Um Vincents Kompanys Tauglichkeit für den Trainerposten beim FC Bayern München zu ergründen, sollte man erstmal nicht auf das Jahr 2024 schauen. Sondern besser auf das Jahr 2022. Damals landete Kompany bei einem veritablen Trümmerhaufen namens FC Burnley.
Die Ausgangslage: Mitten im Abstiegskampf der Premier League hatten die neuen US-amerikanischen Eigentümer den gleichermaßen beliebten wie erfolgreichen Langzeit-Trainer Sean Dyche gefeuert. Die Fans tobten, Burnley stieg trotzdem ab. 15 Spieler verließen daraufhin den Klub, darunter absolute Leistungsträger wie Nick Pope, Ben Mee oder James Tarkowski.
Statt sich einem rüstigen David Moyes oder Sam Allardyce zuzuwenden, vertraute Burnley dem damals 36-jährigen und als Trainer reichlich unerfahrenen Belgier Vincent Kompany. Es sollte sich lohnen. Mit allen Vollmachten ausgestattet revolutionierte Kompany den Klub innerhalb kürzester Zeit: Tiki-Taka statt Kick'n'Rush, Angriff statt Abwehr, jung statt alt. Kompany schuf das exakte Gegenteil des biederen Dyche-Burnley und führte seine runderneuerte Mannschaft mit einer klar erkennbaren Spielphilosophie und mitreißendem Fußball souverän zurück in die Premier League.
Und nun zum FC Bayern: Ein Abstieg des FC Burnley ist natürlich nicht ansatzweise so tragisch wie eine titellose Saison der Münchner. Aber - Ironie beiseite - gewissermaßen sind die Situationen schon auch ein kleines bisschen vergleichbar. Ein irrlichternder Klub braucht einen Trainer, der einen Kaderumbruch moderieren, einer Mannschaft eine klar erkennbare Spielphilosophie vermitteln und für Euphorie im Umfeld sorgen kann. All das schaffte Kompany damals in Burnley.