Sommer-Transfers 2023: Manchester City in Panik - warum zahlt der CL-Sieger so viel für Matheus Nunes?!

Für einige Fußballfans ist gerade die Zeit zwischen den Spielzeiten die spannendste. Wenn das Sommer-Transferfenster öffnet, ist Spektakel angesagt. Vom 1. Juli bis 1. September werden die größten Namen mit den größten Vereinen in Verbindung gebracht werden - von Gerüchten bis zum offiziellen Vermelden eines Transfers können nur Stunden oder manchmal auch Monate vergehen.

GOAL will dabei einordnen, wie gut der Transfer für jede der Parteien ist - noch bevor die Tinte trocken ist. Wer sind die Gewinner, wer sind die Verlierer? Hier findet Ihr stets aktualisiert den neuesten Stand. Teilt uns gerne Eure Meinung in den Kommentaren mit.

  • Matheus Nunes Man City GFXGetty/GOAL

    30. August: Matheus Nunes (Wolverhampton zu Manchester City, 50 Millionen Euro)

    Für die Wolves: Gutes Geld für einen Flop! Wie viele verärgerte Wolves-Fans im Internet bereits auf das Schärfste betont haben, kam Nunes letztes Jahr für viel Geld von Sporting Lissabon (45 Millionen Euro) ins Molineux, konnte seine Ablösesumme aber nicht rechtfertigen. Dann spuckte er sprichwörtlich all jenen ins Gesicht, die ihn trotzdem unterstützten: Nunes versuchte nun, sich den Wechsel zu Manchester City zu erstreiken und kam damit durch.

    Die Wolves sind ohne ihn wirklich besser dran und haben zumindest einen Gewinn mit einem Spieler gemacht, der schlechte Leistungen zeigte - auch wenn es nicht so viel war, wie sie sich gewünscht hätten. Note: 2

    Für Manchester City: Ein Zeichen dafür, dass Pep Guardiola verzweifelt versucht, sein Mittelfeld zu verstärken. Der Katalane schätzt Nunes offensichtlich sehr: In einer seiner regelmäßigen Lobeshymnen bezeichnete Guardiola den Portugiesen als "einen der besten Spieler der Welt", obwohl City ihn im Februar 2022 im Achtelfinale der Champions League mit Sporting Lissabon mit 5:0 besiegt hatte.

    Allerdings hätte es diesen Transfer nicht gegeben, wenn sich Kevin De Bruyne nicht verletzt hätte. Die erste Wahl für seinen Ersatz war zudem Lucas Paquetá von West Ham United - bis bekannt wurde, dass dieser möglicherweise in einen Wettskandal verwickelt ist.

    Diese Verpflichtung kurz vor dem Ende des Transferfensters sagt also mehr über die Panik von City als über die Qualität von Nunes aus. Note: 2-

    Für Nunes: Als hätte man im Lotto gewonnen, ohne sich die Mühe zu machen, ein Los zu kaufen. Nunes hat in der vergangenen Saison nichts dafür getan, um sich jetzt in einer so privilegierten Position zu befinden und für die beste Mannschaft der Welt zu spielen.

    Der FC Liverpool hatte sich zwar auch nach ihm erkundigt, aber gab wegen seiner schwachen Form kein Angebot ab. Selbst in der portugiesischen Nationalmannschaft hat Nunes keinen Stammplatz.

    Und trotz der hohen Ablösesumme hat er nun keine Garantie auf Spielzeit. Guardiola ist ein großartiger Manager und ein taktisches Genie, so dass er das Beste aus Nunes herausholen könnte. Dieser wird es sicherlich genießen, in einem deutlich besseren Team zu spielen. Es ist eine Menge Geld für jemanden, der in der Premier League so gut wie nichts geleistet hat - aber wer weiß, vielleicht macht Guardiola aus ihm ja seinen neuen İlkay Gündoğan! Note: 1+

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  • Folarin Balogun MonacoPhotos AS Monaco

    30. August: Folarin Balogun (FC Arsenal zur AS Monaco, 30 Millionen Euro)

    Für Arsenal: Eine außergewöhnliche und äußerst lukrative Wendung in dieser Transfer-Saga. Balogun wurde bei Arsenal bis vor einem Jahr sehr geschätzt, aber niemand im Verein hatte erwartet, dass er in der Ligue 1 2022/23 so großartig spielen und treffen würde - gerade nach seiner vorherigen, enttäuschenden Leihe bei Middlesborough.

    Die Gunners freuten sich daher, dass er bei Stade Reims so viele Tore schoss und halb Europa sich für eine Verpflichtung interessierte. Arsenal verdient auch Anerkennung dafür, dass es bei der Ablösesumme standhaft blieb: Das erste Angebot der AS Monaco hatten die Londoner noch abgelehnt, beim zweiten stimmten sie dann zu, inklusive einer Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf.

    Die Gunners haben letztlich mit einem Spieler aus der eigenen Jugend, der sich vor Kurzem nicht in Englands zweiter Liga durchsetzen konnte, Profit gemacht. Note: 1

    Für Monaco: Ein spannender Neuzugang für den Angriff - und ein dringend benötigter, da Ex-Bundesliga-Stürmer Breel Embolo verletzt ist und die Zukunft von Wissam Ben Yedder in der Schwebe hängt, da der Mannschaftskapitän kürzlich wegen Vergewaltigung angeklagt wurde.

    Baloguns Verpflichtung ist zweifelsohne ein großer Coup für die Mannschaft aus dem Fürstentum und eine beeindruckende Demonstration der finanziellen Mittel. Der US-amerikanische Nationalspieler war in der vergangenen Saison nicht nur einer der besten Spieler der Ligue 1, sondern wurde auch von Inter und Chelsea umworben. Balogun könnte sich als ebenso treffsicher erweisen, wenn er von Aleksandr Golovin und Takumi Minamino bedient wird. Note: 2+

    Für Balogun: Eine Enttäuschung für seine US-amerikanischen Fans, die erwartet hatten, dass er zu einer der europäischen Spitzenmannschaften wechselt. Balogun ist offensichtlich noch nicht so weit, mit 22 Jahren muss er noch viel lernen. Es ist keineswegs sicher, dass er sofort in der Startformation stehen wird, vor allem solange Ben Yedder da ist. Aber Monaco ist bekannt dafür, junge Spitzentalente zu fördern. Balogun kennt den französischen Fußball bereits und das auf eine sehr erfolgreiche Art. Außerdem hat er die Chance, im Stade Louis II einen Titel zu gewinnen: Monaco steht nach einem aufregenden Start unter dem neuen Trainer Adi Hütter (ehemals Frankfurt und Mönchengladbach) nach drei Spieltagen an der Tabellenspitze, auch die Coupe de France scheint machbar. Note: 2

  • Romelu Lukaku BelgiumGetty Images

    28. August: Romelu Lukaku (FC Chelsea zur AS Rom, Leihe)

    Für Chelsea: Nur eine vorübergehende Lösung für das Problem mit Lukaku. Zu Beginn des Sommers wollte Chelsea die schlechteste Neuverpflichtung der Vereinsgeschichte loswerden. Inter war bereit, den Leihvertrag aus der letzten Saison permanent zu machen - bis bekannt wurde, dass Lukaku geheime Gespräche mit dem verhassten Rivalen Juventus aufgenommen hatte. Die Blues waren jedoch nicht mit der geforderten Ablöse für Dusan Vlahovic durch die Bianconeri einverstanden. Der angestrebte Tausch platzte also

    Chelsea hoffte dann vergeblich auf ein hohes Angebot aus Saudi-Arabien. So war klar, dass Lukaku erneut verliehen werden würde. Von der Roma erhalten die Blues nun für das eine Jahr sechs Millionen Euro.

    Doch wenn Lukaku in der Serie A nicht wieder aufblüht und die Roma das Geld für eine feste Verpflichtung des Belgiers nicht aufbringt, wird Chelsea im nächsten Sommer - wenn der Stürmer 31 Jahre alt ist - wieder mit dem gleichen Problem konfrontiert werden. Note: 3

    Für die Roma: José Mourinho darf sich freuen. Der portugiesische Trainer war wegen des verletzungsbedingten Ausfalls von Stürmer Tammy Abraham so verzweifelt auf der Suche nach einem Ersatz, dass er und sein Trainerstab sogar auf einem Mannschaftsfoto vor der Saison humorvoll Platz für einen Neuzugang ließen. Mourinho wird also froh sein, dass seine Chefs endlich seine Gebete erhört haben.

    Lukaku ist auch angesichts der geringen Ressourcen der Roma ein ziemlich guter Coup. Wenn Lukaku fit ist, kann er die Serie A wieder auseinandernehmen. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass er in Mourinhos zweiter Saison bei Manchester United mit wettbewerbsübergreifend 27 Treffern der beste Torschütze des Vereins war. Note: 2+

    Für Lukaku: Der beste Schachzug in einer schwierigen Situation. Lukaku ist zur Lachnummer geworden - und das nicht nur wegen seiner berüchtigten Abschlussschwäche. Die Fans der letzten drei Vereine, für die er gespielt hat, verachten ihn, auch die Anhänger von Juventus haben ihre Meinung über ihn kundgetan, als sich abzeichnete, dass er nach Turin wechseln könnte. Vielleicht gibt es derzeit keinen unbeliebteren Spieler. Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er Angebote aus Saudi-Arabien abgelehnt hat, um weiterhin auf hohem Niveau zu spielen. Aber er hat diesen Sommer so viel falsch gemacht, dass er nicht mehr für den CL-Finalisten spielt, sondern nur in der Europa League und wohl ohne Aussichten auf den Scudetto.

    Im Stadio Olimpico wird Lukaku jedoch herzlich willkommen geheißen. Er bekommt die perfekte Plattform, um zu beweisen, dass er in der Serie A immer noch Tore schießen kann. Als Mensch ist Lukakus Ruf unwiderruflich ruiniert - aber es ist gut möglich, dass Mourinho, der Meister der Motivation, ihn zu einem der besten Stürmer in Italien macht. Note: 1-

  • Joao Cancelo BarcelonaGetty/GOAL

    28. August: João Cancelo (Manchester City zum FC Barcelona, Leihe)

    Für Manchester City: Ein willkommener Abgang. Vor etwas mehr als einem halben Jahr hätte sich keiner einen Abgang Cancelos vorstellen können. Doch die Beziehung zwischen dem Portugiesen und Trainer Pep Guardiola ging so schnell in die Brüche, dass Cancelo damals quasi über Nacht von einem wichtigen Spieler zu einem Unerwünschten wurde. Der katalanische Trainer hatte sicherlich seine Gründe, aber es wirkt von außen weiter seltsam, dass ein wichtiger Stammspieler so plötzlich ausrangiert wurde.

    Ursprünglich hatte City gehofft, dass Bayern München den Portugiesen nach der Leihe fest verpflichten würde, doch es musste ein neuer Abnehmer gefunden werden. City hätte natürlich einen festen Transfer bevorzugt, aber ein Leihgeschäft mit einer Kaufoption, die höchstwahrscheinlich aktiviert wird, ist besser als dieses Szenario: Cancelo verliert noch mehr an Marktwert, während er sechs Monate auf der City-Tribüne sitzt. Note: 3+

    FC Barcelona: Der perfekte Außenverteidiger für den spanischen Meister? Ja, so wirkt es! Cancelo entspricht jedenfalls den Wünschen und Anforderungen: Er ist unverschämt versiert am Ball, verfügt über eine gute Übersicht und ist beidfüßig, sodass er auf beiden Seiten spielen kann. Doch Portugiese hatte im vergangenen Jahr seine Probleme und es regt zum Grübeln an, dass weder Manchester City noch der FC Bayern München ihn haben wollten.

    Aber den Katalanen fehlte es an Qualität in der Abwehr und Cancelo dürfte sich aufgrund seiner technischen Fähigkeiten und taktischen Vielseitigkeit sofort in Xavis Stammelf einfügen. Note: 1

    Für Cancelo: Ein traumhafter Abschluss des Albtraums, in dem er sich befand. Er hatte gehofft, seine Karriere in München wieder anzukurbeln, nachdem er in Manchester auf Eis gelegt worden war. Aber bei den Bayern hat er einen weiteren schweren Rückschlag erlitten. Selbst der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel brachte keine Besserung.

    Im Camp Nou wird er nun jedoch herzlich willkommen geheißen werden. Wenn Cancelo das Gefühl hat, geliebt und wichtig zu sein, dürfte er dort wieder zur Höchstform auflaufen. Note: 1+

  • Gabri Veiga Celta VigoGetty

    26. August: Gabri Veiga (Celta Vigo zu Al-Ahli, 40 Millionen Euro)

    Für Celta: Der ideale Transfer für den Verein (wenn auch nicht für den Spieler). Celta war bereit, sich mit dem 36-Millionen-Euro-Angebot von der SSC Neapel zu begnügen, doch Al-Ahli machte den Deal in letzter Minute zunichte - indem es sich bereit erklärte, die fixe Ablöse des Mittelfeldspielers in Höhe von 40 Millionen Euro zu zahlen.

    In Galicien wird man Veigas Abgang natürlich bedauern - und zwar aus mehreren Gründen. Erstens verlieren sie ein ganz besonderes Talent, das ihnen in der vergangenen Saison geholfen hat, den Abstieg aus LaLiga zu verhindern. Zweitens hätte die Ausstiegsklausel höher sein können, da Veiga als einer der vielversprechendsten Spieler der Welt gilt. Sein Marktwert wird künftig nur noch steigen. Dennoch hat Celta so viel Geld wie unter den Umständen möglich aus seinem Abgang herausgeholt. Note: 2

    Für Al-Ahli: Der wichtigste Neuzugang des Sommers. Vergesst Karim Benzema und N'Golo Kanté. Es war immer klar, dass Altstars an ihrem Karriereende für solche Summen kommen würden - und damit Vorreiter Cristiano Ronaldo folgen.

    Aber es war schon es eine große Überraschung, dass ein Spieler wie Sergej Milinkovic-Savic (28 Jahre alt) diesem Beispiel folgte, denn der Serbe befindet sich noch immer auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit. Aber die Ankunft von Veiga ist eigentlich noch viel bedeutender. Er ist eines der größten Talente und hat sich Ah-Ahli angeschlossen, anstatt zum Serie-A-Meister Napoli zu wechseln - einer Mannschaft, die derzeit als eine der aufregendsten im europäischen Fußball gilt. Um es mit den Worten von Succession (einer Fernsehserie) zu sagen: Die Aussichten dieses Transfers sind für Saudi-Arabien unglaublich. Note: 1+

    Für Veiga: Aus fußballerischer Sicht eine wirklich unfassbare Entscheidung. Natürlich hat Al-Ahli zugestimmt, seine Ausstiegsklausel zu erfüllen, Napoli nicht - aber Veiga wurde nicht gezwungen, in den Nahen Osten zu wechseln. Wenn er wirklich zu den Partenopei gewollt hätte, hätte er dies auch tun können. Dass Al-Ahli fünfmal so viel Geld wie Napoli bot, war hier der Schlüssel. Veiga und seine Berater denken vielleicht langfristig: ein paar Jahre lang Millionen in Saudi-Arabien verdienen und dann zu einem europäischen Spitzenteam wechseln. Doch im Fußball gibt es keine Garantien. Es ist nicht sicher, dass sich der 21-Jährige in der SPL so entwickelt, wie er sollte - oder dass seine Transfer-Perspektiven durch diesen Wechsel nicht beeinträchtigt werden. Die EURO 2024 steht vor der Tür - wird Veiga da wirklich seinen Landsleuten, die in LaLiga auf einem höheren Niveau spielen, vorgezogen? Veiga wird auf jeden Fall ein Vermögen verdienen - aber er hat sich hier ein großes Risiko eingehandelt. Note: 4

  • Jeremy Doku Rennes 2022-23Getty

    24. August: Jérémy Doku (Stade Rennes zu Manchester City, 60 Millionen Euro

    Für Rennes: Ein unausweichlicher Abgang. Rennes brach 2020 seinen Transferrekord, um Doku für 26 Millionen Euro von Anderlecht zu verpflichten. Obwohl er dem Hype durch eine Kombination aus Verletzungen und Inkonstanz nie ganz gerecht wurde, bringt er den Bretonen nun ein ordentliches Transferplus ein.

