Starstürmer Kylian Mbappe wollte nach seinem folgenschweren Fehlschuss bei der Europameisterschaft 2020 nicht mehr für Frankreich auflaufen. Das bestätigte Noel Le Graet, der Präsident des französischen Verbands FFF, in einem Interview mit dem Journal de Dimanche.
Mbappe hatte bei Frankreichs Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch vergeben, anschließend habe er mangelnde Rückendeckung bemängelt. "Ich traf ihn nach der EM, und er hatte das Gefühl, der Verband hätte ihn nach dem verschossenen Elfmeter nicht genügend verteidigt", erinnerte sich Le Graet. "Wir unterhielten uns fünf Minuten lang in meinem Büro. Er war sauer und wollte nicht mehr für Frankreich spielen." Mbappe habe dies aber "natürlich nicht so gemeint", so der Verbandschef weiter.
Kylian Mbappe widerspricht FFF-Präsident Le Graet
Le Graet erklärte Mbappes Frustration mit dessen extremem Ehrgeiz: "Sie wissen, wie er ist. Er ist ein Gewinner, und wie wir alle war er extrem frustriert wegen des Ausscheidens." Diese Aussagen wollte Mbappe allerdings am Sonntag so nicht stehen lassen. Er betonte, er sei nicht wegen des vergebenen Elfmeters so enttäuscht gewesen, sondern weil es anschließend rassistische Kommentare gegeben habe, gegen die man ihn nicht in Schutz genommen habe.
Bei Twitter schrieb er Richtung Le Graet: "Ich habe ihm erklärt, dass es mir um den Rassismus ging und NICHT um den Elfmeter. Er hat aber entschieden, dass es keinen Rassismus gab..."
Der 23-Jährige selbst hatte im Oktober 2021 in der L'Equipe erklärt, er werde in der Nationalelf aufhören, sollte er zum "Problem“ für die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps werden. Mbappe beklagte damals auch, ihm sei vorgeworfen worden, Top-Favorit Frankreich sei wegen seines Egos früh aus dem Turnier ausgeschieden.
Nächstes Spiel
Der PSG-Torjäger absolvierte seit seinem Debüt ihm Frühjahr 2017 57 Länderspiele für Frankreich. Dabei gelangen ihm 27 Treffer. 2018 gewann Mbappe mit der Equipe tricolore in Russland den WM-Titel. Es folgte im Vorjahr der Triumph in der Nations League.