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Die Helden der WM-Teilnehmer – Deutschlands Fritz Walter

Berlin. Der Fußball wird so oft als „Spiegel der Gesellschaft“ bezeichnet. So werden immer wieder Sportler auch zu Vermittlern ihrer Länder und die Menschen können vor allem sportliche Ereignisse beherzt zusammen feiern, egal aus welchen Nationen sie ursprünglich stammen. Es gab aber auch Zeiten, in denen die Deutschen international gerade auf gesellschaftlicher Ebene nicht sehr angesehen waren. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Deutschland nicht spurlos überstanden. Deshalb wurde diese Nation auch besonders während der Weltmeisterschaft 1954 kritisch beäugt. Angeführt wurde das Team damals von Fritz Walter aus Kaiserslautern. Er schaffte mit seiner Mannschaft und einem ganzen Land im Rücken einen sensationellen Erfolg. Und er holte damit das Ansehen und den Stolz in einer schweren Zeit nach Deutschland zurück.

Namensgeber für Stadion und Wetter

Er hat bis heute nicht nur wegen dieses Erfolges ein großes Andenken hinterlassen. Vor allem in seiner Heimatstadt Kaiserslautern ist Fritz Walter bis heute als menschlich und sportlich einwandfreier Image-Träger bekannt. Er drückt der Stadt alleine schon wegen des Stadions seinen Stempel auf. Die Heimstätte des 1. FC Kaiserslautern ist nach ihm benannt. Und auch unter Wetterforschern ist er bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs infizierte er sich mit Malaria. Deshalb fiel es ihm schwer, bei besonders heißen Temperaturen zu spielen. Am besten kickte Fritz Walter bei Regen und auf tiefem Boden konnte er seine Klasse besonders gut unter Beweis stellen. Es entstand das „Fritz Walter Wetter“ und noch heute denkt man in der Pfalz gerne daran zurück. Etwa als die Mannschaft 2008 sensationell noch die Klasse in der 2. Liga hielt und am letzten Spieltag gegen den 1. FC Köln gewann. Damals erklärte FCK-Trainer Milan Sasic nach dem Spiel: „Als die Wolken kamen und es anfing zu regnen habe ich nur gedacht: Danke, Fritz!“

Auszeichnungen und Erfolge

Danke, Fritz! Das dachte auch 1954 nach dem „Wunder von Bern“ eine ganze Nation. Und bis heute denkt man gerne an den damaligen Kapitän der Mannschaft zurück. Als einziger Mensch ist Fritz Walter etwa dreimaliger Träger des „Silbernen Lorbeerblattes“. Außerdem erhielt er zu Lebzeiten das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Zudem ist die einzige Regionalbahn in Deutschland, die je getauft wurde, nach ihm benannt. Es sind nur wenige Titel damit angeführt von den ganzen Trophäen, die er gewann. Insgesamt hat er so viele Auszeichnungen erhalten, dass anlässlich seines 80. Geburtstages eine neue geschaffen werden musste: Fritz Walter ist der einzige Ehrenbürger des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Er ist eine Ikone in Kaiserslautern, der Region und der ganzen Welt.

Ein Wunsch ging nicht in Erfüllung...

Und er hatte immer einen Wunsch gepflegt. „Ich wäre sehr zufrieden, wenn ich die Weltmeisterschaft 2006 in Kaiserslautern noch erleben dürfte“, sagte er einst. Er schaffte es aber nicht mehr. Während der WM 2002 verstarb er. Ein Jahr zuvor war seine sehr geliebte Ehefrau Italia Walter gestorben. Mit ihr hatte er viel durchlebt, mit ihr hatte er Höhen und Tiefen in seinem Leben durchstanden. In Kaiserslautern wurde er beigesetzt, nachdem er in seinem Haus in Alsenborn verstorben war. Im Viertelfinale der Weltmeisterschaft 2002 trugen alle deutschen Nationalspieler Trauerflor, die gesamte Republik trauerte. Der 17. Juni 2002 – Ein Tag, an dem ein großartiger Fußballer und Mensch, der einen Blick für die Gesellschaft hatte, im Alter von 81 Jahren verstarb.

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