Heftige Summen! Das Aus in der Champions League kommt Manchester United teuer zu stehen

Manchester United hatte den Klang dieser so vertrauten und mitreißenden Champions-League-Hymne schmerzlich vermisst. Nach nur drei Monaten ist es damit auch schon wieder vorbei. Fortan gibt es die CL-Hymne für die Red Devils nur noch aus den Lautsprechern der TV-Geräte.

Denn ManUnited ist am Dienstag durch die 0:1-Heimniederlage gegen den FC Bayern München aus der Königsklasse ausgeschieden. Nur vier Pünktchen sammelte der Klub, damit war das frühe Aus folgerichtig.

United vergeigte das entscheidenden Duell mit den bereits für das Achtelfinale qualifizierten Bayern und schaffte es noch nicht einmal, noch in die Europa League einzuziehen. 16 Gegentore waren einfach zu viel.

Das Ausscheiden verletzt nicht nur den Stolz und das Prestige der Engländer, sondern ist auch ein schwerer finanzieller Schlag für United. GOAL ordnet das Desaster ein.

  • Champions League trophyGetty Images

    Aus in der Champions League: Manchester United entgehen satte Prämien

    United gehen ohne das CL-Achtelfinale zunächst 9,6 Millionen Euro an Preisgeldern durch die Lappen. Wenn der ehemalige Cl-Sieger in Top-Form gewesen wären, hätten auch satte Prämien für das Viertelfinale (10,6 Millionen Euro Preisgeld), das Halbfinale (12,5 Millionen Euro), den zweiten Platz (15,5 Millionen Euro) oder gar für den Titelgewinn (20 Millionen Euro) gewunken.

    Das sind bis zu 52,7 Millionen Euro, die drin gewesen wären - gerechnet hat mit diesem Geld allerdings niemand. Spätestens nach dem Achtel- oder Viertelfinale wäre United auch bei Überstehen der Vorrunde aktuell realistischerweise Schluss gewesen.

    Selbst wenn Bruno Fernandes und Co. in der Europa League weitergemacht und diese gewonnen hätten, was deutlich realistischer ist, wären bis zu 18 Millionen Euro drin gewesen.

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  • Manchester United Old Trafford Getty Images

    Manchester United hat geringere Heimspiel-Einnahmen

    Durch das Ausscheiden entgehen United auch Einnahmen durch Heimspiele. Hier kommen schließlich die Gelder aus Ticketverkäufen hinzu - diese Preise wurden vor der Saison um weitere fünf Prozent angehoben. In der Premier League nahm das Team aus Manchester in der Saison 2022/23 rund 4,5 Millionen Euro pro Spiel ein - mehr als jeder Rivale. In der aktuellen Saison dürfte die Zahl sogar leicht gestiegen sein, auf 4,7 Millionen Euro.

    Bei einem Viertelfinal-Einzug hätte United also allein dank der Heimspiel-Gelder rund zehn Millionen Euro mehr auf dem Konto. Selbst in der Europa League hätte man unter diesem Gesichtspunkt gute Einnahmen.

  • Rasmus Hojlund Man Utd 2023-24Getty

    Weniger Fernsehgelder für Manchester United

    Die UEFA schüttet neben den Prämien für ein gutes Abschneiden auch TV-Gelder aus. 300 Millionen Euro werden unter den teilnehmenden Teams aufgeteilt.

    Die Engländer haben dabei den größten Anspruch. Die Bundesliga erhält beispielsweise weniger Fernsehgelder.

    Diese finanziellen Mittel werden je nach Anzahl der Spiele an die Vereine verteilt. Wäre United also bis ins Halbfinale gekommen, hätte also sechs weitere Spiele absolviert, hätten es das Doppelte an TV-Geldern bekommen.

  • Antony Sergio Reguilon Man Utd 2023-24Getty Images

    Manchester United: Weiterer Absturz im UEFA-Ranking

    Weitere 600 Millionen Euro werden unter den Vereinen entsprechend ihres UEFA-Koeffizienten aufgeteilt, der über einen Zeitraum von zehn Jahren berechnet wird und auf den Leistungen in europäischen Wettbewerben basiert. Die Mannschaft mit dem niedrigsten Koeffizienten erhält 1,1 Million Euro, während die beste Mannschaft 36,4 Millionen Euro erhält.

