Es gibt Dinge auf der Welt, mit denen man rechnen kann: mit dem Tod, mit Steuern und mit dem nächsten Juwel aus der Ajax-Akademie.
Beim Rekordmeister der Eredivisie sind sie besonders stolz auf die vielen Talente, die der Klub im Laufe der Jahre ausgebildet hat. Verteidiger Matthijs de Ligt ist dabei das jüngste Beispiel eines Akteurs, der erst in den Niederlanden den Feinschliff erhält, bevor es für ihn auf die große Bühne gehen soll.
De Ligt ist körperlich und mental stark, schnell und technisch beschlagen. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass er sich bei Ajax rasant zum Stammspieler entwickelt hat. Bereits mit 17 Jahren durfte er bei der Europa-League-Niederlage gegen Manchester United von Beginn an ran – und 2018 hat seine Entwicklung noch einmal weiteren Schwung aufgenommen.
In der Saison 2017/18 verzeichnete de Ligt durchschnittlich 63 Pässe pro Partie in der Eredivisie. Dabei hatte er eine Passgenauigkeit von 89 Prozent und er spielte 1730 kurze Pässe – mehr als jeder andere Spieler in der höchsten niederländischen Liga.
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In der ersten Saisonhälfte der aktuellen Spielzeit hat er diese Werte noch einmal verbessert. De Ligt liegt jetzt bei 69 Pässen pro Spiel, die Genauigkeit ist auf 92 Prozent gestiegen.
Mit dem Ball am Fuß ist de Ligt überragend, aber er ist viel mehr als nur ein Ballverteiler, ein Retro-Libero. Der niederländische Nationalspieler verbucht in dieser Saison 3,5 klärende Aktionen und 2,7 gewonnene Kopfballduell pro Spiel. Seine starken Leistungen waren mitverantwortlich dafür, dass Ajax zum ersten Mal nach 15 Jahren wieder das Achtelfinale der Champions League erreichte.
Seine Entwicklung hat ihn dabei natürlich auch für andere Vereine interessant gemacht. In den vergangenen Monaten wurde er mit Barcelona, Bayern München und Juventus in Verbindung gebracht. Europas Top-Vereine sind von Ajax aber schon mal vorsorglich gewarnt worden, dass es einer Mega-Ablösesumme bedürfe, um de Ligt aus Amsterdam wegzulocken.
"Mit seinen 19 Jahren ist er schon herausragend", sagte Ajax-Legende Jari Litmanen. "Können Sie sich vorstellen, wie er erst mit 23 sein wird? Wenn er Ajax verlässt, wird er der teuerste Abwehrspieler der Fußballgeschichte sein", prophezeite der Finne.
De Ligt wird wohl seinen nächsten Arbeitgeber auswählen können, wenn er sich dazu durchringt, sein Heimatland zu verlassen. Barcelona ist dabei wohl sein Lieblingsziel, denn die beiden Vereine sind durch Johan Cruyff in der Vergangenheit eng verbunden gewesen.
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Ein Wechsel zu den Spaniern wäre so etwas wie der logische nächste Schritt für den Teenager, der von sich sagt, dass sein Spielstil dem von Gerard Pique ähnlich sei. Und in Katalonien könnte er bald vielleicht zum Nachfolger des langjährigen Barca-Verteidigers werden.
"Ich spiele ähnlich wie er", sagte de Ligt. "Ich spiele gerne den Ball von hinten heraus. Defensiv bin ich stark und ich habe, wie Gerard, als Mittelfeldspieler angefangen. Der Spielstil von Ajax und der von Barca sind sich auch ähnlich: Hohes Pressing, eine hoch stehende Abwehrreihe und viel Ballbesitz", verdeutlichte er.
Nach einem überragenden Jahr 2018 kann sich Matthijs de Ligt seine sportliche Zukunft nun selbst bauen. Welche Entscheidung trifft er im Jahr 2019?
