Nach der jüngsten Länderspielpause steht die deutsche Nationalmannschaft erneut in der Kritik. Ein Mentalitätsproblem erkennt Ex-Nationalspieler Toni Kroos in nach dem Debakel gegen die Slowakei (0:2) und dem Arbeitssieg gegen Nordirland (3:1) allerdings nicht – seiner Meinung nach müsse vielmehr an anderen Stellschrauben gedreht werden.
getty"Das große Glück ist, dass wir eine Gruppe bekommen haben, in der man gar nicht ausscheiden kann": Toni Kroos nennt die beiden großen Probleme der deutschen Nationalmannschaft
WAS WURDE GESAGT?
"Ich glaube gar nicht, dass uns so sehr die Mentalität fehlt. Ich glaube eher, dass es ein Thema von Selbstvertrauen und Qualität ist", sagte der 35-Jährige in der neuesten Ausgabe des Podcasts 'Einfach mal Luppen', den er mit seinem Bruder Felix betreibt.
Es fehle die Überzeugung, so Kroos. "Man hat das Gefühl, dass eine größere Angst vor Fehlern da ist. Das hat nichts mit fehlender Mentalität zu tun. Es kam so rüber, dass nicht unbedingt vor Selbstvertrauen gestrotzt wurde." Daher wirke das Bild nach außen, "als wenn man nicht will. Ich würde trotzdem nie sagen, dass keiner Bock hat, diese Spiele zu machen".
Wenn man im Laufe des Spiels merke, dass man nicht eingespielt sei und das Gefühl habe, dass es nicht von selbst gehe, "dann wird das Selbstvertrauen weniger. Das wirkt hemmend."
WAS IST PASSIERT?
Das DFB-Team verpatzte am vergangenen Donnerstag mit einem 0:2 gegen die Slowakei den Start in die WM-Qualifikation gründlich. Die Real-Legende räumte ein, dass der Gegner deutlich motivierter wirkte als die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Das wird immer so sein: Die Slowakei wird immer motivierter sein als Deutschland in einem Spiel gegeneinander. Das ist einfach so, weil die Mannschaft mit weniger Qualität weiß: Wir brauchen mehr als der Gegner. Der Unterschied ist, dass früher trotzdem immer genug gegeben wurde von Deutschland - gepaart mit der Qualität -, dass es gereicht hat."
Getty/GOALWUSSTEST DU?
Am Sonntag machte das DFB-Team mit einem 3:1-Sieg gegen Nordirland den Slowakei-Patzer zumindest teilweise wieder gut. In Gruppe A bleibt Deutschland jedoch in der Verfolgerrolle – mit drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Slowakei. Sorge, die Qualifikation für das Großereignis 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu verpassen, hat Kroos dennoch nicht. "Das große Glück ist, dass wir eine Gruppe bekommen haben, in der man gar nicht ausscheiden kann."
WIE GEHT ES WEITER?
Die Länderspielpause ist für Deutschland beendet. Weiter geht es am 10. Oktober mit einem Heimspiel gegen Luxemburg.