    Doku war beim Ligue-1-Auftaktspiel von Rennes gegen Metz (5:1) einer der Torschützen und wird zweifellos vermisst werden. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis einer der europäischen Spitzenklubs Dokus seltenes Talent in seinen Reihen haben möchte. Schon bei der EURO 2021 machte er auf sich aufmerksam. Kevin De Bruyne bezeichnete ihn zudem als "Rohdiamant". Note: 1

    Für Manchester City: Eine faszinierende Neuverpflichtung, die unter Pep Guardiola gut gedeihen könnte. Das Talent Dokus ist einzigartig und offensichtlich. Aus dem Stand kann er enorm schnell beschleunigen, da staunen selbst Kylian Mbappé und Kingsley Coman. Seine Dribbelkünste haben Vergleiche mit Landsmann Eden Hazard in Höchstform hervorgerufen. Jürgen Klopp sah derweil Parallelen zu Sadio Mané.

    City brauchte nach dem Verkauf von Riyad Mahrez dringend einen neuen Flügelspieler. Allerdings gibt es bei Doku zwei offensichtliche Probleme: seinen Abschluss und seine Fitness. Guardiola sollte in der Lage sein, dem 21-Jährigen bei ersterem zu helfen, Citys medizinisches Team muss derweil seine Verletzungen minimieren. Wenn beides nicht gelingt, können sich die 60 Millionen Euro auch als teurer Fehler erweisen - holen sie alles aus ihm heraus, war es ein Schnäppchen. Note: 2+

    Für Doku: Es ist an der Zeit, das Potenzial auszuschöpfen. Der 21-Jährige ist eine wahre Augenweide, wenn er auf langsamere Außenverteidiger zuläuft. Nur Vinícius Jr. und Lionel Messi haben in der letzten Saison in den fünf großen europäischen Ligen mehr Dribblings absolviert. Doch während er in vollem Lauf wohl genauso spektakulär ist wie diese beiden, ist er vor dem Tor bei Weitem nicht so effektiv, wie seine Bilanz von zehn Toren in 74 Ligue-1-Einsätzen zeigt.

    Doku hat bei der EURO 2021 gezeigt, wozu er fähig ist, aber Manchester City ist eine ganz neue Herausforderung. Er muss genau das leisten, was Guardiola von ihm erwartet - und das konstant - das ist Leroy Sané beispielsweise nie gelungen. Seine Chancen, ein echter Superstar zu werden, könnten nicht besser stehen, aber es hängt alles von ihm selbst ab. Er hat das Zeug dazu - aber wie werden sein Körper und sein Geist der Herausforderung standhalten, für Pep zu spielen und gleichzeitig auch mal Zeit auf der Bank zu verbringen? Note: 1-

  • Aymeric-Laporte(C)GettyImages

    24. August: Aymeric Laporte (Manchester City zu Al-Nassr, 29 Millionen Euro)

    Für Manchester City: Eine weitere gern gesehene Finanzspritze aus dem Mittleren Osten. Nach dem Verkauf von Riyad Mahrez an Al-Ahli für 35 Millionen Euro hat City durch den Wechsel von Laporte aus Saudi-Arabien fast genauso viel Geld bekommen. Für den englischen Meister ist das ein gutes Geschäft, denn Laporte war in der Hackordnung der Innenverteidiger im Etihad nach ganz unten gerutscht. Als Josko Gvardiol von RB Leipzig kam, war klar, dass die Tage von Laporte gezählt waren. Er mag zwar eine Schlüsselrolle bei Citys Titelgewinn 2018/19 gespielt haben, aber in der letzten Saison war er nur noch Ersatzspieler. Note: 2

    Für Al-Nassr: Eine dringend benötigte Verstärkung für die Defensive. Al-Nassr hat einen katastrophalen Start in die Saison hingelegt und die ersten beiden Spiele verloren. Während sich vor allem die fehlende Durchschlagskraft der Stürmer kritisiert wird, ist es genauso erwähnenswert, dass die Mannschaft bereits vier Tore kassiert hat. Laporte mag nicht mehr der Verteidiger sein, der er einmal war, aber das Niveau und das Tempo in Saudi-Arabien dürften ihm sehr helfen. Note: 2+

    Für Laporte: Ein Beweis dafür, wie tief er gefallen ist. Vor nicht allzu langer Zeit wurde Laporte noch als einer der besten Innenverteidiger der Welt gelobt. Es war jedoch bezeichnend, dass, obwohl er in diesem Sommer für eine nicht besonders hohe Ablösesumme für einen 29-jährigen spanischen Nationalspieler auf dem Markt war (die Gehaltsforderungen waren natürlich eine ganz andere Sache), kein einziges europäisches Spitzenteam versucht hat, ihn zu holen. Seine Entscheidung, sich Al-Nassr anzuschließen, war deshalb also vorhersehbar. Note: 4

  • Aleksandar Mitrovic Fulham 2023-24Getty Images

    20. August: Aleksandar Mitrović (Fulham zu Al-Hilal, 52 Millionen Euro)

    Für Fulham: Ein schwer zu verkraftender Verlust. Mitrovic hat sich in der letzten Saison mit einer lächerlichen roten Karte in einem FA-Cup-Spiel im Old Trafford blamiert, die eine Sperre von acht Spielen zur Folge hatte, weil er Schiedsrichter Chris Kavanagh geschubst hatte, als der einen klaren Elfmeter gegeben hatte. Es war eine beschämende und unsinnige Aktion, die Fulham das Spiel kostete - und damit auch die Chance, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Das Mindeste, was Mitrovic hätte tun können, um sich zu entschuldigen, wäre, eine weitere Saison zu bleiben. Stattdessen enttäuschte er Fulham und seine Fans ein weiteres Mal, indem er einen Wechsel nach Saudi-Arabien erzwang und sich weigerte, je wieder für den Verein zu spielen. Damit zerstörte er im Craven Cottage alles, was er sich zuvor aufgebaut hatte. Deshalb müssen sich Marco Silva und Co. nun auf die Suche nach einem neuen Stürmer machen. Immerhin hat Fulham eine enorme Summe für den Neuner, der nächsten Monat 29 Jahre alt wird, bekommen. Note: 2-

    Für Al-Hilal: Das Kirsche auf der Sahnetorte. Al-Hilal hat in diesem Sommer viel Geld in seinen Kader investiert und Spieler wie Kalidou Koulibaly, Sergej-Milinkovic-Savic, Rúben Neves, Malcom und natürlich Neymar geholt. Aber es war schon vor der Saison klar, dass sie eine Nummer neun brauchen. Jetzt haben sie eine. Mitrovic ist vielleicht nicht einer der besten Mittelstürmer der Welt, aber er ist eine Herausforderung für jede Verteidigung und hat auf internationaler Ebene für Serbien genug Tore erzielt, um auch in der Saudi-Liga erfolgreich zu sein. Note: 1-

    Für Mitrovic: Ein peinliches Ende seiner Zeit bei Fulham. Mitrovic war maßgeblich am Aufstieg in die Premier League beteiligt und erzielte in der Meistersaison 2021/22 in 44 Spielen 43 Tore. Doch die Art und Weise seines Abgangs hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Nicht, dass es ihn stören würde, natürlich. Mitrovic ist kein Spieler auf Champions-League-Niveau - er stand aktuell bei keiner europäischen Spitzenmannschaften auf dem Zettel. Daher ist es nicht im Geringsten überraschend, dass er bereit war, alles zu tun, um die Chance zu bekommen, es sich an der Seite von Neymar im Mittleren Osten gut gehen zu lassen. Note: 3+

  • 20230820_Wataru_endo(C)Getty images

    18. August: Wataru Endo (Stuttgart zu Liverpool, 18 Millionen Euro)

    Für Stuttgart: Eine nicht gerade ideale Vorbereitung auf die neue Bundesligasaison. Denn Endo ist einer der Hauptgründe dafür, dass Stuttgart überhaupt noch in der höchsten deutschen Spielklasse antritt, hat er doch in den letzten beiden Spielzeiten maßgeblich zum Klassenerhalt beigetragen. Der Japaner ist Stuttgarts "stiller Anführer", der "Bodyguard", der die Viererkette schützt. Da er für den Verein seit seiner Verpflichtung 2019 - zunächst auf Leihbasis - so viel geleistet hat, wollen die Stuttgarter Endo nie daran hindern, die Chance seines Lebens zu nutzen. Sie haben es geschafft, eine anständige Ablösesumme als Gegenwert für einen 30-Jährigen zu bekommen, dessen Vertrag im nächsten Sommer ausgelaufen wäre. Immerhin haben sie nun etwas Geld, um einen Ersatz zu holen. Note: 3+

    Für Liverpool: Nicht der defensive Mittelfeldspieler, den sich die Fans erhofft hatten - aber immerhin ein defensiver Mittelfeldspieler. Die überraschende Verpflichtung von Endo wurde mit viel Skepsis aufgenommen, was angesichts des Alters des Japaners und seiner geringen Bekanntheit in England verständlich ist. Aber er könnte sich als eine sehr wertvolle Ergänzung erweisen. Endo, der bei der WM 2022 hervorragende Leistungen zeigte, ist Japans "Zweikampfkönig", ein Spieler, der nicht nur für seine Fähigkeit bekannt ist, den Ball zu erobern, sondern damit auch danach etwas anzufangen weiß. In einer strauchelnden Stuttgarter Mannschaft schaffte er es immer wieder, bessere Defensivwerte zu erzielen als etwa Joshua Kimmich. Liverpool mag vielleicht etwas zu viel für ihn bezahlt haben und er ist sicherlich keine langfristige Lösung für Jürgen Klopps Mittelfeldprobleme - aber Endo sollte mit besseren Spielern seiner Seite an der Anfield Road gut zurechtkommen. Note: 2

    Für Endo: Ein Traumtransfer. Im Ernst: Endo hätte nie damit rechnen können, im Herbst seiner Karriere von einem der Top-Klubs der Welt geholt zu werden. Liverpool war natürlich verzweifelt auf der Suche, nachdem die beiden Top-Transferkandidaten Moisés Caicedo und Roméo Lavia nicht zu haben waren. Es ist wahrscheinlich, dass noch vor Ende des Transferfensters eine weitere Sechs kommt, was bedeutet, dass Endo nicht sicher sein kann, dass er regelmäßig spielt. Er hat jedoch die richtige Einstellung und die technischen Fähigkeiten, um bei Klopp zu einem Erfolg zu werden. Man kann sich sicher sein: Endo wird die Herausforderung Liverpool mit Freude angehen. Note: 1+

  • Romeo Lavia 2023-24Getty

    18. August: Roméo Lavia (Southampton zu Chelsea, 67 Millionen Euro)

    Für Southampton: Eine stattliche Belohnung für die Weigerung, weniger als den schon zu Beginn geforderten Preis zu akzeptieren. Vereine, die aus der Premier League absteigen, sind meist gezwungen, ihre wertvollsten Spieler zu verkaufen - und das aufgrund ihrer schlechten finanziellen Lage oft zu Schnäppchenpreisen. Southampton blieb jedoch bei seinen 58 Millionen Euro für einen Spieler, für den man vor einem Jahr 12 Millionen Euro bezahlt hatte, und schlug ein Liverpool-Angebot nach dem anderen aus. Am Ende bekam Southampton sogar ein besseres Angebot, als erwartet, da Chelsea aktuell allem Anschein nach jeden talentierten jungen Spieler, der auf dem Markt ist, holt. Note: 1+

    Für Chelsea: Eine weitere beeindruckende Demonstration der Finanzkraft der Blues - und der zweite wichtige Sieg auf dem Transfermarkt gegen den FC Liverpool. Wie schon beim Kauf von Moisés Caicedo wird man das Gefühl nicht los, dass die Blues wieder einmal viel zu viel für ein Talent bezahlt haben. Aber das wird Trainer Mauricio Pochettino egal sein. Er hat plötzlich zwei neue frische Mittelfeldspieler, mit denen er arbeiten kann. Jetzt ist sein Kader bald komplett. Note: 2+

    Für Lavia: Ein steiler Aufstieg. Letztes Jahr um diese Zeit war Lavia außerhalb des Etihad-Stadions noch unbekannt, da er kein einziges Mal in der Premier League für Manchester City gespielt hatte. Jetzt wird er als potenzieller Star gehandelt, nachdem sein Durchbruch in der vergangenen Saison in Southampton dazu geführt hat, dass gleich zwei Top-Klubs ein Transfer-Tauziehen um ihn veranstalteten. Hat er jetzt eine kluge Wahl getroffen? Lavia wäre in Liverpools Startelf wahrscheinlich gesetzt gewesen, da dort großer Bedarf an defensiven Mittelfeldspielern herrscht. Aber an der Stamford Bridge wird es für ihn schwieriger sein, einen Stammplatz zu ergattern - nicht zuletzt wegen der Ankunft von Caicedo. Doch auch Pochettino hat nicht gerade Mittelfeldspieler im Überfluss. Und außerdem hat Lavia mit seinen 19 Jahren die Zukunft noch ganz klar vor sich - zumal er bei Chelsea mit einem lukrativen, langfristigen Vertrag ausgestattet ist, der ihm vielleicht über die anfängliche Enttäuschung über einen Bankplatz hinweghelfen kann. Note: 1

  • Neymar-PSG-2023-pre-seasonGetty

    15. August: Neymar (PSG zu Al-Hilal, 90 Millionen Euro)

    Für Paris Saint-Germain: Eine große Last ist von PSG abgefallen. Neymar lag nicht nur dem Klub mit seinem Gehalt auf der Tasche, sondern ging wegen seiner Probleme auf und neben dem Platz den Parisern auch auf die Nerven. PSG wollte Neymar im letzten Sommer loswerden, konnte aber keinen Käufer finden, der bereit war, für den teuersten Fehler in der Geschichte des Fußballs eine angemessene Ablösesumme zu zahlen. Nun aber melden sich die Klubs aus Saudi-Arabien auf dem Transfermarkt. PSG mag mit der Weltrekordablösesumme, die sie 2017 für Neymar bezahlt haben, nun einen massiven Verlust gemacht haben, aber man darf sich nicht täuschen: Nasser Al-Khelaifi und Co. sind im Moment von sich selbst begeistert. An einem Wochenende haben sie es geschafft, Neymar für unglaubliche 90 Millionen Euro loszuwerden, seinen Ersatz (Ousmane Dembélé) zu verpflichten und Kylian Mbappé zu überzeugen, im Parc des Princes zu bleiben. PSG hätte sich keine bessere Entwicklung wünschen können. Note: 1+

    Für Al-Hilal: Der Superstar, auf den die Fans gewartet haben. Al-Hilal hat in diesem Sommer schon gut eingekauft: Kalidou Koulibaly dürfte sich als einer der besten Verteidiger der Pro League erweisen, während Rúben Neves und Sergej Milinkovic-Savic das Zeug haben, das beste Mittelfeldduo der Liga zu werden. Allerdings hat die Verpflichtung von Malcom die Fans nicht gerade in Euphorie versetzt. Neymar hingegen ist ein unglaublicher Neuzugang - und zwar nicht nur für Al-Hilal, sondern für die gesamte Liga. Er ist zwar ein schwieriger Charakter, aber er ist einer der bekanntesten Spieler im Weltfußball. Note: 1+

