Das DFB-Team ist weiter sieglos - nach dem 3:3 gegen die Ukraine folgte ein 0:1 in Polen. Die Kritik an Bundestrainer Hansi Flick und dessen personellen sowie taktischen Experimenten wächst, gegen Kolumbien muss deshalb unbedingt ein Sieg her.
Anpfiff der Partie am Dienstag in der Veltins Arena in Gelsenkirchen ist um 20.45 Uhr, wobei Deutschland eine schwere Aufgabe erwarten dürfte. Kolumbien ist seit zehn Spielen ohne Niederlage, die letzte Pleite gab es gegen Argentinien im Februar 2022.
Ein Sieg gegen Kolumbien ist Pflicht. Wie stellt Flick dabei auf? GOAL hat hier alle wichtigen Informationen zur Aufstellung von Deutschland heute.
Deutschland, Aufstellung heute: So spielt das DFB-Team gegen Kolumbien
- ter Stegen - M. Wolf, Thiaw, Rüdiger, Gosens – Can, Goretzka, Musiala, Gündogan, L. Sané - Havertz
Deutschland vs. Kolumbien heute: Wie könnte die Aufstellung des DFB aussehen?
Der Druck auf das DFB-Team und den Bundestrainer wächst, im dritten Spiel nach den Duellen gegen die Ukraine und Polen sollte gegen Kolumbien dringend ein Sieg her. Im Tor könnte Flick dem dritten Torhüter im Bunde eine Chance geben: Bernd Leno. Hatte zunächst noch Kevin Trapp gespielt, durfte gegen Polen Marc-André ter Stegen ran, der am Sonntag allerdings nicht trainierte.
In der Abwehr könnte Flick erneut mit Dreierkette auflaufen, wobei der gegen Polen stark aufspielende Malick Thiaw wieder eine Chance erhalten könnte. Ebenfalls wieder ins Team rücken könnten Matthias Ginter und Nico Schlotterbeck, die zuletzt 90 Minuten auf der Bank saßen. Antonio Rüdiger würde somit eine Pause bekommen.
Auf den der rechten Außenbahn dürfte Marius Wolf seine Chance erhalten, CL-Finalist Robin Gosens könnte dagegen auf der linken Seite starten. Im Mittelfeld ist CL-Sieger Ilkay Gündogan derweil gesetzt, neben ihm könnten Joshua Kimmich und Leon Goretzka auflaufen. Florian Wirtz, der am Sonntag ebenfalls nicht trainierte und angeschlagen war, wandert auf die Bank.
Dort saßen gegen Polen zunächst auch Leroy Sané und Niclas Füllkrug, die wieder in die Startelf rücken könnten. Auch Kai Havertz scheint da eine Option zu sein, nachdem Timo Werner inzwischen wie Lukas Klostermann abgereist ist und definitiv nicht spielen wird.
Die mögliche Aufstellung von Deutschland heute gegen Kolumbien:
Leno – Ginter, Thiaw, Schlotterbeck – Wolf, Kimmich, Gündogan, Goretzka, Gosens – Füllkrug, Sané
Deutschland, Aufstellung heute: Wie sah die Startelf gegen Polen aus?
Wie schon gegen die Ukraine experimentierte Flick auch gegen Polen und nahm einige Wechsel vor. Während sich das DFB-Team in der ersten Halbzeit noch schwertat, steigerte sich die Mannschaft nach dem Seitenwechsel deutlich, wenngleich man torlos blieb.
Das war die deutsche Aufstellung beim 0:1 gegen Polen:
- ter Stegen - Kehrer, Rüdiger, Thiaw (87. Wolf) - Hofmann (46. Gosens), Kimmich (80. Goretzka), Can, Musiala (68. Sané), Henrichs (68. Füllkrug) - Wirtz (80. Brandt) - Havertz
Deutschland vs. Kolumbien: Der Vorbericht zum Länderspiel heute
Hansi Flick genoss den Zuspruch der Fans in vollen Zügen. Nach knapp zweistündiger Bahnfahrt von Frankfurt nach Essen schrieb der angeschlagene Bundestrainer in der Abendhitze geduldig Autogramme, die öffentliche Kritik sei beim Anhang "überhaupt kein Thema", registrierte er bei der Ankunft am Atlantic Congress Hotel zufrieden. Die Menschen "sind freundlich und nett, ich spüre da überhaupt nichts von dem, was medial wiedergegeben wird".
