FC Bayern, News und Gerüchte: Julian Nagelsmann bei Tottenham Hotspur im Gespräch

Tottenham Hotspur interessiert sich offenbar für eine Verpflichtung von Julian Nagelsmann. Das berichtet der englischeGuardian. Nach dessen Wut-Pressekonferenz am vergangenen Wochenende steht Antonio Conte beim Premier-League-Klub vor der Entlassung.

Zuletzt wurde auch Thomas Tuchel als möglicher Conte-Nachfolger gehandelt. Dessen Gespräche mit Tottenham sollen den FC Bayern letztlich sogar zum schnellen Handeln animiert haben. Am Freitag verkündeten die Münchner die Trennung von Nagelsmann und die Verpflichtung von Tuchel. Schon 2021 interessierte sich Tottenham für Nagelsmann, damals entschied er sich aber für einen Wechsel zum FC Bayern.

Tottenham kämpft in der Premier League aktuell um die Champions-League-Qualifikation. Aktuell rangiert die Mannschaft auf Platz vier, der Vorsprung auf das fünftplatzierte Newcastle United beträgt aber nur zwei Punkte - und der neureiche Klub hat noch zwei Spiele in der Hinterhand.

Julian Nagelsmanns Ex-Klub RB Leipzig profitiert offenbar trotz dessen Entlassung beim FC Bayern von damals ausgehandelten Konditionen. Demnach müssen vereinbarte Prämien bis Nagelsmanns eigentlichem Vertragsende ausgezahlt werden - unabhängig davon, ob er noch im Amt ist oder nicht.

Dem Bericht zufolge beläuft sich die Ablöse aktuell auf rund 22 Millionen Euro. Drei weitere könnten bei entsprechenden Titeln bis 2026 noch dazukommen. Im Zuge des Wechsels wurden auch zwei Freundschaftsspiele zwischen den beiden Klubs ausgemacht, die noch ausstehend sind. Dadurch erwartet sich Leipzig mittlere einstellige Millionen-Summen.

TV-Experte Dietmar Hamann kann den Trainerwechsel beim FC Bayern nachvollziehen. Er glaube, "dass die Chance sehr, sehr viel größer ist als das Risiko. Ich würde da nicht von Risiko sprechen. Man hat dem Trainer (Julian Nagelsmann, d.Red.) lang genug die Chancen gegeben". Tuchel habe bei Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea "mit den weltbesten Spielern gearbeitet und hat es verstanden, dann den gewissen Spirit reinzubringen".

Das 1:2 zuletzt bei Bayer Leverkusen habe - so Hamann - wohl die Entscheidung maßgeblich beeinflusst. Nach dem Leverkusen-Spiel hat "man wahrscheinlich einfach die Entscheidung getroffen, dass man gesagt hat, 'wir machen nicht den Fortschritt oder die Fortschritte auf dem Platz mit ihm, wie wir es uns vorgestellt haben'. Und deswegen war das einzig konsequent, sich zu trennen", sagte der 49-Jährige.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat nach dem Aus von Trainer Julian Nagelsmann die Führungsetage des Fußball-Rekordmeisters Bayern München kritisiert. "Die Bayern-Verantwortlichen haben in der letzten Zeit keine gute Figur abgegeben", sagte der Weltmeister von 1990 beiRTL/ntv. Es sei "nicht mehr das 'Mia san mia', das die Bayern immer ausgezeichnet hat zu Zeiten von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß."

Lippenbekenntnis wie von Präsident Herbert Hainer "machen einen unglaubwürdig". Noch Anfang dieser Woche hatte Hainer imkickerbeteuert: "Wir wollen etwas mit ihm aufbauen. Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren. Julian macht es sehr gut. Die Trainer-Diskussion zwischendurch kam von außen, die haben nicht wir vom Zaun gebrochen."

Man müsse, forderte Matthäus, wieder "zurück zu den Wurzeln, zum familiären Umgang miteinander". Das habe "die Bayern in der Vergangenheit immer stark gemacht", sagte er, "das vermisse ich in den letzten ein bis eineinhalb Jahren." Die Trennung von Nagelsmann sei für ihn "eigentlich keine große Überraschung mehr". Als Gründe nennt der ehemalige Kapitän des FC Bayern "die sportliche, aber auch persönliche Situation" um Nagelsmann.