    Für Neymar:Ein deprimierender Abstieg. Egal, was man von Neymar als Person hält - er ist einer der talentiertesten Spieler, die der Fußball je gesehen hat. Ein Spieler, der so trickreich ist, dass er während seiner Zeit bei Barcelona manchmal Lionel Messi in den Schatten stellte - so gut kann er sein. Es ist daher eine sportliche Tragödie, dass er sechs Jahre seiner eigentlich tollen Karriere bei PSG vergeudet hat, bevor er nun in Saudi-Arabien eigentlich in den Ruhestand geht. Doch der Wechsel überrascht niemanden - denn kein Spitzenteam wollte Neymar mehr haben. Folglich war ein Wechsel in den Nahen Osten unvermeidlich. Und dort wird er ein Vermögen verdienen. Was für ein vergeudetes Talent! Note: 6

  • David Raya Arsenal 2023-24Getty Images

    15. August: David Raya (Brentford zu Arsenal, Leihe, vier Millionen Euro)

    Für Brentford: Ein schwerer Schlag für Trainer Thomas Frank. Der Chef der Bees hatte mit der Verpflichtung von Mark Flekken für dieses Szenario vorgesorgt, doch am Ende hat er wenige Tage vor Beginn der neuen Premier-League-Saison trotzdem seinen Stammtorhüter verloren. Brentford befand sich jedoch in einer schwierigen Lage, da Raya nur noch ein Jahr Vertrag hatte. Also hat man das Beste aus der üblen Lage gemacht und den spanischen Nationalspieler dazu gebracht, eine Vertragsverlängerung zu unterschreiben, indem man ihm erlaubte, für eine Leihgebühr in Höhe von vier Millionen Euro zu Arsenal zu wechseln, allerdings mit der Aussicht auf einen dauerhaften Transfer für weitere 32 Millionen Euro. Da es nur wenige Einsätze braucht, bis die Kaufpflicht greift, ist es fast sicher, dass die Bees am Ende das Zehnfache der Summe erhalten, die sie 2019 an die Blackburn Rovers für Raya gezahlt haben. Note: 2

    Für Arsenal: Ein seltsamer Schritt in den Augen einiger Fans, aber im Grunde genommen ist es die richtige Entscheidung. Aaron Ramsdale ist im Emirates sehr beliebt und hatte seinen Anteil an Arsenals Community-Shield-Sieg gegen Manchester City, aber er ist kein Meister-Torhüter - und Mikel Arteta weiß das. Der Engländer mag zwar oft spektakulär sein, aber er ist fehleranfällig und schlecht mit dem Ball am Fuß. Raya, der auch von Bayern München umworben wurde, ist das Upgrade für Ramsdale. Dass Arsenal es geschafft hat, diesen Deal so zu strukturieren, dass keine Probleme mit dem Financial Fair Play (FFP) auftreten, ist ein weiteres Plus. Note: 1

    Für Raya: Eine Belohnung für die sensationelle letzte Saison. Die Ablösung von Ramsdale wird natürlich nicht einfach. Die aktuelle Nummer eins von Arsenal hat bereits gesagt, dass sie sich auf die Herausforderung freut. Er wird ein harter Kampf - aber es ist ein Kampf, den Raya gewinnen kann. In der vergangenen Saison blieb er zwölfmal ohne Gegentreffer - nur zweimal weniger als Ramsdale in einem Team, das um den Titel kämpfte. Kein anderer Torhüter hat mehr Paraden gezeigt (154). Seine Abwehrquote (71,43 Prozent) war zudem die beste der Liga und lag weit vor der von Ramsdale (66,67). Raya wird sich also über die Chance freuen, sich als einer der besten Torhüter der Liga zu etablieren. Note: 1-

  • Moises-Caicedo(C)GettyImages

    14. August: Moisés Caicedo (Brighton zu Chelsea, 133 Millionen Euro)

    Für Brighton: Jackpot! Brighton hat es wieder geschafft und Chelsea zum dritten Mal innerhalb eines Jahres ausgequetscht. Allerdings ist dieser Transfer auf einem ganz anderen Niveau als die Deals, die die Seagulls mit den Blues für den fürchterlich überschätzten Außenverteidiger Marc Cucurella und den Ex-Trainer Graham Potter abgeschlossen haben, der nach weniger als einer Saison an der Stamford Bridge entlassen wurde. Liverpools verzweifeltes Bemühen, einen defensiven Mittelfeldspieler zu verpflichten, hat zweifellos dazu beigetragen, den Bieterkrieg anzufachen, aus dem Todd Boehly und Co. nicht mehr herauskamen. Caicedo ist ein guter Spieler - er könnte ein großartiger Spieler werden - und er hat die Fähigkeit, das Mittelfeld von Mauricio Pochettino nachhaltig zu verändern. Aber er ist objektiv betrachtet einfach keine 133 Millionen Euro wert. Glückwunsch an Brighton, das wieder einmal auf dem verrückten Transfermarkt alles richtig gemacht hat. Note: 1+

    Für Chelsea: Angesichts des Interesses von Liverpool eine erfreuliche Nachricht. Die Ablösesumme ist jenseits von Gut und Böse, wenn man bedenkt, dass Caicedo erst 45 Premier-League-Spiele absolviert hat. Aber Chelsea hat seit der Klub-Übernahme viel Geld gezahlt, sodass der Deal nicht wirklich eine Überraschung ist. Das Geld ist den Blues offensichtlich völlig egal. Einige weitere Verkäufe sind jetzt unbedingt notwendig, um FFP-Probleme zu vermeiden - aber offensichtlich ist man an der Stamford Bridge zuversichtlich, dass am Ende die Bilanz stimmt. In der Zwischenzeit wird man sich im Lob der Fans sonnen, die sich freuen, dass ihr Klub einen solch umworbenen Spieler verpflichtet hat. Note: 2+

    Für Caicedo: Die Messlatte liegt jetzt absurd hoch. Mit 21 Jahren und derart wenig Erfahrung auf höchstem Niveau ist Caicedo gerade für die höchste Ablösesumme in der Geschichte der Premier League verkauft worden - er muss nun zeigen, warum. Und es wird für ihn nicht leicht sein, sich nahtlos in eine Mannschaft mit vielen neuen Spielern einzufügen, die zudem noch mit den Anforderungen von Mauricio Pochettino zurechtkommen muss. Aber Chelsea kauft junge Spieler mit enormem Potenzial - und Caicedo passt genau in dieses Schema. Er spielt mit einer für sein Alter überragenden Gelassenheit und Intelligenz und hat daher gute Chancen, an der Stamford Bridge ein großer Erfolg zu werden. Note: 2

  • Kepa-Arrizabalaga(C)Getty Images

    14. August: Kepa Arrizabalaga (Chelsea zu Real Madrid, Leihe)

    Für Chelsea: Auf den ersten Blick eine seltsame Entscheidung. Immerhin zahlte Chelsea die Torhüter-Weltrekordsumme, als die Blues Kepa 2018 von Athletic Club verpflichteten. Trotz seiner Fehleranfälligkeit hatte der Baske den Platz im Tor von Édouard Mendy zurückerobert, der in diesem Sommer nach Saudi-Arabien wechseln durfte. Kepa ist jedoch kein Torhüter der Spitzenklasse, weshalb der FC Chelsea immer bereit war, ihn zu verkaufen. Natürlich ist er jetzt nur ausgeliehen, aber die Blues hoffen sicherlich, dass er sich im Bernabéu gut genug schlägt, um sich einen dauerhaften Wechsel nach Madrid - oder zu einem anderen Verein - zu verdienen. In der Zwischenzeit wird Chelsea viel Geld ausgeben, um einen weiteren Torhüter zu holen, der mit Neuzugang Robert Sánchez um einen Platz in der Startelf konkurriert. Nicht viele Klubs können auf dem Transfermarkt so agieren wie Chelsea - oder würden es überhaupt wollen - aber die Blues haben das Geld, um seltsame Entscheidungen zu treffen. Note: 2-

    Für Real Madrid: Ein Risiko, das sie eingehen mussten. Die Knieverletzung von Thibaut Courtois ist ein schwerer Schlag für die Mannschaft von Carlo Ancelotti. Der Belgier wird in der Diskussion oft übergangen, wenn es um die besten Torhüter der Welt geht, aber er ist ein hervorragender Keeper, wie er nicht nur im Champions-League-Finale 2022 gegen Liverpool bewiesen hat. Kepa ist nicht annähernd so gut wie Courtois, aber er ist mit dem Ball am Fuß stark und man hofft bei Real, dass eine Rückkehr nach Spanien ihm helfen wird, wieder in Top-Form zu kommen. Es ist keine ideale Situation für Madrid - Courtois wird vermisst werden -, aber letztendlich ist es Florentino Pérez gelungen, die große Lücke mit einem spanischen Nationalspieler zu füllen, der auch zu Bayern München hätte gehen können. Und diese Lücke wird gefüllt, ohne einen einzigen Cent auszugeben. Note: 2

    Für Kepa: Eine Riesen-Chance aus dem Nichts. Er kann seinen Ruf als einer der besten Torhüter Spaniens auf einer der größten Bühnen des Weltfußballs bestätigen. Um ehrlich zu sein: Kepa hat wenig geleistet, um sich diese Chance zu verdienen, aber es liegt jetzt an ihm, das Beste daraus zu machen. Natürlich hat er immer noch das Zeug zu einem Spitzentorhüter, aber er darf sich im grellen Scheinwerferlicht des Santiago Bernabéu nicht die gleichen Fehler leisten wie an der Stamford Bridge. Es wird spannend, wie er sich in Madrid schlägt. Note: 1

  • Harry Kane Bayern Munich 2023-24Getty Images

    12. August: Harry Kane (Tottenham zu Bayern München, 100 Millionen Euro)

    Für Tottenham: Das beste Ergebnis unter diesen Umständen. Die Spurs befanden sich in einer schrecklichen Lage. Kane, der Held des Vereins und der mit Abstand beste Spieler, hatte nur noch ein Jahr Vertrag und wollte gerne zu einem Verein, der Titel gewinnen kann. Spurs-Boss Daniel Levy befand sich also in einer schwierigen Lage, in der er zwei Ziele hatte: eine hohe Ablösesumme für Kane erzielen, ohne ihn an einen Rivalen aus der Premier League zu verkaufen. Er hat seine beiden Ziele erreicht. Der Abgang von Kane wird die Fans der Spurs zutiefst erschüttern. Er ist absolut unersetzlich. Aber Levy hat alles getan, um den Schaden zu begrenzen, auch wenn man argumentieren könnte, dass nur er dafür verantwortlich ist, dass Tottenham nicht in der Lage war, die Titel zu gewinnen, nach denen sich Kane so sehnt. Note: 1

    Für Bayern München: Ersatz mit Verspätung für Robert Lewandowski. Man kann einfach mal behaupten, dass die Bayern im Viertelfinale der Champions League Manchester City hätten schlagen können, wenn sie einen echten Mittelstürmer gehabt hätten. Erling Haaland hat damals den Unterschied ausgemacht. Mit Kane haben die Bayern nicht nur einen großartigen Torjäger, sondern auch ein fantastisches Allround-Talent nun in ihren Reihen. Zugegeben, Kanes Verletzungsgeschichte und sein Alter von 30 Jahren bereiten etwas Sorgen, aber Thomas Tuchel wird sich freuen, dass sein Arbeitgeber einen Stürmer geholt hat, der mit Spielern wie Jamal Musiala und Kingsley Coman hervorragend zusammenarbeiten dürfte. Es ist eine Menge Geld für einen 30-Jährigen - wahrscheinlich zu viel, um ehrlich zu sein - aber am Ende haben die Bayern wieder eine Nummer neun, die ihnen in der Champions League helfen kann. Note: 1-

    Für Kane: Eine schwierige Entscheidung - aber die richtige. Kanes Liebe für die Spurs ist bekannt, aber er ist auch ehrgeizig und will Titel gewinnen. Bei den Bayern hat er die Chance, genau das zu tun. Die Meisterschaft in der Bundesliga ist so gut wie sicher. Und seine Verpflichtung macht Tuchels Team sofort zu einem ernsthaften Titel-Anwärter in der Champions League. Kane wäre lieber in England geblieben - vor zwei Jahren wollte er zu Man City gehen und diesmal war Manchester United sehr interessiert -, aber mit dem Wechsel zu den Bayern erfüllt er sich den Wunsch, für einen Top-Klub zu spielen, ohne die Fans der Spurs zu verärgern. Note: 1

  • Ousmane Dembele PSG 2023-24Getty Images

    11. August: Ousmane Dembélé (Barcelona zu PSG, 50 Millionen Euro)

    Für PSG: Ein mögliches Schnäppchen, wobei die Betonung auf dem Wort "möglich" liegt. Seit er als Teenager die Bundesliga aufmischte, wissen wir, dass Dembélé die Qualität hat, ein Superstar zu werden - die Frage war nur, ob er auch die nötige Einstellung hat. Nach allem, was man bisher von ihm gesehen hat, ist das nicht der Fall. Während seiner sechs Jahre in Barcelona hatte er mit seiner Form und Fitness zu kämpfen, was vor allem an seiner unprofessionellen Einstellung lag. PSG setzt darauf, dass Trainer Luis Enrique und eine Rückkehr in sein Heimatland Frankreich für eine Veränderung sorgen werden - und Dembélé dann endlich konstant glänzen kann. Wenn man bedenkt, dass PSG nur 50 Millionen Euro in die Hand genommen hat, könnte sich das Risiko durchaus lohnen. Zumindest haben die Franzosen damit mindestens einen schnellen Flügelstürmer in ihren Reihen, falls Kylian Mbappé doch noch vor dem Ende des Transferfensters gehen sollte - in Bezug auf konstant gute Leistungen waren die beiden bislang Lichtjahre voneinander entfernt. Note: 2+

    Für Barcelona: Ein passenderweise katastrophales Ende für den schlechtesten Deal in der Geschichte des Vereins. Barça hat Dembélé nicht hinbekommen. In der Verzweiflung, einen Neymar-Ersatz zu finden, haben die Katalanen 2017 zu viel für Dembélé bezahlt. Als sich dann herausstellte, dass er nicht in der Lage war, sich außerhalb des Spielfelds um sich selbst zu kümmern, was dazu führte, dass er nur noch selten auf dem Platz auftauchte, hätte sich Barça vom 107-Millionen-Euro-Mann trennen sollen. Natürlich war es nicht einfach, einen Käufer zu einem angemessenen Preis zu finden, aber am Ende hat man Dembélé für eine verhältnismäßig kleine Ablösesumme an PSG verloren. Und das nur ein Jahr, nachdem man ihm einen neuen Vertrag gegeben hatte. Barcelona wurde für die Ausstiegsklausel für den Spieler selbst brutal bestraft. Denn die bedeutete, dass man nicht einmal die volle Ablösesumme von 50 Millionen Euro erhält, die nun zwischen dem Verein, dem Spieler und seinem Berater aufgeteilt werden muss.

