BVB in der Bundesliga beim VfL Bochum, Einzelkritik: Die Noten der Dortmund-Spieler

Hätte beim Gegentreffer womöglich etwas früher unten sein können. Bewahrte seine Mannschaft dafür in der zweiten Halbzeit mit einer artistischen Parade gegen Kevin Stöger vor dem erneuten Rückstand. Sechs Paraden sind für den Torwart einer Spitzenmannschaft nicht gerade wenige. Allerdings: Ist der BVB in der aktuellen Form eine Spitzenmannschaft? Note. 3.

Vertrat den verletzten Rechtsverteidiger Julian Ryerson, ließ sich vor dem Bochumer 1:0 etwas zu leicht abkochen von Maximilian Wittek, seinem früheren Mannschaftskameraden in der Jugend des heutigen Drittligisten TSV 1860 München, und blieb anschließend wie angewurzelt stehen. Erbrachte auch danach kaum einen Beweis für seine Spitzenmannschaftstauglichkeit. 26 Ballverluste sind auch für einen offensiv orientierten Außenverteidiger schlicht zu viele. Enttäuschend. Note: 5.

Wie schon in der vergangenen Woche von Anfang an der einzige Fels in dem sehr wackligen BVB-Gebilde. Musste in der Pause mit Rückenbeschwerden ausgewechselt werden, was die Sorgen beim BVB nicht geringer machen dürfte. Note: 2,5.

In viele Zweikämpfe - auf dem Boden und in der Luft - verwickelt, die er größtenteils gewann. Jedoch auch mit vielen Ballverlusten (16) im Aufbauspiel. Eine "Ging-so"-Leistung. Note: 4.

Deutlich sicherer und aggressiver gegen den Ball als sein Gegenpart auf rechts, Marius Wolf. Engagiert. Leitete von seinem Flügel aus die Passkette zum 1:1 ein. Note: 4.

Katastrophaler Ballverlust im Mittelfeld wenige Minuten nach dem 0:1, den Bochum aber nicht richtig nutzte. Brachte auch danach Mats Hummels in die Bredouille, der einen Bochumer wegen Cans Ballverlust mit einer Risikogrätsche stoppen musste. War in der zweiten Halbzeit auch am 1: beteiligt. Dennoch: der nächste höchst ausbaufähige Einsatz des neuen Kapitäns. Note: 4,5.

Blockte ein paar Bälle und bewahrte seine Mannschaft so nach dem 0:1 vor einigen weiteren Chancen der Gastgeber. Etwas aktiver als Emre Can, ohne jedoch zu glänzen. Leitete den Ball vor dem 1:1 weiter. Musste kurz danach als zweiter BVB-Spieler auf der Bank Platz nehmen. Für ihn kam Karim Adeyemi. Note: 4.

Nach seiner Vorlage zum Siegtor als Joker durfte er in Bochum von Beginn an ran. Das Spiel lief aber über weite Strecken an ihm vorbei. Relativ wenige Ballkontakte in der ersten Halbzeit, ohne großen Drang nach vorne, in der Defensive teils auch zu zaghaft. Steigerte sich nach dem Seitenwechsel und ließ immer wieder seine technische Klasse aufblitzen. Vertändelte die Chance zum 2:1 und traf danach nur den Außenpfosten. Note: 4.

Der Matchwinner des ersten Spieltags machte auch in Bochum sein Tor, diesmal sogar, ohne seinen Oberschenkel als Abfälschungskörperteil zu missbrauchen, sondern mit einem überlegten und präzisen Distanzschuss. Note: 3.

Gelungener Kopfball in der siebten Minute nach hervorragender Flanke von Julian Brandt. Manuel Riemann vereitelte die Chance zwar, doch der Stürmer schien wesentlich besser im Spiel als in der Vorwoche gegen Köln. Bis das 0:1 fiel und auch er in eine sehr lange Schockstarre verfiel. Nahm in der zweiten Halbzeit wieder etwas mehr am Spiel teil, sammelte bis zu seiner Auswechslung in der 80. Minute immerhin zwei Schüsse und 36 Ballaktionen. Rieb sich in einigen Zweikämpfen auf. Eine Passquote von 50 Prozent ist aber auch für einen Mittelstürmer schlecht. Note: 4,5.

Auffälligster Dortmunder in den ersten Minuten. Wirkte nach dem 0:1 zwar auch angefasst, blieb aber noch einer der besten Dortmunder. Wenn es mal auf Manuel Riemanns Tor ging, war er beteiligt. Bezeichnend aber, wie er in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit beim Versuch eines Drehschusses über den Ball trat. Gab dann aber mit Übersicht den letzten Pass vor Malens 1:1 und war fortan wieder der engagierteste Dortmunder. Ging weite Wege, versuchte viel. Auch wenn nicht alles gelang und er wie so oft recht viele Bälle verlor, der beste BVB-Spieler. Note: 2,5.

Niklas Süle: Kam nach der Pause für Hummels, fügte sich ein. Note: 3,5.

Karim Adeyemi: Kam in der 62. Minute für Sabitzer, sollte das BVB-Spiel beleben. War durchaus motiviert, vielleicht sogar übermotiviert. Wie in der 67. Minute, als er sich erst kampfstark den Ball in der eigenen Hälfte holte, ihn dann nach einem viel zu langen Dribbling fahrlässig verlor und Bochum so beinahe das 2:1 ermöglichte, wenn Kobel nicht gerettet hätte. Note: 4,5.

Salih Özcan: Kam in der 80. Minute für Felix Nmecha. Spielte einige Fehlpässe. Keine Bewertung.

Youssoufa Moukoko: Durfte die letzten Minute statt Haller stürmen. Keine Bewertung.

Jamie Bynoe-Gittens: Ersetzte Malen, vereitelte mit einem sehr leichten Ballverlust einen vielversprechenden BVB-Konter. Hatte in der Nachspielzeit noch mal die Chance zum 2:1. Keine Bewertung.