligue 1 mit seinem damaligen Mannschaftskameraden Jonathan Rowe aneinandergeriet und der Konflikt in einer handfesten Keilerei in der Kabine gipfelte. Beide Spieler wurden zunächst suspendiert und verließen den Verein anschließend. Rabiot wechselte für sieben Millionen Euro Ablöse in die Serie A zu Milan.

  • EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Rabiot debütierte im November 2016 in der Equipe Tricolore und absolvierte seitdem 55 Länderspiele, in denen ihm sechs Tore gelangen. Mit Frankreich nahm der zentrale Mittelfeldmann an mehreren großen Turnieren teil, darunter zwei Europameisterschaften und eine WM-Endrunde. Im Finale der Weltmeisterschaft 2022 gegen Argentinien (5:7 n.E.) stand er 96 Minuten lang auf dem Feld. Ein Jahr zuvor gewann er mit Les Bleus die Nations League.

  • WIE GEHT ES WEITER?

    Nach seinem Milan-Wechsel könnte er am Wochenende erstmals für die Rossoneri auflaufen. Sie treffen am Sonntagabend in einem Heimspiel der Serie A auf den FC Bologna.

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