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Dayot Upamecano enttäuscht gegen Manchester City: Rassistische Beleidigungen - und Rückendeckung

Im Vorfeld des Viertelfinal-Duells in der Champions League mit Manchester City gab es beim FC Bayern unterschiedliche Probleme: einen fehlenden echten Mittelstürmer in verletzungsbedingter Abwesenheit von Eric Maxim Choupo-Moting beispielsweise oder die Formlosigkeit vieler Offensivspieler. Keine Sorgen gab es dagegen bei der Innenverteidigung: Matthijs de Ligt, Dayot Upamecano und Benjamin Pavard zeigten in den vergangenen Wochen reihenweise herausragende Leistungen.

Vor allem Upamecano durchlebte zuletzt eine beachtliche Entwicklung. Einst bekannt für leichtsinnige Fehler, stabilisierte er sich in seiner zweiten Saison beim FC Bayern extrem. Er wirkte zuletzt robust in den Zweikämpfen und - am wichtigsten - stets konzentriert. Darüber hinaus kurbelte er das Aufbauspiel mit Lucio-artigen Läufen und Beckenbauer-artigen Pässen an. Umso tragischer, dass er ausgerechnet beim bisher größten Spiel der Saison in alte Muster verfiel.

Dayot Upamecano Bayern Munich 2022-23Getty Images

In Manchester reihte Upamecano von Beginn an Unachtsamkeiten aneinander. Zunächst rutschte er mehrmals weg, dann ermöglichte er Chancen von Ilkay Gündogan (34.) und Jack Grealish (50.), ehe er mit einem krassen Fehler Bernardo Silvas Treffer zum 0:2 verschuldete (70.). Es war der Bruch im Spiel des FC Bayern. Insgesamt leistete sich Upamecano 15 Ballverluste. Für einen Innenverteidiger ein unterirdischer Wert und der zweitschwächste auf Seiten des FC Bayern.

Dayot Upamecano wurde Opfer rassistischer Beleidigungen

Viele internationale Medien machten Upamecano anschließend für die Niederlage hauptverantwortlich. "Upamecano 'unterschreibt' bei Manchester City. Das unerklärliche Spiel des Innenverteidigers war der Untergang für Bayern München", schreibt beispielsweise die spanische Mundo Deportivo. In der italienischen Gazzetta dello Sport heißt es: "Was für eine schlimme Nacht für Upamecano."

In den sozialen Netzwerken animierte der schwache Auftritt einige Nutzer zu rassistischen Beleidigungen, die die Fanvereinigung des FC Bayern Club Nr. 12 umgehend verurteilte. "Kein Fehler oder schlechtes Spiel rechtfertigt Rassismus und diese Art von Beleidigungen", heißt es auf dem Twitter-Account.

Der FC Bayern kommentierte mit seinem offiziellen Account unter einen Instagram-Post von Upamecano: "Wir alle beim FC Bayern verurteilen Rassismus aufs Schärfste! Der gesamte Klub steht hinter dir, Upa." Bereits zuvor hatten Mitspieler und Verantwortungsträger des FC Bayern den Innenverteidiger in Schutz genommen.

FC Bayern: Mitspieler und Bosse verteidigen Upamecano

"Kein Vorwurf an ihn, weil er in den letzten Wochen ein ganz wichtiger Spieler ist und in Topform war", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic, kündigte aber auch an: "Wir werden darüber sprechen." Laut Aushilfs-Kapitän Joshua Kimmich stehe die Mannschaft "voll hinter ihm", laut Trainer Thomas Tuchel sei "keiner sauer auf ihn".

"Jeder, der so viele Spiele macht, macht auch irgendwann einen Fehler", betonte Tuchel. "Er wird aus seinem Fehler lernen. Upa ist noch jung." Mit seiner generellen Aussage liegt der Trainer richtig, der Verweis auf Upamecanos Alter verwundert aber zumindest etwas. Upamecano ist mittlerweile 24 Jahre alt und spielt seit acht Jahren Profifußball. Er hat schon dutzende Champions-League-Partien absolviert und war bei der WM in Katar Stammspieler des Final-Verlierers Frankreich. Erfahrung hat Upamecano also eigentlich genug.

"Wenn ich mich in seine Lage versetze, wird es wichtig sein, dass er an seine Stärken glaubt", riet Kimmich. "Er ist nicht umsonst bei Bayern München. Er ist ein überragender Spieler, das hat er in den letzten Wochen gezeigt. Ich glaube nicht, dass ihn sein Fehler umwerfen wird."

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