    Real Madrid führt derzeit die Koeffizientenrangliste an, gefolgt von Bayern München und dem FC Barcelona. United liegt auf Platz 11, ManCity auf Platz vier und Liverpool auf Platz acht.

    In der letzten Saison war Chelsea der bestplatzierte englische Verein (jetzt auf Platz sechs) und erhielt 32 Millionen Euro. Tottenham, der schlechteste englische Verein, kassierte noch 19 Millionen Euro.

    Nach dem Ausscheiden aus der Champions League und dem Verpassen der Europa League wird United nun in der Rangliste nach unten rutschen - obwohl die relativ starken Leistungen in der Europa League und der Champions League in den letzten Jahren bedeuten, dass dies (noch) kein Beinbruch ist. Trotzdem passt es natürlich ins Bild - und könnte sich langfristig rächen.

  • Avram GlazerGetty

    Manchester United: Bald nicht mehr ganz so finanzstark?

    Einige der oben aufgeführten Summen mögen nicht gravierend für United sein. In der vergangenen Saison verzeichnete der Verein einen Rekordumsatz von 752 Millionen Euro.

    In Bezug auf die Gewinn- und Nachhaltigkeitsregeln der Premier League und die UEFA-Regeln zum finanziellen Fairplay befindet sich der Verein weiter hart an der Grenze - und geht sogar darüber hinaus. Im Juni 2024 wird eine Strafe von 300.000 Euro fällig.

    Gerade beim Verkauf der einst teuren Stars schneiden United miserabel ab. In den vergangenen drei Spielzeiten nahm Manchester nur 110 Millionen Euro ein, ausgegeben wurden hingegen 589 Millionen Euro.

    Mit anderen Worten: Der Klub braucht alle Einnahmen, die er bekommen kann. Das Ausbleiben der Gelder aus der Champions League und der Europa League wird die Finanzen des Klubs weiter unter Druck setzen.

  • Erik ten Hag 2023-24Getty

    Manchester United ist kein Spitzenklub mehr

    Seit dem Rücktritt von Trainerlegende Sir Alex Ferguson im Jahr 2013 hat United nur zweimal das Viertelfinale der Champions League erreicht. Zweimal schied man im Achtelfinale aus, viermal verpasste man sogar die Qualifikation für den Wettbewerb. Jetzt sind die Red Devils zum insgesamt dritten Mal in der Gruppenphase ausgeschieden.

    Das ist nicht die Erfolgsbilanz eines Spitzenklubs und verblasst im Vergleich zur Beständigkeit von Bayern München, Real Madrid, dem FC Barcelona, Manchester City und sogar Liverpool, das aktuell erstmals seit Langem fehlt.

    United sieht sich selbst immer noch als einen der Topklubs der Welt - aber weil es in dem so wichtigen Wettbewerb gegen Gegner wie Kopenhagen und Galatasaray kläglich versagt hat, wissen alle: Manchester United ist längst kein Spitzenverein mehr.

  • Jude-Bellingham(C)GettyImages

    Weltklasse-Spieler sagen Manchester United ab

    Weil United in der Champions League nicht mithalten kann, schaffen es die Verantwortlichen mittlerweile längst nicht mehr, die besten Spieler der Welt verpflichten. Jude Bellingham (Real) und Erling Haaland (ManCity) sind da nur zwei Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit.

    Die Red Devils können zwar immer noch Spitzengehälter zahlen. Bei Casemiro und Raphaël Varane von Real Madrid hat das geklappt. Doch bei United zeigen sich ohnehin nicht mehr ihre Topleistungen früherer Tage.

    Die besten Spieler wollen nicht nur die Garantie haben, in der Champions League zu spielen, sondern auch die besten Chancen, diese begehrte Trophäe zu gewinnen. Und beides kann United ihnen derzeit nicht bieten.

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