Für Marco Friedl war es ein Bundesliga-Auftakt zum Vergessen. Nicht nur musste der Kapitän von Werder Bremen eine deftige 1:4-Packung bei Eintracht Frankfurt zum Saisonstart hinnehmen. Auch wurde Friedl nach dem Spiel im Interview bei Sky zum Sieg gratuliert.
IMAGO / Schüler"Das ist ein bisschen lächerlich": Werder-Kapitän Marco Friedl reagiert fassungslos auf Interview-Panne
WAS IST PASSIERT?
Weil Friedl ein Trikot der SGE trug - zuvor hatte er mit dem kürzlich von Werder zur Eintracht gewechselten Torhüter Michael Zetterer getauscht - hatte die Reporterin offenbar angenommen, vor sich einen Spieler des siegreichen Teams, wenn nicht sogar Zetterer selbst, zu haben.
"Wir wollen über die Eintracht sprechen, haben hier gerade die Bilder von Michael Zetterer gesehen, emotionale Bilder. Wir gehen aber erstmal auf das Spiel ein, 4:1 heute gewonnen - ist das der Auftaktsieg, den Sie sich erwartet hatten?", fragte die Reporterin einen anschließend sichtlich angefressenen Friedl.
WAS WURDE GESAGT?
Der Innenverteidiger antwortete: "Ich bin Werder-Bremen-Spieler, falls du es nicht weiß", und wollte sogleich das Interview offenbar nicht weiterführen. Friedl drehte sich kopfschüttelnd weg und bat offenbar darum, gehen zu dürfen. Die Reporterin entschuldigte sich mehrfach beim 27-Jährigen, nahm sich selbst eine kleine Denkpause und stellte dann ihre Fragen.
"Das habe ich noch nie erlebt", sagte Friedl im Anschluss gegenüber der Bild-Zeitung: "Ich hatte vor dem Spiel noch einen Talk. 90 Minuten später erkennt sie mich nicht mehr. Das ist kurios und auch ein bisschen lächerlich."

WUSSTEST DU?
Friedl hatte bereits in der vergangenen Woche mit einem Frust-Interview für Aufsehen gesorgt. Nach dem Pokal-Aus gegen Zweitligaaufsteiger Arminia Bielefeld hatte er eine Generalkritik an den Vorgängen in Bremen in der Sommerpause losgelassen und besonders die Kaderplanung der Bosse in den Senkel gestellt.
"Jetzt nach dieser Niederlage stehst du noch mehr in der Scheiße, als wie du es vielleicht schon nach der Vorbereitung warst. Es wäre nach der Vorbereitung alles scheißegal gewesen, wenn du heute hier voll auf den Punkt dagewesen wärst. Das haben wir aber nicht geschafft", hatte Friedl gesagt: "Wir müssen alle, wirklich alle in die Spur kommen und noch mehr machen. Es muss noch etwas passieren, das sage ich seit Wochen. Wir brauchen von allem mehr. Auch mehr Qualität. Ansonsten wird das ein ganz schwieriges Jahr."
Dieser Eindruck verfestigte sich am 1. Spieltag in Frankfurt.



