Nach seiner Gelbsperre kehrte Jude Bellingham natürlich in die Startelf zurück. Doch anstatt den Youngster für Emre Can oder Salih Özcan in die erste Formation zu rotieren, "opferte" Terzic einen seiner Offensivleute. Donyell Malen biss in den sauren Apfel und musste auf der Bank Platz nehmen.
Dabei schien sich die Dreier-Zentrale vor der defensiven Viererkette zunächst nicht wirklich auszuzahlen. Leverkusen schaffte es in der Anfangsviertelstunde in Person von Florian Wirtz, Moussa Diaby und Exequiel Palacios immer wieder gut, sich durch das Zentrum zu kombinieren. Can und Özcan ließen sich immer wieder mit einfachen Bällen überspielen, zwischen Abwehr und Mittelfeld fehlte es an Abstimmung.
Das änderte sich aber dann ab Mitte der ersten 45 Minuten. Vor allem Can fand immer besser ins Match hinein, schloss die Lücken zwischen den Ketten und hielt Bellingham, welcher als leicht offensiverer Box-to-Box-Spieler vor dem Sechser Duo Can/Özcan agierte, den Rücken frei. Leverkusen wurde durch das kompakte BVB-Mittelfeld immer wieder auf die Außenbahnen gezwungen, wo Diaby gegen den überforderten Ryerson zwar einen guten Job machte, insgesamt aber zu ungefährlich blieb.
Bellingham selbst ermöglichte die kompakte, defensiv eingestellte Zentrale wiederum, sich gezielt in das BVB-Angriffsspiel einzuschalten. So war der 19-Jährige an beiden BVB-Treffern direkt beteiligt. Beim 1:0 durch Karim Adeyemi schaltete er schnell um und setzte Julian Brandt per Doppelpass schön in Szene, beim 2:0 nutzte er seinen Freiraum für einen traumhaften Ball auf Wolf, welcher letztlich per Flanke das Eigentor von B04-Innenverteidiger Edmond Tapsoba "vorbereitete".
In der zweiten Hälfte ermöglichte der Dreierblock zudem eine Systemumstellung, nachdem Leverkusen seinerseits auf ein etwas offensiveres 4-2-4 umstellte. Can ließ sich dann zwischen die beiden Innenverteidiger Niklas Süle und Nico Schlotterbeck fallen, wobei sich der BVB in der Rückwärtsbewegung zu einer defensiven Fünferkette formierte. Gleichzeitig ließ sich Bellingham neben Özcan auf die Doppel-Sechs absinken, um das Zentrum weiter zu verstärken.
"Ehrlicherweise konnten wir nicht genau herausfinden, wie Leverkusen starten will. Deshalb wollten wir Emre auf dieser Position haben, um ihn im Notfall auch zwischen die Innenverteidiger fallen lassen zu können. Das hat offensiv und defensiv gut funktioniert. Wir haben dann von hinten eher zu dritt aufgebaut. So konnten wir immer wieder über die Flügel durchbrechen", erläuterte Terzic seine Entscheidung für die Dreier-Konstellation im Mittelfeld.
Für die kommende Woche wird sich der Dortmunder-Trainer aber fürs Erste etwas anderes überlegen müssen. Gegen den SC Freiburg würd Özcan aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlen. Dass eine Dreier-Konstellation im Zentrum gegen spielstarke Gegner wie Leverkusen aber funktionieren kann, zeigte die Partie gegen die Werkself durchaus.