Als Avram und Joel Glazer im November 2022 ankündigten, dass Manchester United "strategische Alternativen" prüfe und einen Prozess zum Verkauf des Vereins einleiten wolle, waren die Fans begeistert. Sie wollten, dass die Familie, die für den stetigen Niedergang ihres Vereins mitverantwortlich war, endlich geht.
Doch fast zehn Monate später steht die viel gescholtene US-amerikanische Familie immer noch an der Spitze des größten und erfolgreichsten englischen Vereins der Geschichte, ohne dass man etwas von ihr gesehen oder gehört hätte. Bei jedem Spiel von United gibt es Proteste gegen sie, aber die Familie bleibt ungerührt und unbeeindruckt von dem Dissens.
Nach monatelangen Spekulationen und Berichten über die möglichen Kauf-Absichten von INEOS und dem katarischen Bankier Scheich Jassim an United gibt es nun ernsthafte Zweifel, ob die Glazers überhaupt noch an einem Verkauf interessiert sind. Derweil hat die Mannschaft auf dem Platz einen besorgniserregenden Start in die neue Saison hingelegt (vier Spiele, nur sechs Punkte) und der Verein taumelt von einer Krise abseits des Spielfelds in die nächste, begünstigt durch die mangelnde Führungsqualität der abwesenden Eigentümer.
GOAL zeichnet die 18 Jahre nach, in denen die Familie Glazer die Kontrolle über United innehat. In dieser Zeit kam es zu Massenprotesten, institutionellen Krisen, der geplanten, aber zum Scheitern verurteilten European Super League (ESL) und einem enormen Rückgang des Aktienkurses ...