Der FC Barcelona eröffnete seine US-Tour mit einer 3:5-Niederlage gegen den FC Arsenal in Kalifornien. Xavi bot dabei in der ersten Halbzeit eine Top-Elf auf, bevor er in der zweiten Halbzeit zu einer vermeintlich schwächeren Mannschaft wechselte. Fermín wurde für Deutschlands Fußballer des Jahres, İlkay Gündoğan, eingewechselt und beeindruckte bei seinem lang ersehnten Debüt in der ersten Mannschaft - auch, wenn es nur ein Test war.
In diesen 34 Minuten befand er sich mitten im Geschehen, eröffnete schöne Spielzüge und stürmte bei jeder Gelegenheit mit nach vorne. Mit diesem Auftritt empfahl sich der Spanier für einen Einsatz im legendären Clásico.
Zwei Tage nach diesem Auftritt traf Barça im AT&T-Stadion in Arlington, Texas, auf Erzrivale Real Madrid. Der inzwischenzu PSG abgewanderte Ousmane Dembélé eröffnete das Spiel mit einem sehenswerten Treffer, doch die Blancos drückten folglich auf den Ausgleich.
Das heißt, bis Fermín ins Spiel kam. Der Offensivspieler ersetzte ab der 66. Minute den gleichaltrigen Pedri im Mittelfeld. Im Alleingang sollte er schließlich Barças Dominanz wiederherstellen.
Er nahm einen Pass von Mikayil Faye etwa 35 Meter vor dem Tor an und zog nach drei Ballkontakten ab. Sein fulminanter Linksschuss landete im oberen Eck, wo der danoch nicht verletzte Welttorhüter Thibaut Courtois trotz eines Hechtsprunges nichts mehr ausrichten konnte.
Fermín feierte seinen spektakulären Treffer ausgelassen gemeinsam mit seinen Mitspielern, zeigte auf das Vereinswappen auf seiner Brust. Auch Xavi und sein Trainerstab hielten ihre Begeisterung nicht zurück.
Und damit war López noch nicht fertig. In der Nachspielzeit legte er das 3:0 mit einem genialen Steilpass für Ferran Torres auf, der den Ball über Courtois hob.
Der 20-Jährige kreierte diese Situationen aus dem Nichts, nachdem er den Ball im Mittelfeld erobert hatte und reckte die Fäuste in die Höhe. Durch diese Aktionen zeigte er, dass er das Zeug zum Barça-Spieler hat. Selbstverständlich lobte ihn Xavi im Anschluss: "Er ist ein talentierter Fußballer - er weiß, wie man den letzten Pass spielt, was ihm in der letzten Saison noch gefehlt hatte", ordnete der Cheftrainer ein. "Er hat ein Tor mit dem linken Fuß erzielt und dann Ferran mit dem rechten Fuß bedient, er ist also beidfüßig. Außerdem kann er mehrere Positionen spielen, vom Flügelspieler bis zum zentralen Mittelfeldspieler. Dieses Gesamtpaket ist nicht leicht zu finden. Ich mag ihn sehr. Er hat eine große Persönlichkeit."
Damit war der frühere Welt- und Europameister jedoch noch nicht fertig: "Er ist hungrig und hat einen tollen Charakter - das ist sehr wichtig. Als ich das im Training gesehen habe, war mir klar, dass ich ihm Einsatzzeiten geben muss. Ich habe ihm vertraut und er bringt seine Leistung. Das ist es, worum es im Fußball geht."
Fermín erhielt dann gegen die AC Mailand im letzten Spiel der USA-Tour seinen ersten Startelf-Einsatz für die Blaugrana und bewies einmal mehr, dass er das Zeug dazu hat, die treibende Kraft in Xavis Mannschaft zu sein.
La Masia hat eindeutig einen weiteren besonderen Spieler hervorgebracht.