    Barça ist zwar zurecht tief enttäuscht von Dembélé, der die Mannschaft immer wieder im Stich gelassen hat, aber der Klub muss sich auch selbst fragen lassen, warum er so viel Zeit, Vertrauen und Geld in einen derart unzuverlässigen Spieler gesteckt hat. Der einzige Lichtblick? Wenigstens ist das Thema nun endlich abgehakt. Barça wird ohne Dembélé besser dran sein. Note: 4-

    Für Dembele: Eine weitere "letzte Chance", seine Fähigkeiten zu nutzen - nur dieses Mal in Paris. Wird er sie nutzen? Darauf wettet niemand. PSG als Klub steht nicht gerade für Disziplin und Aufopferung. Die Superstars können seit Jahren dort tun und lassen, was sie wollen. Diese Nachsicht ist einer der Hauptgründe, warum PSG derzeit mit Mbappé viele Probleme hat. Wie groß ist also die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spieler wie Dembélé dort die Ansagen bekommt, die er braucht? Aus finanzieller Sicht ist es ein gutes Geschäft für ihn. Er dürfte auch sofort in der Startelf stehen - wenn er fit ist, versteht sich. Doch ob dieser Transfer ein Erfolg wird, hängt einzig und alleine von Ousmane Dembélé. Und das sagt schon Lionel Messi vor vielen Jahren auf die Frage nach Dembélés Chancen, eine Barça-Legende zu werden. Note: 2

  • Gonçalo Ramos PSGPSG.fr

    7. August: Gonçalo Ramos (Benfica zu PSG, 65 Millionen Euro)

    Für Benfica: Es hat schon wieder geklappt! Nachdem Benfica im vergangenen Jahr bereits Darwin Núñez und Enzo Fernández für exorbitante Summen verkauft hatte, wiederholte man das Kunststück nun mit Ramos. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Ramos die Adler zuvor keinen einzigen Cent gekostet hat - der Stürmer kam über die Jugendakademie und das B-Team -, sodass die 65 Millionen Euro Reingewinn sind. Die Herausforderung besteht nun natürlich darin, die 27 Tore zu ersetzen, die Ramos in der vergangenen Saison wettbewerbsübergreifend erzielt hat. Aber diese Herausforderung stellt sich Benfica nicht zum ersten Mal. Schließlich ist das ein Klub, der seit der Jahrtausendwende mehr als 1,5 Milliarden Euro mit Spielerverkäufen eingenommen hat. Note: 1+

    Für PSG: Ein Deal, um Kylian Mbappé glücklich zu machen, oder? Der Flügelstürmer wollte im vergangenen Sommer schon unbedingt eine neue Nummer neun neben sich in der Offensive haben, doch sein Betteln stieß auf taube Ohren. Die vergangene Saison hat dann gezeigt: Das Team hätte manchmal einen klassischen Mittelstürmer durchaus gebrauchen können. Vielleicht wird Mbappé den Parc des Princes noch verlassen, aber Ramos hätte zweifellos das Potenzial, die große Lücke zu füllen, die der französische Nationalspieler hinterlassen würde. Wie der portugiesische Nationalspieler während der WM gezeigt hat, ist er gut im Abschluss, beweglich und kann mit enormem Druck umgehen. Er erzielte einen Hattrick, als er die wenig beneidenswerte Aufgabe erhielt, Cristiano Ronaldo in der Startaufstellung der Seleção zu ersetzen. Note: 2+

    Für Ramos: Ein verdienter Wechsel zu einem Verein, der über genügend Mittel verfügt, um wirklich um den Titel in der Champions League mitzuspielen. Benfica ist natürlich ein weitaus besser geführter Verein als PSG, aber wie das vergangene Jahr gezeigt hat, sind die Portugiesen regelmäßig gezwungen, die besten Spieler zu verkaufen. Auch wenn im Parc des Princes derzeit viel noch ungewiss ist, bietet PSG Ramos eine Bühne, sich als Weltklassestürmer zu beweisen. Der 22-Jährige verfügt anscheinend auf jeden Fall über die Vielseitigkeit und die Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen sollten, sich unter Luis Enrique weiterzuentwickeln. Note: 1-

  • Rasmus Hojlund Manchester UnitedGetty

    5. August: Rasmus Højlund (Atalanta zu Manchester United, 80 Millionen Euro)

    Für Atalanta: Ein weiterer großer Transfer-Gewinn für einen der größten Transfer-Experten im Weltfußball. Höjlund kam erst letzten Sommer für 17 Millionen Euro nach Bergamo und Atalanta hat ihn nun für mehr als das Vierfache verkauft. In einer idealen Welt wäre der Stürmer noch eine weitere Saison bei 'La Dea' geblieben, aber wie beim Verkauf von Amad Diallo an United vor ein paar Jahren erhielten die Italiener ein Angebot für einen noch unenerfahrenen Youngster, das einfach zu gut war, um es abzulehnen. Note: 1+

    Für Manchester United: Ein großes Risiko. Das Potenzial von Höjlund ist offensichtlich. Er ähnelt Erling Haaland insofern, als dass er für einen großen Spieler erstaunlich schnell ist, aber er ist bei weitem nicht so gut wie der Norweger im gleichen Alter. Er könnte ein Torjäger werden - er hat bereits einen Hattrick auf internationaler Ebene für Dänemark erzielt -, aber selbst in seiner Heimat befürchtet man, dass er den Schritt zu United ein wenig zu früh gegangen ist. Hat Höjlund das Zeug, eine tolle Nummer neun zu werden? Auf jeden Fall. Aber ist er schon bereit, bei einem Klub wie United als Stamm-Stürmer aufzulaufen? Eher nicht. Schließlich ist Höjlund ein Spieler, der in der letzten Saison nur neun Ligatore erzielt hat. Wenn man es aus dieser Perspektive betrachtet, ist die Ablösesumme lächerlich und sagt viel über Uniteds Verzweiflung und den Irrsinn auf dem Transfermarkt aus. Note: 3

    Für Höjlund: Ein Schritt, von dem er vor einem Jahr nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Höjlunds hoffte darauf, bei Atalanta als Mittelstürmer zum Stammspieler zu werden und in der Serie A regelmäßig Tore zu schießen. Jetzt soll er nicht nur in der Anfangself von United stehen, sondern dort diese Rolle ausfüllen. Das ist eine große Aufgabe für einen Spieler, der in dieser frühen Phase seiner Karriere eigentlich erst einmal nur regelmäßig spielen sollte. Im Old Trafford gibt es diese Garantie auf Spielzeit für ihn nicht. Wenn er aufläuft, wird er unter großem Druck stehen, dem vielen Geld gerecht zu werden. Es ist zu befürchten, dass er am Ende eine ähnliche Karriere hinlegen wird wie der Mann, den er eigentlich ersetzen soll - Anthony Martial. Note: 2

  • Josko Gvardiol Man CityGetty

    5. August: Joško Gvardiol (RB Leipzig zu Manchester City, 90 Millionen Euro)

    Für Leipzig: Dass Leipzig als bester Verein der Welt für die Entwicklung junger Talente gilt, bestätigt dieser Transfer. Leipzig verpflichtete Gvardiol im September 2020 von Dinamo Zagreb (ließ ihn aber für den Rest der Saison in Kroatien) und zahlte 16 Millionen Euro für seine Dienste. Nach heutigen Maßstäben mag das nicht viel erscheinen, aber es war eine große Investition in einen Teenager. Das Geld war aber extrem gut angelegt, denn Gvardiol ist nun der teuerste Verteidiger der Fußballgeschichte. Die Fans sind verständlicherweise besorgt nach dem Weggang von Gvardiol, da auch Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai den Verein in diesem Sommer verlassen haben. Aber wenn Leipzig in den letzten Jahren etwas bewiesen hat, dann, dass die Sachsen es verstehen, immer wieder gute neue Spieler zu verpflichten. Note: 1

    Für Manchester City: Eine Ansage. Es ist gar nicht so einfach, den stärksten Kader im Weltfußball noch einmal zu verstärken, aber genau das hat City mit der Verpflichtung von Gvardiol getan. Die Ablösesumme hat historische Dimensionen erreicht, aber es ist ja nicht so, dass hohe Preise oder die Vorschriften des Financial Fair Play (FFP) City jemals von großen Transfers abgehalten hätten. Der Kroate bringt alles mit, was man sich von einem modernen Innenverteidiger wünscht: Er ist groß, stark und sehr gut am Ball. Kurzum, Gvardiol ist der perfekte Spieler für Pep Guardiola. Note: 1+

    Für Gvardiol: Ein bedeutender Karriere-Sprung, aber einer, für den er absolut bereit ist. Die meisten Fans werden sich wahrscheinlich bei Gvardiols WM 2022 daran erinnern, wie er von Lionel Messi hergespielt wurde. Aber man darf auch nicht vergessen, dass Gvardiol in Katar unterstrich, warum er als das größte Innenverteidiger-Talent der Welt gilt. Er ist zwar erst 21 Jahre alt, der Konkurrenzkampf um die Startelf-Plätze im Etihad ist groß und es könnte einige Zeit dauern, bis er sich an Guardiolas Anforderungen gewöhnt hat: Aber es ist fast schon erschreckend, wie gut Gvardiol unter der Anleitung des Katalanen werden könnte. Note: 1

  • Axel Disasi Chelsea 2023-24Getty Images

    4. August: Axel Disasi (Monaco zu Chelsea, 45 Millionen Euro)

    Für Monaco: Ein weiterer schwerer Schlag für eine der schlechtesten Ligue-1-Abwehrreihen der letzten Saison. Sechs Monate nach dem Verlust von Benoît Badiashile an Chelsea hat Monaco einen zweiten Innenverteidiger nach Westlondon ziehen lassen. Aber der Gegenwert stimmt, um ehrlich zu sein. Monaco hat sogar noch mehr Geld bekommen als beim Verkauf von Badiashile an die Blues im Januar, aber das Problem, das die Monegassen jetzt haben, ist, wie sie in der gerade begonnenen Saison nicht nur einen, sondern gleich zwei französische Nationalspieler ersetzen können. Note: 2-

    Für Chelsea: Eine dringend benötigte Verstärkung. Es besteht die Hoffnung, dass Wesley Fofana bis zum Ende der Saison noch zum Einsatz kommt, aber es gibt keine Garantien, wenn es um die Genesungszeit nach einer Kreuzband-Operation geht. Chelsea hätte versuchen können, mit Thiago Silva, Levi Colwill und Badiashile als einzige Optionen in der Innenverteidigung auszukommen, aber man hat sich klugerweise dazu entschieden, einen weiteren Innenverteidiger zu holen. Und zwar einen, der es kann. Disasi ist ein 25 Jahre alter französischer Nationalspieler, der mit Sicherheit dazu in der Lage ist, um einen Platz in der Startelf zu kämpfen. Note: 2

    Für Disasi: Eine unerwartete Chance, sich in der Premier League zu beweisen - und vielleicht auch einen Stammplatz in der französischen Nationalmannschaft zu ergattern. Disasi dürfte keine Probleme haben, sich bei Chelsea einzuleben. Er hat im Stade Louis II an der Seite von Badiashile gespielt, und Chelseas Co-Sportdirektor Laurence Stewart kam Anfang des Jahres von Monaco zu den Blues. Der Konkurrenzkampf um die Plätze bei Chelsea wird in dieser Saison groß sein, aber Disasi, der auch im gegnerischen Strafraum für ordentlich Gefahr sorgen kann, könnte sich schnell zu einer festen Größe im Team von Mauricio Pochettino entwickeln. Note: 2+

  • Sadio Mane, Al Nassr 2023Al Nassr Twitter

    1. August: Sadio Mané (Bayern München zu Al-Nassr, 40 Millionen Euro)

    Für Bayern: Die große Erleichterung. Mané war zu einem Problem für die Bayern geworden, die dachten, sie hätten ein Schnäppchen gemacht, als sie den Senegalesen im letzten Sommer für knapp mehr als 30 Millionen Euro von Liverpool verpflichteten. Stattdessen bekamen sie einen Spieler, der über den Zenit war, aber trotzdem sehr viel kassierte.

    Liverpool wusste anscheinend genau Bescheid, als die Reds Mané ziehen ließen. Wie Thomas Tuchel nun öffentlich zugab, blieb der 31-Jährige in der Allianz Arena weit hinter den Erwartungen zurück. Seine kurze Bayern-Zeit wird vor allem wegen eines Streits mit Leroy Sané in der Umkleidekabine in Erinnerung bleiben. Die Bayern können sich glücklich schätzen, Mané losgeworden zu sein, ohne einen großen Verlust für die wohl schlechteste Verpflichtung der Vereinsgeschichte hinnehmen zu müssen. Note: 1+

    Für Al-Nassr: Ein weiterer bemerkenswerter Deal. Es war Al-Nassr, das mit der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo im Januar den Aufstieg Saudi-Arabiens zu einem wichtigen Akteur auf dem Transfermarkt einleitete. Seitdem haben sie Marcelo Brozovic, Seko Fofana und Alex Telles verpflichtet. Brozovic ist zweifellos der beste Deal in diesem Sommer, aber der Mané-Transfer schlägt aufgrund der Bekanntheit des Spielers weitaus höhere Wellen, was durchaus verständlich ist. Und wenn Mané auch nur einen Teil seiner in Anfield gezeigten Leistungen abrufen kann, wird er viele Tore schießen und ebenso viele für Ronaldo vorbereiten. Note: 1

    Für Mané: Ein dramatischer Abstieg in die Mittelmäßigkeit. Niemand hat das vor anderthalb Jahren kommen sehen. Mané war einer der besten Spieler der Welt, als Liverpools versuchte, das Quadruple zu holen. Ein Jahr später wurde er jetzt von den Bayern entlassen, nachdem er nicht nur unter Tuchel, sondern auch unter Julian Nagelsmann nicht überzeugen konnte. Daher ist seine Entscheidung, es ein, zwei Level tiefer zu versuchen - und dabei ein Mega-Gehalt zu kassieren - überhaupt nicht überraschend. Seine Zeit an der Weltspitze war ohnehin vorbei. Der Wechsel ist nun das Beste für ihn. Note: 2

  • Fabinho Al Ittihad@Ittihad

    31. Juli: Fabinho (Liverpool zu Al-Ittihad, 45 Millionen Euro)

    Für Liverpool: Eine Situation, die vor einem Jahr noch undenkbar gewesen wäre. Aus taktischer Sicht war Fabinho wohl der wichtigste Spieler in der Ära von Jürgen Klopp. Der erfahrene defensive Mittelfeldspieler erhielt vom Reds-Trainer den Spitznamen "Dyson", denn er war der Staubsauger vor der Abwehr. Dass Liverpool ihn verkauft, bevor er 30 Jahre alt geworden ist, ist unbegreiflich. Während der schwierigen Saison 2022/23 wurde jedoch schmerzlich klar, dass Fabinho körperlich angeschlagen war und die Viererkette nicht mehr mit der gewohnten Energie und Effektivität abschirmen konnte. Man hoffte an der Anfield Road darauf, dass er sich erholen und in dieser Saison zu alter Stärke zurückfinden würde. Doch Liverpool hat beschlossen, Fabinho jetzt zu verkaufen und durch einen jüngeren Spieler zu ersetzen. So gesehen sind 45 Millionen Euro eine fantastische Summe für einen Spieler, der nicht mehr gebraucht wurde. Allerdings müssen die Reds jetzt unbedingt einen Deal mit Romeo Lavia über die Bühne bringen, denn die große Lücke, die Fabinho hinterlässt, muss durch einen Qualitätsspieler gefüllt werden. Note: 1-

    Für Al-Ittihad: Eine weitere wichtige Verstärkung für die Mannschaft, die in der letzten Saison den Titel gewonnen hat. Al-Ittihad hat in der vergangenen Saison in der saudischen Profiliga nur 13 Gegentore kassiert - und die Verteidiger könnten es in dieser Saison sogar noch leichter haben, denn Fabinho ist nun da, um neben N'Golo Kante im Mittelfeld zu spielen. Die besten Zeiten des Duos liegen zwar hinter ihm - der Franzose ist aufgrund einer Reihe von Verletzungen nicht mehr der, der er einmal war -, aber die beiden könnten eine beeindruckende Defensive formen, wenn sie beide fit und gesund bleiben. Note: 1

    Für Fabinho: Ein plötzliches Ende seiner Zeit in Anfield. Natürlich bleibt er eine Legende, wenn man bedenkt, dass er entscheidend dazu beigetragen hat, dass Liverpool die wichtigsten Titel holte. Aber es ist ein bisschen traurig, dass er nicht den Abschied bekommen hat, den er verdient hätte. Der Wechsel kam aus dem Nichts.

