HINTERGRUND
Mit Sergio Ramos und Raphael Varane haben Real Madrid im Sommer zwei Innenverteidiger verlassen, die den Verein über eine gefühlte Ewigkeit geprägt haben. Mit Eder Militao und Neuzugang David Alaba ist man aktuell zwar mehr als ordentlich aufgestellt, doch die Fans lechzen mal wieder nach einem Eigengewächs, dass eine neue Ära einläuten kann. Hoffnung macht den Madridistas diesbezüglich der 18-jährige Marvelous Antolin Garzon – besser bekannt unter seinem Rufnamen Marvel.
Der gebürtige Marokkaner mit spanischem Pass spielte bereits im Kindesalter für Real, ehe es ihn im zarten Alter von acht Jahren zum Stadtrivalen Atletico zog. Dort blieb er jedoch nur eine Saison und kickte anschließend bei RSD Alcala und Rayo Vallecano.
Nach starker Leistung im "Mini-Clasico": Real-Boss Perez gratuliert Marvel
Als 13-Jähriger wurde er dann erneut von Real-Scouts gesichtet und zurückgeholt. Seither durchläuft der Linksfuß dort die Nachwuchsabteilungen und durfte sich im vergangenen Oktober erstmals bei der Reservemannschaft, die von Raul trainiert wird, unter Beweis stellen.
Auf Anhieb beeindruckte Marvel die Verantwortlichen mit einer enormen Reife und Abgeklärtheit, die für einen Spieler in seinem Alter nicht gerade alltäglich sind. Im "Mini-Clasico" gegen Barca B lieferte er eine derart stabile Partie ab, dass sich Klubpräsident Florentino Perez anschließend gezwungen sah, in die Kabine zu kommen und dem Verteidiger persönlich zu dessen Leistung zu gratulieren.
Marvel Real Madrid CastillaTrotz seiner großen fußballerischen Ambitionen sei Marvel "ein ganz normaler Junge", wie seine Eltern gegenüber GOAL und SPOX verraten: "Er liebt Vögel, er hat viele zu Hause. Zudem hat er eine Leidenschaft für Flamenco und liebt Camaron (spanischer Flamenco-Sänger, Anm. d. Red.)."
Marvel-Berater: "Er hat sich jedes Jahr verbessert"
Angesichts seines enormen Potenzials überlegt man bei Real nun, den ohnehin bis 2025 laufenden Vertrag bereits zu verlängern, um etwaige Interessenten aus dem Ausland frühzeitig abzuschrecken.
Der Weg bei den Blancos scheint also geebnet, doch wie weit kann es der Innenverteidiger schaffen? "Ich sehe kein Limit bei ihm", sagt sein Berater Alfonso Zapata im Gespräch mit GOAL und SPOX: "Ich kenne ihn seit der U16 und er hat sich jedes Jahr verbessert."
Man darf also gespannt sein, was die Zukunft noch mit sich bringt. Derzeit scheint es jedenfalls nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich Marvel erstmals das Trikot der Profis überstreift.