Toni Kroos Germany 2024Getty

"Kann man mir das vorwerfen?": Toni Kroos kannte nicht alle Spieler aus dem DFB-Kader

Der ehemalige deutsche Nationalspieler Toni Kroos war mit einigen Akteuren aus dem jüngsten Kader des DFB-Teams für die WM-Qualifikationsspiele in der Slowakei (0:2) und gegen Nordirland (3:1) offensichtlich nicht vertraut.

  •  RTL Expert Felix Kroos IMAGO / Fussball-News Saarland

    WAS WURDE GESAGT?

    Im gemeinsamen Podcast Einfach mal Luppen äußerte zunächst Kroos' Bruder Felix Kritik am Spielermaterial, das Bundestrainer Julian Nagelsmann derzeit zur Verfügung steht: "Wenn ich den Kader sehe, habe ich das Gefühl, dass es noch nie so leicht war, Nationalspieler zu sein", sagte der frühere Bundesliga-Profi und führte aus: "Gefühlt reichen aktuell 3, 4 gute Wochen, um direkt nominiert zu werden. Das ist kein gutes Zeichen. Wenn ich in den Kader rein sehe, bezweifle ich auch, dass du alle Spieler kanntest, die dabei waren. Gehe ich richtig in der Annahme?"

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  • WIE GING ES WEITER?

    Toni Kroos gab seinem Bruder Recht, entgegnete: "Da hast du einen Punkt. Kann man mir das vorwerfen?" Darauf Felix: "Ich werfe es dir nicht vor. Grundsätzlich: Gefühlt ist es {früher} schwieriger gewesen, ich war selbst nie dabei." Der 34-Jährige absolvierte für die U16, U17, U18, U19 und U21 des DFB zwar insgesamt 35 Junioren-Länderspiele, für den Sprung in die deutsche A-Nationalmannschaft reichte es allerdings nie.

    "Heutzutage hättest du eine Chance", munterte Toni seinen Bruder mit einem Augenzwinkern vielsagend auf.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Welche der zuletzt für das DFB-Team nominierten Akteure Kroos konkret nicht kannte, verriet der 35-Jährige nicht. Nagelsmann hatte mit Torhüter Finn Dahmen (FC Augsburg), Abwehrspieler Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt) und Mittelfeldtalent Paul Nebel (Mainz 05) unter anderem drei Neulinge berufen.

    Kroos sieht andere Nationen derzeit zwar deutlich besser aufgestellt als Deutschland, dennoch betonte er auch: "Trotzdem glaube ich, dass wenn man aus den besten deutschen Spielern wählen kann und alle fit sind, dass wir nach wie vor absolut unsere Stärken haben." Hinsichtlich der WM im Sommer kommenden Jahres sagte der ehemalige Real-Madrid-Star: "Dass man aktuell meilenweit davon entfernt ist, über den Weltmeister-Titel zu sprechen, ist so. Aber: Die WM ist ja auch nicht in diesem Sommer gewesen, sondern erst im nächsten Sommer. Stand jetzt sind wir meilenweit entfernt und wirklich nicht gut. Aber im Sommer – lass mal die richtigen Spieler noch fit werden."

    Gegen die Slowakei und Nordirland hatten mit Jamal Musiala, Kai Havertz, Nico Schlotterbeck, Marc-Andre ter Stegen, Niclas Füllkrug oder Tim Kleindienst einige namhafte Akteure verletzt gefehlt.

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  • Toni KroosGetty Images

    EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Kroos war zunächst nach der EM 2021 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, kehrte für die Heim-Europameisterschaft 2024 aber noch einmal ins DFB-Team zurück. Nach dem Turnier beendete er seine Laufbahn, insgesamt absolvierte er 114 Länderspiele (17 Tore).

  • WIE GEHT ES WEITER?

    Deutschland legte zum Quali-Auftakt in der Slowakei eine sehr schwache Leistung hin und verlor überraschend mit 0:2. Zuhause gegen Nordirland mühte sich die DFB-Elf dann auch lange, fuhr am Ende aber doch noch den 3:1-Pflichtsieg ein.

    Dennoch müssen Florian Wirtz und Co. nun den Slowaken hinterher rennen, die Gruppenplatz eins einnehmen. Nur der Erste qualifiziert sich direkt für die WM 2026, der Zweite hat über die Playoffs auch noch eine Chance auf ein Ticket zur Endrunde in den USA, Mexiko und Kanada.

    "Das große Glück ist ja, dass wir eine Gruppe bekommen haben, in der man gar nicht ausscheiden kann", kann sich Kroos eine WM ohne deutsche Beteiligung trotz des schlechten Starts nicht vorstellen. Die nächsten Partien stehen im Oktober an: Zunächst trifft Deutschland zuhause auf Luxemburg (10. Oktober), drei Tage später steht das Rückspiel in Nordirland an.

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