Ein Monat dieser "konservativen" Therapie brachte nicht den gewünschten Erfolg, und am 3. September musste sich Pogba verspätet einer Operation am Knie unterziehen.
"Die Operation ist sehr gut verlaufen, ich werde mich erholen und sehr, sehr schnell zurückkommen", versprach er in einem Social-Media-Post. "Ich möchte euch allen für eure Nachrichten und eure Unterstützung danken.". Mental gehe es ihm "gut, trotz all der Sorgen, der Verletzung und der anderen Probleme."
Diese erwähnten "anderen Probleme" waren keine Kleinigkeit. In der Tat ist es wichtig zu wissen, dass Pogbas Verletzungsprobleme vor dem Hintergrund eines verheerenden Familiendramas stattfanden.
Am 28. August stellte Pogbas Bruder Mathias ein Video online, das brisante Enthüllungen über den Mittelfeldspieler und seine Agentin Rafaela Pimenta versprach.
"Die französische, italienische, englische und spanische Öffentlichkeit verdienen es, bestimmte Dinge zu erfahren", sagte Mathias Pogba. "Im Grunde genommen muss die ganze Welt, einschließlich der Fans meines Bruders, Frankreichs, Juventus' und seiner Sponsoren die Informationen erhalten und eine fundierte Entscheidung darüber treffen, ob er den Respekt und die Liebe der Fans verdient. Ob er es verdient, für Juventus zu spielen und einen Platz im französischen WM-Kader zu bekommen", führte er aus.
"Ich möchte die Augen über die sogenannte mächtigste Frau im Fußball (Pimenta) öffnen, die mein Bruder seine zweite Mutter nennt. Ich denke, dass das, was ich sagen werde, viele Menschen betreffen wird. Ich werde wichtige Dinge über Kylian Mbappé sagen. Viele Beweise und Zeugen bestätigen, was ich sagen werde. Es könnte explosiv sein."
Der Juve-Star soll bei seiner Anhörung gegenüber Ermittlern angegeben haben, dass die Erpresser unter anderem behaupten würden, dass er einen Marabou, eine Art Hexer, auf Mbappé angesetzt habe. Mathias Pogba erklärte auf Twitter: "Kylian, verstehst du jetzt? Ich habe nichts gegen dich, meine Aussagen sind zu deinem Besten. Alles ist wahr und bewiesen, der Marabou ist bekannt! Es ist nie gut, einen Heuchler und Verräter in der Nähe zu haben."
Pogba hatte der französischen Polizei bereits mitgeteilt, dass er am 19. März letzten Jahres in Paris von zwei mit Sturmgewehren bewaffneten und vermummten Männern bedroht worden war. Ihm sei sein Mobiltelefon abgenommen worden war und er habe 13 Millionen Euro an "Schutzgebühren" zahlen sollen. Pogba hatte sich auch an die italienischen Behörden gewandt, nachdem er in Turin weiteren Drohungen und Einschüchterungsversuchen ausgesetzt gewesen war.
Vier Personen, darunter Mathias Pogba, wurden schließlich am 14. September verhaftet, doch der ehemalige Stürmer wurde am 23. Dezember aus dem Gefängnis entlassen.