    Es war klar, dass im Mittelfeld der Reds etwas passieren musste, aber nur wenige hatten erwartet, dass Fabinho diesem Prozess zum Opfer fallen würde. Doch Al-Ittihad hat sowohl Liverpool als auch dem Spieler selbst ein Angebot gemacht, das die Beteiligten nicht ablehnen konnten. Note: 3

  • Riyad MahrezAl Ahli Twitter

    28. Juli: Riyad Mahrez (Manchester City zu Al-Ahli, 35 Millionen Euro)

    Für Man City: Ein fantastischer Betrag für einen Spieler, der am Ende der letzten Saison oft bei den großen Spielen auf der Bank saß. Mahrez hat eindeutig die Qualität, weiterhin auf höchstem Niveau zu spielen, aber er war im Etihad aufgrund der sensationellen Form von Bernardo Silva und Jack Grealish in der Hackordnung nach unten gerutscht, was dazu führte, dass der Algerier weder im FA-Cup- noch im Champions-League-Finale eine einzige Minute Spielzeit bekam. City wird daher überglücklich sein, dass sie die Hälfte ihrer ursprünglichen Ausgabe für einen 32-jährigen Flügelspieler, den sie nicht mehr brauchen überflüssig geworden war, wieder hereinholen konnten. Note: 1+

    Für Al-Ahli: Ein weiterer großer Name, der nach Saudi-Arabien geht. Al-Ahli hatte bereits Édouard Mendy und Roberto Firmino geholt. Man kann sich jetzt schon bestens vorstellen, dass Mahrez mit dem Brasilianer hervorragend harmoniert. Mahrez ist nicht mehr der Top-Mahrez früherer Jahre - nicht umsonst war City bereit, ihn ziehen zu lassen und durch jüngere Spieler zu ersetzen -, aber wie er während der Titelverteidigung in der Premier League bewiesen hat, verfügt er immer noch über genügend Tempo und vor allem Tricks, um sich in Saudi-Arabien auszutoben. Note: 1

    Für Mahrez: Der richtige Zeitpunkt, City zu verlassen. Es wäre nicht einfach gewesen, in die Startelf von Pep Guardiola zurückzukehren. Mahrez hätte sich nicht damit zufrieden gegeben, eine weitere Saison zwischen Bank und Startelf zu verbringen. Da die guten Angebote der europäischen Spitzenklubs selten sind, ist es nicht wirklich überraschend, dass Mahrez das Angebot von Al-Ahli angenommen hat. Schließlich gab es für ihn in England nur noch wenig zu erreichen, nachdem er das Triple gewonnen hatte und mit zwei verschiedenen Klubs Meister geworden war. Vor diesem Hintergrund war ein lukrativer Wechsel nach Saudi-Arabien fast schon unausweichlich. Note: 2

  • Henderson Ettifaq@Ettifaq

    27. Juli: Jordan Henderson (Liverpool zu Al-Ettifaq, 14 Millionen Euro)

    Für Liverpool: Das Ende einer Ära. Mit Henderson als Kapitän hat Liverpool alles gewonnen. Zugegeben: Seine Tage als Stammspieler waren vorbei, wohl schon vor den Verpflichtungen von Alexis Mac Allister und Dominik Szoboszlai, aber es ist doch etwas überraschend, dass Jürgen Klopp den Verkauf eines Mannes durchgewunken hat, der die Werte und des Trainers auf dem Platz verkörperte. Vor allem so kurz nach dem Abgang eines anderen Führungsspielers, James Milner. Letzten Endes hat Liverpool für Henderson jedoch eine Ablösesumme erhalten, die kein anderer Verein für einen 33-jährigen Reservisten gezahlt hätte. Note: 2

    Für Al-Ettifaq: Ein bemerkenswerter Kauf, aber eher wegen der Bedeutung der Person Henderson als wegen seiner - noch immer vorhandenen - Qualitäten als Spieler. Al-Ettifaq hat einen Ex-Liverpool-Kapitän verpflichtet, damit der unter einem anderen Ex-Liverpool-Kapitän spielt. Zumindest dürften die Spiele des Klubs in der nächsten Saison das Liverpool-Interesse wecken, denn die Reds werden gespannt sein, wie sich Henderson im Mittelfeld von Trainer Steven Gerrard schlägt. Henderson hat immer noch etwas drauf, wie er bei der WM 2022 für England bewiesen hat. Er wird professionell und leidenschaftlich an die neue Aufgabe herangehen, was Al-Ettifaq sehr zugute kommen dürfte. Mit diesem Schritt hat die Pro League auch bewiesen, dass sie über genügend Geld verfügt, um moralische Bedenken in den Hintergrund zu drängen. Wenn es möglich ist, sogar Henderson zu einem Wechsel nach Saudi-Arabien zu bewegen, dann ist kein Spieler vor dieser Liga sicher. Note: 2+

    Für Henderson: Ein schockierendes Ende einer bis dahin bewundernswerten Karriere. Henderson wurde von den gegnerischen Fans und Spielern keineswegs verehrt, aber er war eine jener seltenen Personen, die im gesamten englischen Fußball respektiert wurden. Seine Wechsel-Entscheidung hat jedoch bereits eine große Kontroverse ausgelöst, nicht zuletzt, weil Henderson als Unterstützer der LGBTQA+-Gemeinschaft galt. Henderson sollte nicht als Söldner oder Sündenbock abgestempelt werden, da auch viele andere Spieler den finanziell lukrativen Schritt nach Saudi-Arabien gegangen sind. Letzten Endes ist es die Entscheidung eines jeden Einzelnen. Die Debatte über Politik im Sport ist viel tiefgreifender als dieser eine Wechsel. Aus sportlicher Sicht hätte Henderson darum kämpfen müssen, in der nächsten Saison in der Liverpool-Startelf zu stehen, aber er hat seine ganze Karriere damit erfolgreich verbracht, sich gegen alle Widerstände durchzusetzen, sodass es wirklich überraschend ist, dass er sich dafür entschieden hat, lieber das Geld zu nehmen und von allem wegzulaufen, wofür er früher einmal stand. Note: 6

  • onana(C)Getty Images

    20. Juli: Andre Onana (Inter zu Manchester United, 55 Millionen Euro)

    Für Inter: Aus rein wirtschaftlicher Sicht eine Meisterleistung von Beppe Marotta. Inter hat den ehemaligen Ajax-Torhüter im vergangenen Sommer ablösefrei verpflichtet, sodass die Ablösesumme reiner Gewinn ist. Der Plan ist nun, Onana durch Schachtjor-Torhüter Anatoliy Trubin und möglicherweise einen erfahrenen Keeper wie Yann Sommer zu ersetzen - und das alles für einen Bruchteil der Ablösesumme, die man nun für Onana kassiert. Inters Bereitschaft, seine Nummer eins zu verkaufen, ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass der Klub jedes Jahr die Bilanzen durch den Verkauf von mindestens einem Schlüsselspieler ausgleichen muss. Damit wird deutlich, dass Inter nicht in der Lage sein wird, auf dem Transfermarkt mit der europäischen Elite zu konkurrieren, solange die chinesischen Eigentümer ihre finanziellen Probleme nicht gelöst haben. Note: 1-

    Für Manchester United: Eine längst überfällige Verpflichtung eines Torhüters, der mit dem Ball umgehen kann. Es war aber so, dass David de Gea, trotz all seiner Fehler, in den letzten Jahren immer wieder seine Mannschaft gerettet hat. Er war oft der große Rückhalt und hat United mit tollen Paraden unzählige Punkte gesichert. De Gea entspricht jedoch nicht dem Bild des modernen Torhüters. Er ist nicht sehr gut am Ball. Onana hingegen ist überragend, wie er im Champions-League-Finale gegen Manchester City mit einem sensationellen Pass nach dem anderen bewies. Die Tatsache, dass er im November letzten Jahres aus disziplinarischen Gründen aus dem kamerunischen WM-Kader gestrichen wurde und Ajax nur wenige Monate nach seiner Rückkehr von einer Dopingsperre, während der der Klub stets zu ihm gehalten hatte, ablösefrei verließ, wird United einige Sorgen bereiten. Aber Erik ten Hag hat bereits bei Ajax mit Onana zusammengearbeitet und weiß genau, was er bekommt. Aus diesem Grund dürfte dies einer der seltenen Top-Deals für United auf dem Transfermarkt sein. Note: 1

    Für Onana: Die große Chance, seinen Status als einer der besten Torhüter der Welt zu festigen. Bei allem Respekt für die Serie A: Sie steht einfach nicht so im Rampenlicht wie die bestens vermarktete Premier League. Onana kann durch seine sensationelle Paraden und seine punktgenauen Pässe viel größere Anerkennung erreichen. Der Druck wird für ihn groß sein - mehrere Top-Torhüter sind im Laufe der Jahre im Old Trafford gescheitert - und er wird Fehler machen, einfach weil er so viel Risiko eingeht. Aber Onana hat sowohl die Fähigkeiten als auch die Überzeugung, sich im "Theater der Träume" zu behaupten. Note: 1

  • 20230719_Romeu(C)Getty images

    19. Juli: Oriol Romeu (Girona zu Barcelona, 8 Millionen Euro)

    Für Girona: Ein kleiner, aber nicht unbedeutender Transfer-Gewinn für einen Spieler, den der Klub erst im letzten Sommer für knapp mehr als fünf Millionen Euro verpflichtet hat. Immerhin konnte Girona bereits mit dem Geld Yangel Herrera von Manchester City verpflichten, der in der vergangenen Saison auf Leihbasis im Estadi Montilivi spielte. Dennoch ist der Abgang von Romeu zweifelsohne ein schwerer sportlicher Schlag. Er war sowohl auf als auch neben dem Platz eine sehr einflussreiche Persönlichkeit, die in der vergangenen Saison 36 von 38 möglichen Ligaspielen für Girona machte. Der Mittelfeldspieler wird dem Team fehlen. Note: 3+

    Für Barcelona: Ein weiterer Hinweis darauf, dass die Katalanen weiterhin knapp bei Kasse sind. Barça hat gerade Sergio Busquets verloren, den vielleicht besten defensiven Mittelfeldspieler der Fußball-Geschichte. Das Einzige, was seinen Abgang etwas erträglicher gemacht hat, war die Tatsache, dass er 35 Jahre alt und eindeutig im Spätherbst seiner Karriere ist. Er wurde jedoch jetzt durch einen 31-Jährigen ersetzt, der schon beim ersten Mal nicht gut genug für Barça war und auch beim FC Chelsea nicht den Durchbruch schaffte.

    Aber wir alle wissen, warum Barça immer noch gezwungen ist, gelegentlich in der Schnäppchenabteilung einzukaufen. Die finanziellen Probleme sind nicht gelöst. Und wenn man das bedenkt, ist dieser Transfer vielleicht nicht der schlechteste Deal. Man hat sehr wenig Geld für eine Notlösung ausgegeben, die den Verein in- und auswendig kennt und im Mittelfeld weiterhelfen sollte. Die Fans werden allerdings kritisch nachfragen, wenn nicht bald ein angemessener Ersatz für Busquets geholt wird. Note: 3

    Für Romeu: Ein märchenhaftes Ende seiner Karriere. Wenn man bedenkt, wie sich seine Laufbahn seit seinem Wechsel aus dem Camp Nou zum FC Chelsea im Jahr 2011 entwickelt hat, hätte Romeu nie zu träumen gewagt, dass er eines Tages wieder in Barcelona landen würde. Man kann also davon ausgehen, dass er jede Sekunde seiner Rückkehr genießen wird. In dieser Saison wird es wohl keinen motivierteren Spieler im Kader von Xavi geben, denn Romeu wird versuchen, das Beste aus einem der unerwartetsten Transfers der jüngeren Fußballgeschichte zu machen. Note: 1+

  • Kim Min-jae BayernGetty/GOAL

    18. Juli: Min-Jae Kim (Napoli zu Bayern München, 47 Millionen Euro)

    Für Napoli: Fast ein Komplett-Desaster. Zugegeben, Napoli hat einen beträchtlichen Gewinn mit einem Spieler gemacht, den sie erst im letzten Sommer für 18 Millionen Euro von Fenerbahce geholt haben, aber dass in diesem Vertrag eine Ausstiegsklausel vorhanden war, ist den Verein jetzt teuer zu stehen gekommen. Der Südkoreaner hat in seiner ersten Saison in der Serie A bewiesen, dass er weit mehr als 47 Millionen Euro wert ist. Er hat das scheinbar Unmögliche geschafft und die Lücke, die Kalidou Koulibaly hinterlassen hat, sofort geschlossen. Aus genau diesem Grund wollte Napoli Kim nicht schon nach einem Jahr verlieren. Die Partenopei geben mit ihm eine der Säulen ihrer Mannschaft ab, die den Scudetto gewonnen hat - und das zu einem Preis, der nicht annähernd dem Marktwert entspricht. Note: 4-

    Für Bayern München: Ein absolutes Schnäppchen. Die Probleme der Bayern in der Innenverteidigung wurden von Manchester City in der Champions League brutal aufgedeckt. Dayot Upamecano erwies sich dabei als Schwachstelle. Daher ist es für die Bayern ein enormer Gewinn, einen robusten und ballsicheren Innenverteidiger wie Kim zu verpflichten - und das trotz der starken Konkurrenz von Manchester United. Kim dürfte mit Matthijs de Ligt ein starkes Duo bilden, sodass Bayern in der nächsten Saison ernsthaft um den Titel in der Champions League mitspielen könnte. Note: 1+

    Für Min-Jae Kim: Ein Wechsel, der wohl mit gemischten Gefühlen verbunden ist. Kim war in Neapel bereits zum Kulthelden avanciert, und man hoffte dort, dass Luciano Spallettis Mannschaft in der nächsten Saison noch besser aufgestellt sein würde, um in der Champions League für Furore zu sorgen. Doch der plötzliche Abgang des Trainers hat Kims Abschied angesichts des aktuellen Chaos wahrscheinlich etwas weniger schmerzhaft gemacht. Kim wird sich auch auf den Wechsel nach München freuen, da er nicht nur mit einer satten Gehaltserhöhung rechnen kann, sondern auch Teil einer Mannschaft sein wird, die durch die Verpflichtung von Harry Kane weiter verstärkt werden könnte. Vor diesem Hintergrund ist es anscheinend die richtige Entscheidung, lieber bei Bayern als bei Man United zu unterschreiben. Note: 1-

  • Declan Rice Arsenal 2023-24Getty Images

    15. Juli: Declan Rice (Von West Ham United zum FC Arsenal, 122,7 Millionen Euro)

    Für West Ham: Ein Glücksfall. West Ham hat für einen Spieler, den sie als Teenager nach seinem Abgang von Chelsea unter Vertrag genommen haben, eine Rekordsumme erhalten.

    Und das Beste an diesem Transfer ist vielleicht, dass kein objektiver Beobachter wirklich glaubt, dass Rice das Geld wert ist. Es ist im Grunde der Traumdeal für jeden mittelgroßen Verein. Note: 1+

    Für Arsenal: Ein kolossaler Coup. Arsenal hat sich gegen die Finanzkraft von Manchester City durchgesetzt. Insofern ist dieser Transfer für die Gunners auch für das Prestige von enormer Bedeutung. Nachdem sie sich in der vergangenen Saison in der Tabelle wieder ganz oben etabliert haben, haben sie nun auch abseits des Platzes eine Botschaft an ihre Rivalen gesendet.