Dort steht Flick nach einer Reihe von Enttäuschungen im Feuer. Zum Abschluss einer völlig missratenen Länderspiel-Saison muss er am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) gegen Kolumbien das Vertrauen der Bosse rechtfertigen. Trotz der erneuerten Jobgarantie von Rudi Völler und des Treueschwurs von Bernd Neuendorf: In Gelsenkirchen zählt nur ein Sieg, wenn Flick die immer lauteren Zweifel an seiner Mission zerstreuen will.
Doch schon am Montagmittag konnte Flick das Krisengerede bei der frechen Frage des kleinen Paul für einen Moment vergessen. "Ich mag den Job als Bundestrainer", sagte er am Frankfurter DFB-Campus lächelnd zu dem jungen Fan, der wissen wollte, ob er nicht lieber wieder den FC Bayern coachen würde. Aber nein, versicherte Flick, "mir macht es sehr viel Spaß, es ist alles wunderbar".
GettyWas gerade passiere, "gehört zum Fußball und zum Leben dazu", führte er aus und rief Gast Paul in der ersten Reihe der Medienrunde zu: "Ich gehe kompromisslos meinen Weg, damit auch du jubeln kannst" bei der Heim-EM in einem Jahr. Dass es zum Titel reichen wird, konnte und wollte er nicht versprechen. "Ich bin kein Hellseher. Wir werden uns so vorbereiten, dass es möglich ist - alles andere ist Wunschdenken."
Erst recht angesichts der jüngsten Vorstellungen. "Wir sind noch relativ weit davon entfernt, unser Potenzial voll auszuschöpfen", sagte Routinier Ilkay Gündogan, der in seiner Geburtsstadt wie der gegen Polen starke Malick Thiaw von Beginn an auflaufen wird. Flick weiß: Kolumbien "ist für unseren Weg und unsere Entwicklung sehr wichtig". Er betonte: Die Mannschaft ist gefragt! Die Vorzeichen sind jedem bekannt. Es geht wirklich ums Ergebnis."
Doch was, wenn es wieder schief geht? Wenn der erhoffte Sieg wie gegen die Ukraine (3:3) und in Polen (0:1) auf Schalke ausbleibt? Auch dann, betonte DFB-Direktor Völler, bleibe Flick Bundestrainer: "Ja, natürlich." Präsident Bernd Neuendorf hält es ohnehin für "völlig übertrieben, den Untergang des Abendlandes auszurufen".
Sicher, die EM-Euphorie sei noch nicht voll entflammt. Die Stadien allerdings, betonte der DFB-Boss, "sind ausverkauft". Die Arena in Gelsenkirchen aber noch nicht, am Montag waren 45.000 der rund 51.000 Tickets vergeben.
Die VIP-Tribüne ist dagegen voll besetzt - auch mit zahlreichen Mitgliedern der neu gegründeten "DFB All-Stars", dem Klub ehemaliger Nationalspieler und -spielerinnen, angeführt von Lothar Matthäus. Sie alle werden ganz genau hinschauen. "Der Bundestrainer muss jetzt liefern", schrieb Chefkritiker Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Flick versicherte stur: "Ich sehe, dass wir uns entwickeln. Wir sind überzeugt von unserem Weg." Dieser sieht ein letztes Mal Experimente vor, beim Personal und abermals mit der defensiven Dreierkette. Flick will "einen Fokus auf die Offensive legen", weil ihm im Angriff noch "ein Tick Vertrauen und Entschlossenheit fehlt". Dennoch stand Niclas Füllkrug beim Training nicht in der vermeintlich ersten Elf.
Die Stammformation fürs Turnier soll erst ab September bei den Duellen mit Japan und Vize-Weltmeister Frankreich eingespielt werden. Dann, berichtete Flick, "wird alles ganz anders ausschauen. Da sehen wir mit Sicherheit eine Mannschaft, die bei der EM 2024 den Erfolg holen soll, den wir uns alle wünschen." Auch Paul. (SID)
Deutschland, Aufstellung heute gegen Kolumbien: Die Ergebnisse der DFB-Elf im Jahr 2023
| Datum | Spiel | Ergebnis | Tore für Deutschland |
| 25. März 2023 | Deutschland - Peru | 2:0 | Füllkrug (2) |
| 28. März 2023 | Deutschland - Belgien | 2:3 | Füllkrug, Gnabry |
| 12. Juni 2023 | Deutschland - Ukraine | 3:3 | Füllkrug, Havertz, Kimmich |
| 16. Juni 2023 | Polen - Deutschland | 1:0 | - |