"Was mache ich da?": Real Madrids Antonio Rüdiger spricht über seine Ausraster

Ob wilder Jubel oder lautstarkes Anfeuern der Kollegen: all das, betonte Rüdiger, geschehe spontan. "Es ist keine Show, ich brauche keine Show. Ich bin wie ich bin. Ob es jemand mag oder nicht, ist mir gleich. Außerhalb des Platzes bin ich ein gechillter Typ, mach mein Ding", erzählte er.

Dass er im Spiel mitunter ein anderes Gesicht zeige, sei eine Qualität. "Ich komme über die Mentalität, das ist meine größte Stärke. Ich habe nicht umsonst den Spitznamen 'El Loco'", sagte Rüdiger, den sie in Spanien liebevoll "den Verrückten" nennen.

Allerdings sorgte Rüdiger in der abgelaufenen Saison auch für Skandale. Nach einem Spiel gegen Real Sociedad stürmte er die Kabine des Gegners und rief den Namen des Erzrivalen, nach einem Ausraster im Pokalfinale - Toni bewarf mit einem Tapeverband den Schiedsrichter - war er lange gesperrt worden; Experten hatten sogar seinen Ausschluss aus der Nationalmannschaft gefordert. Rüdiger entschuldigte sich.

Bei seinem Klub Real Madrid hat der 32-Jährige lange Toni Kroos hinterher getrauert, der 2024 seine Karriere beendet hatte. "Toni war alles für uns, der Dirigent, der Taktgeber, mit ihm hatten wir mehr Kontrolle. Er war der Beste in Deutschland, das sowieso, und für uns brutal wichtig", sagte Rüdiger, "da musst du dich neu finden."

Dies soll nun unter dem neuen Trainer Xabi Alonso bei der Klub-WM gelingen, die für Real laut Rüdiger ein "Neustart" werden soll. "Ich bin sehr offen dem gegenüber, was nächstes Jahr passieren wird. Aber ich denke, das ist gut, weil wir viele junge Spieler haben. Es ist nicht mehr so, dass wir unsere Legenden alle da haben - und dass wir sowas bräuchten. Ich bin gespannt."