    Unabhängig von der Höhe der Ablösesumme für Rice und seinen spielerischen Qualitäten ist er unbestreitbar einer der besten defensiven Mittelfeldspieler der Premier League und ist im Vergleich zu Thomas Partey ein klares Upgrade. Rice war nicht umsonst Arsenals Wunschspieler auf dem Transfermarkt. Wenn er Arsenal nun dabei hilft, die seit zwei Jahrzehnten andauernde Titelflaute in der Premier League zu beenden, dann ist er sein Geld wert. Note: 1

    Für Rice: Die richtige Entscheidung. Im Etihad wären ihm Titel garantiert gewesen, aber im Emirates bekommt er garantiert Spielzeit - und das ist genau das, was er in dieser Phase seiner Karriere braucht. Wir wissen, dass Rice das Zeug zu einem echten Weltklasse-Mittelfeldspieler hat. Das hat er bei der EM 2021 unterstrichen. Doch die Bühne bei West Ham ist schnell zu klein für ihn geworden.

    Er ist der teuerste britische Spieler aller Zeiten. Und wie Jack Grealish (den er damit ablöst) bestätigen kann, ist es nicht einfach, damit umzugehen. Rice dürfte sich jedoch nahtlos in die junge Mannschaft von Trainer Mikel Arteta einfügen. Denn er hat die Qualität und das Temperament, künftig dort zum Kapitän zu werden. Jetzt muss er es nur noch beweisen - und darf sich auch auf die Champions League freuen. Note: 1

  • Jurrien Timber Arsenal 2023-24Getty Images

    14. Juli: Jurrien Timber (Ajax zu Arsenal, 40 Millionen Euro)

    Für Ajax: Ein herber Schlag, nicht nur für die Ajax-Abwehr. Timber stand in den letzten zweieinhalb Jahren regelmäßig in der Startelf und war in der Saison 2021/22, in der er zum Spieler der Saison in der Eredivisie gewählt wurde, absolut herausragend. Die Amsterdamer sind dafür bekannt, dass sie ein großes Talent nach dem anderen hervorbringen. Obwohl die Ablösesumme nicht gerade niedrig ist, wird es für den Klub nicht einfach sein, einen so talentierten und vielseitigen Verteidiger gleichwertig zu ersetzen. Note: 2-

    Für Arsenal: Eine kluge Verpflichtung. Arsenals Defensivschwäche wurde gegen Ende der letzten Saison brutal aufgedeckt, als der verletzungsbedingte Ausfall von William Saliba das Aus im Titelkampf bedeutete. Mit der Verpflichtung von Timber hat Trainer Mikel Arteta nun einen dritten erstklassigen Innenverteidiger, der um einen Platz in der Startelf kämpft, sowie eine hervorragende Option für die rechte Abwehrseite.

    Der Spanier möchte so viele vielseitig einsetzbare Spieler wie möglich in seinem Kader haben, und mit Timber hat er gerade einen weiteren dazugewonnen. Ruud Gullit gehört zu denjenigen, die bezweifeln, dass sein Landsmann die nötige Physis und Statur hat, um in der Premier League zurechtzukommen, aber die Tatsache, dass der Ex-Ajax-Boss Erik ten Hag Timber zu Manchester United holen wollte, wird man im Emirates zufrieden registriert haben. Note: 1-

    Für Timber: Ein Schritt aus der Komfortzone heraus. Timber ist zwar erst 22 Jahre alt, aber ihm wird schon seit geraumer Zeit eine große Zukunft vorhergesagt. Virgil van Dijk zum Beispiel meint, dass Timber besser als er selbst im gleichen Alter sei. Der Liverpooler hat auch eingeräumt, dass sich sein Innenverteidigerkollege noch weiterentwickeln muss, aber man sollte ihm bei Arsenal die Zeit dafür geben.

    Seine Schwächen liegen auf der Hand: Er ist manchmal den wuchtigen Mittelstürmern unterlegen.. Und in der Luft ist er nicht so gut. Wesley Sneijder behauptete kürzlich: "Er verliert jeden Kopfball." Das dürfte auch Arteta wissen - und trotzdem davon überzeugt sein, dass Timbers Stärken - seine Schnelligkeit und sein Passspiel - ihn zu einem äußerst nützlichen Arsenal-Spieler machen werden. Das Einzige, worauf man achten muss, sind Timbers Einsatzzeiten. Er hatte bereits erklärt, dass sein nächster Schritt davon abhängt, wie wahrscheinlich er regelmäßig auf dem Platz steht. Es wird also spannend werden, ob er in der nächsten Saison genug Spielzeit bekommt, um zufrieden zu sein. Er wird als Vertreter für Saliba gehandelt, aber Arteta hat ihm sicherlich mehr versprochen, um ihn davon zu überzeugen, nach London zu wechseln. Note: 2

  • Christian Pulisic AC Milan 2023-24Getty Images

    13. Juli: Christian Pulisic (Chelsea zu Milan, 20 Millionen Euro)

    Für Chelsea: Ein großer finanzieller Verlust. Chelsea zahlte 2019 satte 74 Millionen Euro, um Pulisic von Borussia Dortmund zu verpflichten, doch der verletzungsanfällige und inkonstante Amerikaner konnte diese Summe nie annähernd rechtfertigen. Folglich blieb dem Verein nichts anderes übrig, als ihn für einen Schnäppchenpreis zu verkaufen. Doch selbst auf den letzten Metern war bei den Blues die Enttäuschung groß, denn Pulisic weigerte sich, nach Lyon zu wechseln, das etwas mehr Geld geboten hatte als Milan, weil er unbedingt ins San Siro wollte. Immerhin ist damit ein weiterer gut bezahlter Reservist von der Chelsea-Gehaltsliste gestrichen worden. Note: 3+

    Für die AC Mailand: Eine Verstärkung zum richtigen Zeitpunkt. Für Milan läuft es derzeit nicht gut. Die Fans sind nach der Entlassung von Klublegende Paolo Maldini und dem anschließenden Verkauf von Sandro Tonali wütend und werden nur durch Transfers besänftigt werden können, die den dünnen Kader von Milan eindeutig verstärken. Pulisic ist zweifelsohne ein solcher Transfer. Er mag kein internationaler Top-Star sein, aber abgesehen von Rafael Leão ist er talentierter als jeder andere Flügelspieler oder offensive Mittelfeldspieler, der derzeit bei Milan im Kader steht. Die einzige Milan-Sorge: Kann er fit bleiben, um sein Potenzial zu entfalten? Note: 2+

    Für Pulisic: Ein dringend benötigter Transfer. Es war schon lange klar, dass Pulisic die Stamford Bridge verlassen muss, wo er nie Stammspieler war. Außerdem hat er mit Milan eine gute Wahl getroffen. Trotz aller internen Probleme sind die Rossoneri ein größerer Verein als Lyon und sie brauchen dringend Verstärkung und Alternativen für Spieler wie Ante Rebic, Alexis Saelemaekers und Junior Messias. Die Tatsache, dass Rafael Leão auf Pulisics Lieblingsposition spielt, ist nur ein kleines Problem - denn Einsatzzeiten sind ihm bei Milan garantiert. Pulisic könnte sogar als Zehner eingesetzt werden, da Charles De Ketelaere nach einer katastrophalen Debütsaison in der Serie A im Sommer abgegeben werden könnte, während Brahim Díaz zu Real Madrid zurückgekehrt ist. Alles in allem bietet das San Siro Pulisic die perfekte Bühne, um sich zu beweisen. Note: 1

  • Sergej Milinković-SavićHilal Twitter

    12. Juli: Sergej Milinkovic-Savic (Lazio zu Al-Hilal, 40 Millionen Euro)

    Für Lazio: Ein Abgang, der sehr weh tut. Milinkovic-Savic war ein loyaler Diener des Vereins, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass Lazio in der nächsten Saison überraschend in die Champions League zurückkehren wird. Er wird in Rom schmerzlich vermisst werden. Letzten Endes war jedoch klar, dass Milinkovic-Savic den Verein in diesem Sommer verlassen würde - sein Vertrag lief im nächsten Jahr aus - und Vereinspräsident Claudio Lotito hat einen Käufer gefunden, der bereit war, den geforderten Preis zu zahlen. Die Fans sind zurecht wütend über den Abgang von 'SMS', aber sie sind sehr erleichtert, dass er nicht an einen Rivalen aus der Serie A verkauft wurde. In dieser Hinsicht hat Lazio das Beste aus einer schlechten Situation gemacht. Note: 2+

    Für Al-Hilal: Die wohl beste Verpflichtung einer saudischen Mannschaft in diesem Sommer. Milinkovic-Savic ist erst 28 Jahre alt und hat eine gute Saison in der Serie A hinter sich. Er hat außerdem zweifellos noch ein paar gute Jahre vor sich und dürfte sich als der dominanteste Mittelfeldspieler der Liga erweisen, zumal ihm Rúben Neves zur Seite stehen wird. Wenn Al-Hilal, das seine Abwehr bereits mit Kalidou Koulibaly verstärkt hat, nun auch noch einen Weltklasse-Angreifer holen kann, dürfte man als Titelfavorit in die neue Saison gehen. Note: 1+

    Für Milinkovic-Savic: Ein enttäuschendes Ende seiner Hoffnungen, sich als Weltklassespieler zu beweisen. Er ist schon seit Jahren richtig gut - das wussten wir schon 2018, als er mit Manchester United, Juventus und Real Madrid in Verbindung gebracht wurde. Die Frage war jedoch, ob Milinkovic-Savic nicht nur gut, sondern großartig ist. Leider werden wir das nie erfahren, da der serbische Nationalspieler seine besten Jahre in Saudi-Arabien verbringen wird, obwohl er noch mindestens eine weitere Saison in der Champions League hätte spielen können. Immerhin wird er dort eine Menge Geld verdienen. Note: 4

  • Vitor Roque Barcelona GFXGetty/GOAL

    12. Juli: Vitor Roque (Athletico Paranaense zum FC Barcelona, 35 Millionen Euro)

    Für Athletico Paranaense: Schon früh bekommen der Klub das große Geld für den 18-Jährigen. Athletico hatte Vitor Roque erst im April 2022 verpflichtet - für die Rekordsumme von 4,4 Millionen Euro. Jetzt haben sie ihn für etwa das Achtfache verkauft - was für ein Transfer! Noch besser ist nur, dass Vitor Roque bis zum Ende der laufenden Saison bleibt. Denn Athletico befindet sich noch im Rennen um die Copa Libertadores, die Champions League Südamerikas. Note: 1-

    Für den FC Barcelona: Ein ziemlicher Coup für die finanziell gebeutelten Katalanen. Über die finanzielle Situation der Blaugrana ist inzwischen viel geschrieben worden. Seit den Fehlentscheidungen des früheren Präsidenten Josep Maria Bartomeu wurden zwar Fortschritte gemacht. Doch bis sie wieder die besten Spieler der Welt im besten Alter verpflichten können, wird es noch dauern.

    Dennoch ist dies eine gute Verpflichtung, denn Xavis Mannschaft brauchte dringend einen Ersatz für Robert Lewandowski, der in der letzten Saison etwas nachließ. Mit Vitor Roque hat man einen der talentiertesten jungen Stürmer der Welt erworben, obwohl die Konkurrenz groß war. Note: 1

    Für Vitor Roque: Eine schwierige, aber spannende Herausforderung. Er wird schon seit einiger Zeit als der neue Ronaldo gehandelt, weil er ein schneller Stürmer ist, der seinen Durchbruch bei Cruzeiro schaffte. Allerdings ist er derzeit nicht annähernd auf diesem Niveau und vom Stil her wohl eher mit Sergio Agüero zu vergleichen.

    Wie er mit dem Wechsel nach Barcelona in einem solch jungen Alter zurechtkommt, wird natürlich entscheidend sein. Aber der Druck, der teuerste Spieler von Athletico zu sein, hat ihn in keiner Weise behindert.

    Erst einmal kann er sich mental noch sechs Monate auf den Wechsel vorbereiten. In Katalonien darf er dann von Robert Lewandowski lernen. Note: 1+

  • Lucas Hernandez PSG 2023-24Getty Images

    9. Juli: Lucas Hernández (Bayern München zu PSG, 50 Millionen Euro)

    Für Bayern: Der eine Teil eines Coups auf dem Transfermarkt. Die Bayern haben es wohl geschafft, Min-Jae Kim, einen von Manchester United umworbenen Serie-A-Meister, zu verpflichten und ihn im Grunde mit dem Abgang eines der verletzungsanfälligsten Spieler der Welt zu bezahlen. Sie haben ihre Verteidigung gestärkt, indem sie das schwächste Glied der Abwehrkette abgegeben haben. Hervorragende Arbeit. Note: 1+

    Für PSG: Ein großes Risiko. Wir wissen, dass Lucas Hernández ein guter, vielseitiger Verteidiger ist, wenn er top-fit ist - aber wann war er jemals top-fit?! Er ist 27 Jahre alt und hat in seiner gesamten Karriere noch nie mehr als 27 Ligaspiele in einer einzigen Saison bestritten. In vier Jahren in München kam er gerade einmal auf 84 Einsätze. PSG hat im bisherigen Verlauf der Transferphase ein ungewöhnliches und bewundernswertes Maß an Umsicht bewiesen, aber dieser Deal ist ein ziemliches Risiko. Hernández kann sowohl als Außenverteidiger als auch als Innenverteidiger spielen, er könnte sich als genialer Neuzugang erweisen - und das hoffen wir sehr. Aber seine WM 2022 endete mit Tränen, und leider könnte das auch bei diesem Transfer der Fall sein. Note: 4

    Für Hernández: Ein echter Glücksfall. Hernández sollte sich glücklich schätzen, dass überhaupt jemand bereit war, eine solche Summe für seine Dienste zu zahlen, geschweige denn der französische Meister. Er dürfte sich auf die Rückkehr in seine Heimat freuen und hofft, dass er endlich seine Fitnessprobleme überwindet, die ihn während seiner gesamten Karriere geplagt haben. Dann könnte er endlich zeigen, warum der FC Bayern bereit war, 80 Millionen Euro für ihn zu zahlen, um ihn nach München zu holen. Note: 1

  • Manuel Ugarte PSG GFXGetty/GOAL

    7. Juli: Manuel Ugarte (von Sporting Lissabon zu PSG, 60 Millionen Euro)

    Für Sporting CP: Die Portugiesen dürfte das Gefühl beschleichen, dass sie noch mehr Geld für einen Spieler hätten bekommen können, der auch von Chelsea heiß umworben wurde. Beide Vereine waren mehr als bereit, die Ausstiegsklausel in Ugartes Vertrag in Höhe von 60 Millionen Euro hinzublättern. Am Ende wurde das Rennen um seine Unterschrift durch die Höhe der gebotenen Gehälter und die Teilnahme an der Champions League entschieden. Im Idealfall hätte Sporting den Uruguayer noch eine weitere Saison behalten. In der Primeira Liga 2022/23 landete der Klub aber nur auf dem vierten Platz. Aber sein Verkauf wird zumindest den finanziellen Schlag durch das Verpassen der Champions League deutlich abmildern. Note: 1-

    Für PSG: Ugarte ist kein Superstar, der die Trikots verkauft, aber genau die Art von Spieler, die PSG braucht! Ugarte ist jung, hungrig und talentiert. Bei der WM 2022 war er für Uruguay kein Stammspieler, aber auf Vereinsebene hat er vor allem im letzten Jahr gezeigt, dass er ein vielversprechender defensiver Mittelfeldspieler ist. Er ist ein fantastischer Zweikämpfer und hat eine besondere Ausstrahlung. Der 22-Jährige könnte sich zu einer einschüchternden und einflussreichen Persönlichkeit in der PSG-Mannschaft entwickeln. Note: 2+

    Für Ugarte: PSG ist eigentlich ein ziemliches Desaster. Es besteht zweifellos die Gefahr, dass Ugarte ein Opfer des ständigen Chaos im Parc des Princes wird. Man fragt sich, ob dies wirklich der ideale Ort für einen jungen Spieler ist, um zu lernen, wie er sich auf und neben dem Platz zu verhalten hat.

