"Süchtig nach Whisky": Neymar geht nach "diffamierenden" Aussagen gegen Journalisten vor

Rodolfo Gomes hatte auf seinem YouTube-Kanal "Futeboteco" behauptet, dass der Offensivspieler "abhängig von Whisky mit Energydrinks" sei, "Shisha rauche und erst um 4 oder 5 Uhr morgens ins Bett" gehe. 

Das Verhalten Neymars soll sich zudem negativ auf den Trainingsbetrieb des FC Santos auswirken. Demnach seien zum Frust des Trainers schon Einheiten wegen des Superstars verschoben worden, damit dieser daran teilnehmen könne. 

Neymars Agentur "NR Sports" reagierte nun auf die Aussagen von Gomes. In einem Statement ist von "leichtsinnigen, diffamierenden, verleumderischen und falschen" Anschuldigungen die Rede. Die Konsequenz: "Es werden alle zivil- und strafrechtlichen Maßnahmen ergriffen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen."

Neymar bezog bereits Stellung, bediente sich dabei aber der Ironie. Auf Instagram schrieb er - gefolgt von einem Zwinkersmiley - zu einem Bild von einer Energydose. "Süchtig nach Red Bull. Das ist super!" 

Der ehemalige Superstar des FC Barcelona und von PSG sah sich etwaigen Vorwürfen in der brasilianischen Presselandschaft schon häufiger ausgesetzt, bestätigt wurden die Berichte allerdings nie. Sportlich läuft es für Neymar derweil tatsächlich schleppend. Seit seiner Rückkehr zu seinem Jugendklub hat er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Im September zog er sich im Training einen Muskelriss im Oberschenkel zu und wird wohl nicht vor November auf den Platz zurückkehren.

Im August gingen sogar schon die hartgesottenen Santos-Fans auf die Barrikaden. Nach einer 0:6-Niederlage stellten einige Ultras Neymar und seine Teamkollegen zur Rede und sollen diese sogar bedroht haben. Der Ballkünstler war derweil auf Versöhnung aus. "Wir versuchen, Dinge zu ändern. Ich schäme mich. Ich bin total enttäuscht von unserer Leistung", sagte er und ergänzte: "Die Tränen kamen aus Wut, aus allem. Leider kann ich nicht in allem helfen. Es war totale Scheiße, das ist die Realität."

Parallel läuft eine Diskussion, ob Neymar von Trainer Carlo Ancelotti für die WM im kommenden Jahr in den USA, Mexiko und Kanada berücksichtigt werden soll. Der Italiener hatte Anfang des Monats erklärt, dass Neymar "in guter körperlicher Verfassung" sein müsse, um der Nationalmannschaft helfen zu können. 

Der einstige Weltklasse-Stürmer Ronaldo sprach hingegen sein Vertrauen in Neymar aus und forderte eine Rückkehr in die Selecao. "Er ist ein Schlüsselspieler für die brasilianische Nationalmannschaft. Wir haben keinen anderen Spieler wie Neymar. Und wir hoffen, dass er für die Weltmeisterschaft zu 100 Prozent fit ist, denn dann werden wir definitiv bessere Ergebnisse erzielen als ohne ihn", sagte er. 

Santos hat unterdessen in der Liga ordentlich zu kämpfen. Aktuell reicht es nur zu Platz 15 für den Traditionsklub.