Sir Jim Ratcliffe statt Katar: Manchester Uniteds Verkaufsprozess war eine Farce - doch jetzt gibt es Grund zur Hoffnung

Als die Fans von Manchester United in der Nähe des Old Trafford ein Feuerwerk zündeten, um zu feiern, dass die Glazer-Familie den Klub zum Verkauf anbietet, hatten sie wahrscheinlich nicht die langwierige und undurchsichtige Prozedur vor Augen, die in den nächsten elf Monaten folgte.

Dieser Prozess nähert sich nun seinem Ende. Sir Jim Ratcliffes INEOS-Gruppe steht laut übereinstimmender Medienberichte davor, einen 25-prozentigen Anteil für umgerechnet 1,6 Milliarden Euro zu erwerben. Denn der Scheich Jassim Bin Hamad Al Thani aus Katar hat sein Angebot am Wochenende zurückgezogen.

Doch auf den ersten Blick ist das Ergebnis alles andere als zufriedenstellend. Die Glazers haben nach wie vor die Kontrolle über den Klub. Sie werden künftig wohl noch mehr Geld mit dem auszuschlachtenden United-Schwein verdienen, dass sie vor 18 Jahren kauften. Für 900 Millionen Euro sicherten sie sich den Verein damals, nun erhalten sie fast das Doppelte für gerade einmal 25 Prozent. Auf 6,4 Milliarden schätzen sie also den Wert des Vereins. Manchester United ist im Vergleich zum Jahr 2005 also das Siebenfache wert. Doch das Kuriose ist: Es ist nicht gesichert, dass die Familie je wieder groß in den Verein investieren wird.

Nach fast einem Jahr der Proteste und mehr oder weniger zuverlässiger Updates werden die viel gescholtenen Glazers immer noch Eigentümer des Vereins sein. Und United wird weiterhin hoch verschuldet bleiben. Die Proteste werden also wohl anhalten.

Doch dass sich INEOS um die sportlichen Belange kümmern wird, gibt Anlass zu Optimismus. Ein Jahrzehnt nach dem Rücktritt von Trainer-Legende Sir Alex Ferguson, mit dem auch der Erfolg ging.