    Aber Stammspieler bei einem Verein zu sein, der die Champions League gewinnen will - da gibt es Schlechteres. Note: 2

  • Milan Skriniar PSG 2023-24Getty Images

    6. Juli: Milan Skriniar (Inter Mailand zu PSG, ablösefrei)

    Für Inter: Ein vermeidbares Desaster. Beppe Marotta hat in den vergangenen Jahren viel Lob für seine ablösefreien Transfers bekommen, aber Skriniar umsonst zu verlieren, wirft kein gutes Licht auf ihn - und den Klub. Natürlich hat jede Geschichte ihre zwei Seiten - und auch der Skriniar-Berater hat für sein Verhalten während dieser zähen Angelegenheit viel Kritik einstecken müssen. Aber Tatsache ist, dass Skriniars Zukunft schon vor zwei Jahren hätte geklärt werden müssen. Entweder hätte man ihn damals zu einem neuen Vertragsabschluss überreden oder ihn sofort für eine große Summe verkaufen müssen.

    Am Ende war Inter zu spät dran und wurde damit bestraft, dass man für einen Weltklasse-Innenverteidiger, der Kapitän des Vereins war, keinen einzigen Cent bekommt. Es ist bezeichnend, dass die Fans zwar erst geteilter Meinung waren, als bekannt wurde, dass Skriniar im Januar einen Vorvertrag bei PSG unterschrieben hat, die Ultras aber seine Entscheidung akzeptierten, nachdem sie direkt mit ihm gesprochen hatten. Sie waren natürlich traurig, dass er sich gegen Inter entschieden hatte, aber sie wussten auch, dass sein Abgang eigentlich die Schuld des Vereins war. Note: 6

    Für PSG: Einer der besten Transfers der letzten Jahre. Ja, es gibt Bedenken wegen der Rückenverletzung, die Skriniar die letzten fünf Monate der letzten Saison verpassen ließ. Aber die medizinische Abteilung von PSG wird vorher genau hingeschaut haben. Skriniar selbst sagt, dass er bereits wieder bei 100 Prozent ist - und er hat gerade ein paar Länderspiele ohne jegliche Probleme absolviert.

    Skriniar dürfte also schnell zu einem Schlüsselspieler in Luis Enriques Abwehrreihe werden. Er hat alles, was man sich von einem Innenverteidiger wünschen kann: Er ist groß, stark, gut am Ball und ein echter Leader. Wenn er gut drauf ist, gehört er zu den besten Spielern der Welt auf seiner Position - und das, obwohl er seine besten Jahre wohl noch vor sich hat. Note: 1+

    Für Skriniar: Eine schwierige Entscheidung. Es ist klar, dass er sich in Mailand sehr wohl gefühlt hat, sowohl auf als auch neben dem Platz. Anfangs hatte er Schwierigkeiten, sich mit der Dreierkette anzufreunden, aber er etablierte sich schnell als einer der besten Spieler und einflussreichsten Akteure bei Inter. Es dürfte nicht lange dauern, bis er dies auch bei PSG tun wird, wo seine Qualitäten die von Marquinhos perfekt ergänzen dürften.

    Skriniar fühlte sich offensichtlich von Inter enttäuscht, das ihn im vergangenen Sommer loswerden wollte, als er seinen Vertrag im San Siro eigentlich noch verlängern wollte. Eine große Gehaltserhöhung und die Chance, Teil des PSG-Projekts von Luis Enrique zu werden, sollten ihm dabei helfen, die von ihm als "schwierig" bezeichneten letzten sechs Monate bei Inter zu vergessen. Note: 1

  • Marco-Asensio(C)Getty Images

    6. Juli: Marco Asensio (ablösefrei von Real Madrid zu PSG)

    Für Real Madrid: Das ist kein so großer Schlag wie der Abgang von Benzema. Sicher, er war kein Stammspieler - aber trotzdem wachsen Spieler von Asensios Qualität nicht auf Bäumen. Dazu war er stets bereit, seine Rolle als Ergänzungsspieler anzunehmen. Real würdigte in seinem Abschiedsstatement sogar das "herausragende Verhalten" des Spaniers.

    Vertragsverhandlungen liefen bereits seit Dezember letzten Jahres, doch Asensio hat sich entschieden, den Verein zu verlassen und hinterlässt eine große Lücke im Bernabéu. Zudem bringt er keine Ablöse ein. Note: 4

    Für Paris Saint-Germain: Ein kluger Transfer von Sportdirektor Luis Campos. Ablösefreie Transfers sind nicht immer ein Volltreffer, Gehalt kosten sie natürlich trotzdem. PSG weiß das besser als die meisten anderen Klubs, nach den Verpflichtungen von Lionel Messi, Sergio Ramos und Gini Wijnaldum. Da Asensio jedoch ein anständiges Gehalt erhält - angeblich 10 Millionen Euro pro Jahr - scheint dies ein Transfer mit wenig Risiko zu sein, der sich sehr bezahlt machen könnte. Schließlich haben wir es hier mit einem Spieler zu tun, der in seinen letzten beiden Spielzeiten in Spanien jeweils zwölf Tore erzielt hat, obwohl er immer wieder auf die Bank gesetzt wurde. Note: 2

    Für Asensio: Ein potenzieller Game-Changer. Asensio hätte das Angebot Reals ohne Weiteres annehmen und den Rest seiner besten Jahre im Bernabeu verbringen können, wo er zwar nur gelegentlich spielt, dafür aber ein gutes Gehalt und wahrscheinlich noch ein paar Titel mit nach Hause nehmen hätte können.

    Auch wenn PSG nicht die originellste oder gewagteste Entscheidung ist, will er sich immerhin bei einem anderen Verein in einer anderen Liga versuchen. Allerdings besteht die Gefahr, dass Asensio, je nachdem, was PSG in diesem Sommer auf dem Markt unternimmt, in der nächsten Saison wieder auf der Ersatzbank landet. Und: PSG ist PSG - ein Verein voller Dramen, der nie die Champions League gewinnen konnte. Eigentlich ein Rückschritt. Note: 2+

  • Arda Guler Real Madrid 2023-24Getty Images

    6. Juli: Arda Güler (Fenerbahce zu Real Madrid, 20 Millionen Euro)

    Für Fenerbahce: Diese Ausstiegsklausel hat wehgetan! Güler hat die Aufmerksamkeit der europäischen Spitzenklubs nicht nur deshalb auf sich gezogen, weil er ein talentierter Teenager ist, sondern auch, weil er für nur 17,5 Millionen Euro zu haben war. Es wird angenommen, dass Madrid das Rennen um seine Unterschrift gewonnen hat, indem es sich bereit erklärte, eine geringfügig höhere Summe zu zahlen - und Fenerbahce einen 20-prozentigen Anteil an einem zukünftigen Verkauf zugesichert hat. Aber es ist ohne Zweifel so, dass der Süper Lig-Klub jetzt damit hadern wird, eine solch geringe Ausstiegsklausel in den Vertrag aufgenommen zu haben. Note: 4

    Für Real Madrid: Zwei Gründe zum Feiern. Erstens haben die Königlichen einen der talentiertesten Spieler Europas an Land gezogen, einen unglaublich begabten und vielseitigen Angreifer, der für sein junges Alter schon viel Erfahrung gesammelt hat, sowohl auf Vereins- als auch auf internationaler Ebene. Zweitens hat Real den Erzrivalen Barcelona bei der Verpflichtung des "türkischen Messi" ausgestochen. Güler wird wahrscheinlich nicht direkt in der Startelf bei Trainer Carlo Ancelotti stehen, aber er hat die Fähigkeiten, in die Fußstapfen von Vinícius Júnior und Rodrygo zu treten und ein Schlüsselspieler für Reals verjüngtes Team zu werden. Note: 2+

    Für Güler: Ein Traum wird wahr. Mit gerade einmal 18 Jahren schließt er sich dem erfolgreichsten Verein Europas an und wird nun umgeben von Superstars trainieren. Die große Frage ist jedoch, wie viel Spielzeit er tatsächlich bekommen wird. Ein Wechsel auf Leihbasis erscheint aktuell wahrscheinlich - und wohl auch notwendig -, wenn er seine rasante Entwicklung fortsetzen soll. Geduld wird also der Schlüssel für Güler sein. Er darf nicht frustriert sein, wenn er anfangs nur wenige Minuten bekommt, und muss bescheiden genug sein, um einen vorübergehenden Leih-Abschied aus Madrid zu akzeptieren. Note: 1

  • Mason Mount Manchester UnitedGetty Images

    5. Juli: Mason Mount (FC Chelsea zu Manchester United, 70 Millionen Euro)

    Für Chelsea: Ein weiterer nicht mehr erwünschter Spieler verschwindet von der Gehaltsliste. Doch die Art und Weise, wie Mount in der Hackordnung bei Chelsea nach unten gerutscht ist, gibt Rätsel auf. Vor gar nicht langer Zeit sah er noch wie ein angehender Superstar aus, um den herum man eine neue, erfolgreiche Chelsea-Mannschaft aufbauen kann. Doch in der letzten Saison erzielte er nur drei Tore und saß die meiste Zeit auf der Bank. Unabhängig davon, was man von Mounts Qualitäten als Spieler hält: Es war wichtig für Chelsea, eine möglichst hohe Ablösesumme für ihn zu erzielen, bevor er in sein letztes Vertragsjahr geht. Chelsea hat genau das getan und 70 Millionen Euro für einen Spieler bekommen, der - zu Recht oder zu Unrecht - nicht mehr benötigt wurde. Aufgabe erledigt. Note: 2+

    Für Manchester United: Eine etwas seltsame Wahl. Mount ist in der Lage, viele Rollen im Mittelfeld und im Angriff auszufüllen - und Vielseitigkeit ist immer nützlich. Er ist auch ein sehr harter Arbeiter, weshalb er bei vielen seiner Trainer so beliebt war. Aber er ist kein außergewöhnliches Talent, keiner, der ein großes Spiel an sich reißen kann. Und er scheint nicht das zu sein, was United im Moment braucht. Mount sollte sich sicherlich als nützlich erweisen, aber obwohl der Preis nicht astronomisch hoch ist, ist er sicherlich nicht günstig, vor allem wenn man bedenkt, was Liverpool und die Spurs für Alexis Mac Allister und James Maddison bezahlt haben. Note: 3

    Für Mount: Eine Top-Chance, seine Karriere wieder in die Spur zu bringen. Mount hat in der vergangenen Saison nicht nur seinen Platz in der Startelf des FC Chelsea verloren, sondern auch seinen Platz im Kader Englands. Dieser Transfer ist also ein dringend benötigter Tapetenwechsel. Es wird nicht leicht sein, sich bei United durchzusetzen. Zumindest nicht auf der von ihm bevorzugten Position, da Bruno Fernandes im Old Trafford der gesetzte offensive Mittelfeldspieler ist. Aber angesichts der hohen Ablösesumme ist Erik ten Hag wohl davon überzeugt, dass Mount seiner Mannschaft helfen kann - wahrscheinlich als Achter - und das ist alles, was für Mount im Moment zählt. Note: 1

  • Roberto Firmino Ahli 2023Al Ahli Twitter

    4. Juli: Roberto Firmino (Vom FC Liverpool zu Al-Ahli, ablösefrei)

    Für Liverpool: Schade, dass Firmino geht, dafür bleiben schöne Erinnerungen. Jürgen Klopp konnte dem Brasilianer keine Startelfgarantie mehr geben, wollte ihn aber trotzdem behalten. Auch als Ergänzungsspieler wäre er schließlich gut zu gebrauchen.

    Wenn die Reds mit ihm verlängert hätten, wären die Saudis wohl trotzdem gekommen - und die Engländer hätten eine ordentliche Ablöse kassiert. Dass sie diese nun nicht bekommen und Firmino ablösefrei geht, ist bitter. Note: 3

    Für Al-Ahli: Ein weiterer Top-Transfer. Nach der Verpflichtung von Torhüter Édouard Mendy vom FC Chelsea haben sie nun mit Firmino einen weiteren Champions-League-Sieger an Land gezogen.

    Firminos Spielweise basierte noch nie auf Schnelligkeit, weil er sie noch nie ausgeprägt besaß. So schmerzt es auch nicht, dass er mit 31 Jahren noch ein bisschen langsamer geworden ist. Mindestens zwei gute Jahre dürften ihm noch bleiben. Note: 1

    Für Firmino: Eine wohlverdiente und gut bezahlte Auszeit von den Strapazen des europäischen Spitzenfußballs. Nur wenige Angreifer sind so viel gelaufen wie er. Auch wenn Firmino wohl nur bei wenigen europäischen Spitzenklubs eine Stammplatz-Garantie bekommen hätte, ist es schade, dass er sich weder mit dem FC Barcelona noch mit Inter Mailand einigen konnte. Wir alle hätten uns gefreut, ihn noch etwas länger auf der großen Bühne zu sehen - und er hätte weiterhin die Möglichkeit gehabt, große Titel zu gewinnen. Note: 2

  • Marcelo Brozovic Nassr 2023Al Nassr Twitter

    3. Juli: Marcelo Brozović (Von Inter Mailand Zu Al-Nassr, 18 Millionen Euro)

    Für Inter: Ein notwendiges Übel. Ein fitter Brozović ist ganz klar einer der besten Spieler von Inter, wie er im Champions-League-Finale gegen Manchester City in Istanbul bewiesen hat. Tatsache ist jedoch, dass Inter finanzielle Probleme hat und 18 Millionen Euro für einen 30-jährigen Mittelfeldspieler, der in der vergangenen Saison mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, gerade gelegen kommen. Mit diesem Geld kann man nun einen jüngeren Ersatz verpflichten.

    Brozović wird zweifellos vermisst werden - er war nicht nur ein großartiger Spieler, sondern auch bei den Fans und seinen Mitspielern sehr beliebt. Note: 2

    Für Al-Nassr: Aus PR-Perspektive nicht die aufregendste Verpflichtung, aber dennoch sportlich von enormer Bedeutung. Al-Nassr prahlte in einem feierlichen Social-Media-Post damit, dass man jemanden verpflichtet habe, den jeder haben wollte. Das stimmt zwar nicht ganz, aber immerhin auf den FC Barcelona trifft das zu. Mit dem Kroaten haben sie einen weiteren Top-Spieler. Cristiano Ronaldo wird sicher froh sein, ihn an Bord zu haben! Note: 1

    Für Brozović: Ein schwerer sportlicher Rückschritt, verbunden mit einer enormen Gehaltserhöhung. Seine Liebe zu Inter war offensichtlich. In einer idealen Welt wäre er in Mailand geblieben. Aber der Markt hat anders entschieden.

