Seit April 2018 fungiert Matthias Sammer bei Bundesligist Borussia Dortmund als externer Berater des Managements. Beim Rückblick auf diese sieben Jahre hat der 57-Jährige nun über den größten Fehler seiner Amtszeit beim BVB gesprochen.
getty"Du bist ein schöner Depp": Berater Matthias Sammer benennt größten Fehler seiner Zeit beim BVB
GettyWAS WURDE GESAGT?
"Ich mache mir eher Vorwürfe, dass ich in der Woche vor dem Spiel, als es nur noch darum ging, ob 400.000 oder 500.000 Fans zur Meisterfeier an den Borsigplatz kommen, nicht eingeschritten bin", sagte Sammer der Sport Bild mit Blick auf die dramatisch verspielte Meisterschaft am letzten Spieltag der Saison 2022/23.
Sammer führte aus: "Ich ärgere mich bis heute, dass ich nicht irgendwann gesagt habe: 'Ich kann diesen Quatsch der Feierlichkeiten nicht mehr hören'". Nach dem Spiel - als wir es nicht wurden (Deutscher Meister, Anm. d. Red.) - war das Erste, was ich mir dachte: 'Du bist ein schöner Depp, dass du es nicht gemacht hast'", erklärte er.
WAS IST DER HINTERGRUND?
Dortmund hatte damals erst am 33. Spieltag Tabellenführer FC Bayern München von der Spitze verdrängt. Mit einem Heimsieg gegen den 1. FSV Mainz 05 wäre der BVB Meister geworden. Doch die Gäste lagen schnell 2:0 in Führung, am Ende gelang der Borussia nur noch ein 2:2. Da der deutsche Rekordmeister im Parallelspiel beim 1. FC Köln dank eines späten Treffers von Jamal Musiala mit 2:1 gewann, ging die Meisterschaft erneut an die Münchner.
AFPWUSSTEST DU DAS?
Sammer hatte im Januar nach der 1:2-Niederlage in der Champions League gegen den FC Bologna vernichtende Worte für die Dortmunder Mannschaft gefunden. "Wenn wir analytisch vorgehen: Die Mannschaft ist körperlich und geistig in einer Nicht-Verfassung. Das muss man einfach sagen. Wenn du das heute siehst, da ist die Grundlage nicht da. Die Mannschaft kann nicht verteidigen, aber angreifen kann sie auch nicht. Wann war der letzte Torschuss? In der 17. Minute!? Es gibt keine klare Struktur, es fällt alles auseinander", sagte der 57-Jährige nach dem Abpfiff im Interview bei Amazon Prime.
Daraufhin begleitete Sammer die Spiele des BVB nicht mehr als Experte für den Pay-TV-Anbieter Prime Video.

