Schiedsrichterbeleidigung oder nicht? Real Madrids Jude Bellingham droht in LaLiga eine heftige Sperre

Bellingham sah in der ersten Halbzeit wegen einer vermeintlichen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. Für ein solches Vergehen sieht der Strafenkatalog eine Sperre zwischen vier und zwölf Spielen vor.

Bellingham war nach einem Zwiegespräch mit Schiedsrichter Jose Luis Munuera Montero in der 39. Minute vom Platz geflogen. Zum Zustandekommen der Roten Karte gibt es unterschiedliche Versionen. Der Unparteiische notierte in seinem Bericht, der Engländer habe "Fuck you" gesagt. Laut Trainer Carlo Ancelotti habe es sich aber um ein Missverständnis gehandelt und Bellingham habe stattdessen den deutlich milderen und nicht beleidigenden Kraftausdruck "Fuck off" benutzt.

Laut einer Lippenleserin soll Bellingham gar etwas ganz anderes gesagt und einen Einwurf für seine Mannschaft gefordert haben.

Auch Bellingham sprach im Anschluss an das Spiel von einem "Kommunikationsfehler". Der ehemalige BVB-Akteur erklärte: "Wenn man sich das Video anschaut, kann man sehen, dass es nicht dasselbe ist, was im Protokoll steht."

Wegen dieses Umstands hofft er nun auf Milde beim Verband, wenn es um die Festlegung seiner Strafe geht. Dies werde "hoffentlich berücksichtigt. Ich habe niemanden beleidigt, das ist auf dem Video deutlich zu sehen, ich sage es nicht einmal direkt zum Schiedsrichter, ich sage es zu mir selbst. Es war ein Kommunikationsfehler und ein klarer Fehler des Schiedsrichters."

Ähnlich äußerte sich auch Ancelotti: "Ich wäre dafür, mit dem Schiedsrichter zu reden, nicht mit Bellingham. Die Rote Karte resultierte aus der Nervosität des Schiedsrichters. Worüber soll ich mit Bellingham reden? Er hat nichts getan, um des Feldes verwiesen zu werden, absolut nichts."

Ancelotti selbst war von Munuera Montero verwarnt worden, später wollte er nicht mehr sagen, um "im nächsten Spiel nicht von der Tribüne aus zugucken müssen".

Durch die Punkteteilung hat Real an der Tabellenspitze nun 51 Zähler nach 24 Partien auf dem Konto. Einen Punkt dahinter rangiert Verfolger Atletico. Reals Erzrivale FC Barcelona hat 48 Punkte gesammelt und kann am Montagabend mit einem Heimsieg gegen Rayo Vallecano gleichziehen.

Real bestreitet am kommenden Dienstag zuhause gegen Manchester City das Rückspiel in den Playoffs der Champions League und hat nach dem 3:2 im Etihad gute Karten, das Achtelfinale zu erreichen. Es folgt am nächsten Wochenende in LaLiga das Heimspiel gegen den FC Girona.