Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand hat die strittigen Entscheidungen im EM-Achtelfinale gegen Deutschland (0:2) als "Schande" (englisch: "disgrace") bezeichnet. Vor allem das wegen Abseits aberkannte 1:0 von Joachim Andersen (48.) erzürnte Hjulmand.
Getty Images"Lächerliche Entscheidungen": Kasper Hjulmand spricht nach Dänemarks Niederlage bei der EM gegen Deutschland von einer "Schande"
WAS WURDE GESAGT?
"Wir reden über einen Zentimeter. Kann das wirklich die zweifelsfreie Wahrheit sein?", sagte er im ZDF.
Hjulmand hielt dabei sein Handy in die Höhe und zeigte die Grafik, die Andersen hauchzart im Abseits zeigte. "Ist die Technik so genau? Lässt sich der Zeitpunkt des Abspiels so genau bestimmen? Ich habe Fragen", sagte er.
Auch beim Handspiel von Andersen, als das neue Ball-EKG anschlug und Kai Havertz zum wichtigen 1:0 traf (53.), war Hjulmand skeptisch. "Wir können nicht Fußball spielen, ohne die Arme zu bewegen. Dazu die kurze Distanz. Das sind zwei lächerliche Entscheidungen, die entscheidend waren", sagte er.
Gleichzeitig zeigte er sich aber auch als fairer Verlierer: "Vielleicht hätte Deutschland auch ohne diese Entscheidungen gewonnen, sie haben ein fantastisches Match gespielt."
DIE REAKTION:
Bundestrainer Julian Nagelsmann verteidigte dagegen die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns: "Das berechnet ein Computer, deshalb ist es korrekt, auch wenn es skurril ist." Überhaupt meinte er, der VAR und die Technik machten "den Sport etwas fairer".
Zum Handspiel Andersens meinte er: "Die Handregel wird seit Jahren diskutiert, das kann man pfeifen, muss man nicht. Wenn ich richtig aufgepasst habe in der Regelkunde vor der EM, war das ein Handspiel."
Getty ImagesWIE GEHT ES WEITER?
Während für Dänemark die Endrunde vorbei ist, trifft Deutschland am Freitag im Viertelfinale auf den Sieger des Duells zwischen Spanien und Georgien. Immerhin, Hjulmand wünschte Deutschland für den weiteren Turnierverlauf "alles Gute."