Wie man Fans verliert und seinen Verein verprellt: Romelu Lukakus Flirt mit Juventus zeigt, dass Inter und Chelsea ohne ihn besser dran sind

Romelu Lukaku hat schon immer gute Miene zum bösen Spiel gemacht, wenn es um seine angebliche Treue zu Inter ging. "Ich hoffe, dass ich bei Inter bleibe, Inter ist für mich alles", sagte er, als er im Januar von Sky Italia zu einer möglichen dauerhaften Rückkehr vom FC Chelsea ins Giuseppe-Meazza-Stadion befragt wurde.

Inter-Geschäftsführer Beppe Marotta hat den Worten des Stürmers Glauben geschenkt und sein Bestes getan, um ihm einen langfristigen Verbleib zu ermöglichen. "Romelu liebt das Trikot, das er trägt, er fühlt sich bei Inter sehr wohl. Das sind grundlegende Aspekte, dieser Wunsch von ihm, bei uns zu sein", sagte Marotta gegen Ende der letzten Saison Radio Rai.

Aber die Geschichte zeigt, dass man Lukaku einfach nicht trauen kann. Im Laufe seiner Karriere hat er immer wieder überraschende Kehrtwendungen vollzogen und dabei wenig Rücksicht auf die Kollateralschäden genommen, die er hinterlässt.

Die jüngste unüberlegte Entscheidung des 30-Jährigen könnte jedoch alle anderen übertreffen, da er Berichten zufolge einen Wechsel zu Inters Erzrivalen Juventus Turin ins Auge gefasst hat. Die Bianconeri haben Chelsea wie Inter ein Angebot in Höhe von 40 Millionen Euro gemacht - und Lukaku hat seither den Kontakt zu den Inter-Vereinsverantwortlichen abgebrochen.

Juve muss zunächst Dusan Vlahovic loswerden, bevor ein Deal für Lukaku perfekt gemacht werden kann. Der Serbe ist sich offenbar bereits mit PSG einig. Aber es ist klar, dass das Allianz-Stadion nun das bevorzugte Ziel des belgischen Nationalspielers ist. Inter ist wütend - wenig überraschend.

Nach einem kurzen und wahrscheinlich hitzigen Telefonat zwischen Inter-Boss Piero Ausilio und Lukaku am vergangenen Freitag ist der Champions-League-Finalist der vergangenen Saison aus dem Rennen um Lukaku ausgestiegen. Der Weg ist nun frei für Juve, um sich Lukakus Dienste zu sichern, aber: Inter und auch Chelsea sollten sich eigentlich freuen. Denn sie sind ohne ihn viel besser dran.