    Natürlich wäre er am liebsten nach Barcelona gewechselt, wo er einen fantastischen Ersatz für Sergio Busquets abgegeben hätte. Doch er und seine Berater fokussierten sich darauf, so viel Geld wie möglich aus den Saudis herauszupressen. In drei Jahren kassiert er nun wohl 100 Millionen Euro. Note: 3+

  • Tonali MilanGetty

    3. Juli: Sandro Tonali (AC Mailand zu Newcastle United, 70 Millionen Euro)

    Für Newcastle: Ein weiterer vernünftiger und kluger Transfer. Wenn es um staatlich geförderte Klubs und Kaderzusammenstellung geht, ist Newcastle so etwas wie das Anti-PSG. Die Ablösesumme ist natürlich beträchtlich, aber Tonali ist ein 23-jähriger italienischer Nationalspieler, der die beste Saison seiner bisherigen Karriere hinter sich hat. Der Mittelfeldspieler spielte eine zentrale Rolle beim Einzug der AC Mailand ins Halbfinale der Champions League. Er hat sowohl den Charakter als auch die Qualität, um unter Trainer Eddie Howe zu glänzen. Note: 2+

    Für die AC Mailand: Eine absolute Katastrophe - zumindest aus Sicht der Fans. Tonali ist bei den Rossoneri zum Top-Spieler geworden und hat sich nach einem schwachen Start im San Siro zu ihrem wohl wichtigsten Mann entwickelt. Natürlich werden die Klub-Eigentümer darauf verweisen, dass sie mit ihm einen ordentlichen Gewinn machen - vor zwei Jahren kam er für 14,5 Millionen Euro von Brescia Calcio. Aber wenn dieser Gewinn nicht sofort wieder in den Kader investiert wird, werden die Fans wütend sein. Denn mit dem Verkauf von Tonali hat RedBird Capital Partners im Grunde dem Kader das Herz herausgerissen - nur ein paar Wochen, nachdem sie dem Verein extrem wehgetan haben, als sie Paolo Maldini als technischen Direktor entließen. Note: 4-

    Für Tonali: Ein besonderer Transfer zu einem entscheidenden Zeitpunkt in seiner Karriere. Tonali wollte Mailand wohl nicht unbedingt verlassen und wurde von RedBird praktisch rausgeschmissen. Er erhält jedoch eine beträchtliche Gehaltserhöhung. Der Wechsel könnte ihn auf ein neues Niveau bringen und die italienische Nationalmannschaft könnte langfristig davon profitieren. In Anbetracht der hohen Ablösesumme wird er aber unter großem Druck stehen. Note: 2

  • Dominik Szoboszlai Liverpool 2023-24Getty Images

    2. Juli: Dominik Szoboszlai (Leipzig Zum FC Liverpool, 70 Millionen Euro)

    Für Leipzig: Gemischte Gefühle. Die talentierte Mannschaft, die gerade zum zweiten Mal den DFB-Pokal gewonnen und sich für die Champions League qualifiziert hat, droht nun auseinandergerissen zu werden. Christopher Nkunku hat die Sachsen bereits in Richtung Chelsea verlassen, Josko Gvardiol wird sich wohl bald Manchester City anschließen. Aber letztendlich ist dies das Geschäftsmodell von Red Bull - und es funktioniert. Sie haben gerade eine Rekordsumme für einen Spieler erhalten, den sie 2021 für 20 Millionen Euro von ihrem Schwesterverein Red Bull Salzburg übernommen haben - und dieses Geld werden sie wahrscheinlich gut gebrauchen können. Szoboszlai ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie gut ihre Strategie funktioniert. Note: 1

    Für Liverpool: Ein weiterer wichtiger Schritt, um wieder um Titel zu kämpfen. In der vergangenen Saison wurde deutlich, dass die Reds ihr gesamtes Mittelfeld erneuern müssen. Jetzt sind sie auf dem besten Weg, genau das zu tun. Statt Jude Bellingham für bis zu 130 Millionen Euro zu holen, entschieden sie sich für Alexis Mac Allister für 42 und für Szoboszlai für 70 Millionen Euro. Ob das Sinn macht, wird sich zeigen.

    Liverpool hat schließlich schon einmal Geld verbrannt, als sie einen hoch angesehenen Mittelfeldspieler von Leipzig holten - Naby Keita für 60 Millionen Euro ist wohl die enttäuschendste Verpflichtung in der Vereinsgeschichte. Theoretisch sollte Szoboszlai perfekt zu Jürgen Klopps technisch und physisch anspruchsvollem Fußball passen, doch ein bisschen überteuert ist er sicherlich. Note: 1-

    Für Szoboszlai: Eine unglaubliche Chance, sich zu einem offensiven Mittelfeldspieler von Weltklasse zu entwickeln. Anfield ist natürlich ein Umfeld mit hohem Druck, und die Ablösesumme könnte dem Ungarn schwer im Nacken sitzen. Aber jedes Mal, wenn der 22-Jährige für seinen Klub oder sein Land auflaufen musste, hat er dies mit beeindruckender Gelassenheit getan - und mit einer Leichtigkeit. Der ehemalige Salzburger Trainer Jesse Marsch sagte immer, Szoboszlai sei so talentiert wie Erling Haaland. Jetzt werden wir herausfinden, ob er recht hatte. Note: 1+

  • 1. Juli: Nicolas Jackson (FC Villarreal Zum FC Chelsea, 37 Millionen Euro)

    Für Villarreal: Reiner Profit für einen Spieler, der noch viel zu beweisen hat. Der Stürmer aus der eigenen Jugendakademie wurde erst im August 2022 offiziell in den Profikader aufgenommen.

    Aufmerksamkeit erzielte er ohnehin nur in den letzten acht Spielen der LaLiga-Saison, als er gleich neunmal traf. Ohne diese Serie wäre er wohl nur die Hälfte wert gewesen. Note: 1

    Für Chelsea: Ein weiterer unerwarteter Neuzugang. Jackson passt in die neue Politik des Vereins, junge Spieler mit großem Potenzial zu kaufen. Jedem, der den vielseitigen Stürmer in der letzten Saison beobachtet hat, war klar: Dieser Mann kann ein besonderer Spieler werden. Schließlich ist er wegen seiner wunderbaren Dribbelkünste als 'senegalesischer Neymar' bekannt. Der FC Chelsea setzt jedoch darauf, dass dieser sensationelle Abschluss der Saison 2023/23 mehr als nur ein einmaliges Highlight wird. Für die Verhältnisse der Blues ist das ein kleiner Transfer, aber dennoch ein Glücksspiel. Note: 2

    Für Jackson: Ein kometenhafter Aufstieg. Jackson hat gerade einmal 35 Ligaspiele absolviert und dabei "nur" 12 Tore erzielt. Unter Umständen ist er ein weiterer ordentlicher, aber nicht gerade guter Spieler, den sich Chelsea angelt.

    Jackson selbst wähnt sich jedoch schon bereit für die Premier League. Dort wird ihn ein rücksichtsloser Kampf um die Startelf erwarten.

    Aber die Zeit ist auf seiner Seite, denn er hat einen Achtjahresvertrag bei den Blues unterschrieben! Note: 1

  • James Maddison Tottenham 2023-24Getty Images

    28. Juni: James Maddison (Leicester zu Tottenham, 46 Millionen Euro)

    Für Leicester: Ein trauriger, aber gut verhandelter Abgang. Leicester tat gut daran, Maddison im Januar zu halten, aber der Abstieg machte seinen Verkauf sowohl unvermeidlich als auch finanziell notwendig. Die Foxes wollten den Deal so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen und waren nicht daran interessiert, einen Bieterkrieg zwischen den Spurs und Newcastle zu entfachen, der sich über Wochen hätte hinziehen können. Sie hatten eine angemessene Ablösesumme im Sinn, die - wenig überraschend - auch prompt gezahlt wurde, sodass sich Leicester so schnell wie möglich auf die Umstrukturierung seines Kaders für die nächste Saison konzentrieren kann. Man könnte argumentieren, dass Leicester hätte versuchen können, Tottenham noch ein paar Euro mehr abzuknöpfen, aber man hat dem Spieler und auch sich selbst mit dem kurzen Prozess einen Gefallen getan. Note: 2+

    Für Tottenham: Eine sehr kluge Verpflichtung. Wenn man bedenkt, dass Chelsea mehr als 70 Millionen Euro für Mason Mount verlangt, haben die Spurs unglaublich gut daran getan, sich Maddison für nur 46 Millionen Euro zu sichern. Englische Nationalspieler sind in der Regel nicht so billig zu haben, selbst unter Abstiegs-Umständen. Darüber hinaus hat Maddison weitaus mehr zu bieten als Mount, da er seit fast fünf Jahren einer der besseren offensiven Mittelfeldspieler in der Premier League ist. Selbst in der letzten Saison, als Leicester große Probleme hatte, machte er zehn Tore und lieferte neun Assists. Er dürfte sich daher als hervorragende Ergänzung für eine Spurs-Mannschaft erweisen, die auf der Suche nach einem Zehner ist - und als ein viel besserer Kauf als Mount. Note: 1

    Für Maddison: Eine Chance, auf ein höheres Niveau zu wechseln. Selbst wenn Leicester nicht abgestiegen wäre, hätte sich dieser Sommer für Maddison als der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel angefühlt, denn es ist seit langem klar, dass er das Talent hat, für einen der "Big Six" der Premier League zu spielen. Die Spurs befinden sich natürlich - wieder einmal - im Umbruch und Maddison wäre zweifellos enttäuscht, wenn Harry Kane kurz nach seiner Ankunft gehen würde, aber trotz aller Schwächen bietet Tottenham ihm eine große Bühne, auf der er sein Können zeigen kann. Man kann sich jetzt schon vorstellen, dass Maddison es genießen wird, unter dem angriffslustigen Ange Postecoglou zu spielen, der ähnlich talentierten Spielern in seiner vorherigen Position als Celtic-Trainer viel kreativen Freiraum gewährte. Note: 1-

  • Kai Havertz Arsenal 2023-24Getty Images

    28. Juni: Kai Havertz (vom FC Chelsea zum FC Arsenal, 70 Millionen Euro)

    Für Chelsea: Ein unerwarteter Bonus. Es war wirklich überraschend, dass Arsenal bereit war, rund 70 Millionen Euro für einen Stürmer zu bieten, der in 91 Premier-League-Spielen 19 Tore erzielt hat. Havertz mag für die Blues in der Champions League und im Finale der Klub-Weltmeisterschaft wichtige Treffer erzielt haben - aber es ist unmöglich, seine drei Spielzeiten an der Stamford Bridge als etwas anderes als eine herbe Enttäuschung zu bezeichnen. Chelsea wird sein Geld für einen Spieler zurückbekommen (kam 2020 für 80 Millionen Euro von Bayer Leverkusen), den man in keiner Weise vermissen wird - einfach genial. Note: 1+

    Für Arsenal: Ein Spiel mit dem Feuer, das niemand erwartet hatte. Es gab Gerüchte, dass Real Madrid wieder an ihm interessiert sei. Aber warum in aller Welt will Arsenal Havertz? Wo soll er denn spielen? Ist er wirklich besser als die Stürmer, die sie zur Verfügung haben? Ist ein Bankdrücker 70 Millionen Euro wert? Es ist ja nicht so, dass er sich nur bei Chelsea schwer tut, auch in der deutschen Nationalmannschaft hat er bisher nicht überzeugt. Dieser Transfer ist schlicht schwer nachzuvollziehen - gerade, weil sich die Gunners erst einmal auf Declan Rice fokussieren sollten. Ganz ehrlich: Wenn Havertz nicht doch plötzlich wieder zu der Form zurückfindet, die ihn bei Bayer Leverkusen zu einem der größten Talente Europas gemacht hat, könnte er sich als kolossale Geldverschwendung erweisen. Note: 4

    Für Havertz: Eine unglaubliche Chance, seine Karriere wieder in Gang zu bringen. Es ist schwer vorstellbar, dass er in Artetas Startelf stehen wird - aber wenn, dann vielleicht im linken zentralen Mittelfeld oder als Sturmpartner von Gabriel Jesus. Es gibt einen Grund, warum er trotz seiner schwachen Leistungen im Westen Londons das Interesse von Real Madrid und Bayern München geweckt hat. Angesichts der Höhe der Ablösesumme gibt es jetzt keine Ausreden mehr. Arsenal hat eine enorme Investition für Havertz getätigt, der vom ersten Tag an im Emirates unter intensiver Beobachtung stehen wird. Sein Abschluss muss einfach besser werden - doch über den Transfer darf er sich sehr freuen. Note: 1-

  • Mateo Kovacic Manchester CityManchester City

    27. Juni: Mateo Kovačić (vom FC Chelsea zu Manchester City, 30 Millionen Euro)

    Für Chelsea: Ein Deal, der einfach Sinn ergibt. Kovačić ist ein Fan-Liebling dank seiner beeindruckenden Arbeitsmoral und einiger denkwürdiger Momente im Laufe der Jahre - allen voran das Tor gegen Liverpool im Januar 2022. Allerdings würde selbst der glühendste Fan zugeben, dass der Kroate nie konstant abgeliefert hat - doch das wurde leider seit dem Beginn seiner Karriere von ihm erwartet. Nun ist er bereits 29 Jahre alt, hat nur noch ein Jahr Vertrag und wird Chelsea dabei helfen, das Financial Fair Play (FFP) einzuhalten. Note: 2

    Für Manchester City: Eine ziemlich kluge Verpflichtung. Kovačić ist sicherlich nicht gut genug, um einen Stammplatz in Pep Guardiolas Starensemble zu bekommen - sein Passspiel ist manchmal zu unpräzise, zudem ist er nicht torgefährlich - aber er sollte sich als guter Ergänzungsspieler erweisen. Der Kroate verfügt über die richtige Mischung aus Technik und Ehrgeiz, um im Mittelfeld des Triple-Siegers aufzulaufen. Es wird es sicherlich genießen, mit einer deutlich besseren Mannschaft zu spielen. Note: 2+

    Für Kovačić: Der Wechsel muss sich für ihn beinahe anfühlen wie ein Lottogewinn für einen Normalverdiener. Als der Mittelfeldspieler Zagreb verließ, wurde er in den Himmel gelobt. Doch an dieses Niveau ist er nicht konstant herangekommen. Bei Inter wusste niemand so recht, wo seine beste Position ist und bei Real Madrid war es ähnlich. Beim FC Chelsea gewann er die Champions League - das sollten sich viele Kritiker bewusst machen. Er wird bei City vielleicht nicht jede Woche spielen, aber sicher mehr Spielzeit bekommen als Kalvin Phillips - und bestimmt auch seine Titelsammlung erweitern. Note: 1

  • Ilkay Gundogan Manchester City 2022-23Getty

    26. Juni: Ilkay Gündogan (ablösefrei von Manchester City zum FC Barcelona)

    Für Manchester City: Ein trauriger Tag für City. Mit Ilkay Gündogan verliert City eine echte Vereinsikone - einen vielseitigen Mittelfeldspieler, der sich immer wieder als Spieler für die großen Momente erwiesen hat. Wie Kyle Walker bemerkte, hatte sich der Deutsche am Ende seiner sieben Jahre in Manchester zu einem Spieler der Qualität von Zinédine Zidane entwickelt. City setzte alles daran, den deutschen Nationalspieler zu überzeugen, noch eine weitere Saison zu bleiben. Aber Barças Angebot eines Zweijahresvertrags verbunden mit einer Gehaltserhöhung überzeugte den Mittelfeldspieler vom Wechsel. Natürlich hat der Triple-Sieger nun Mateo Kovačić als Ersatz bekommen, aber der Kroate ist nicht annähernd so vielseitig und spielbestimmend wie Gündogan. Note: 3

    Für den FC Barcelona: Eine fantastische Ergänzung. Gündogan wird zwar im Oktober 33 Jahre alt, aber wie er in der Saison 2022/23 bewiesen hat, ist er nach wie vor ein Weltklassespieler. Er läuft immer noch den Extra-Meter und strahlt Torgefahr aus wie nie zuvor. Gündogan wird dem Mittelfeld der Katalanen die nötige Erfahrung bringen, die es nach dem Abschied von Sergio Busquets braucht. Es gibt verständliche Bedenken, ob er für das Rauten-Mittelfeld von Trainer Xavi geeignet ist. Doch in den letzten Jahren hat er auf verschiedensten Positionen gezeigt, wie anpassungsfähig er ist - und schließlich hat ihn Barça ablösefrei bekommen. Note: 2+

    Für Gündogan: Die perfekte Entscheidung, um seine Karriere auf höchstem Niveau zu beenden. Schon lange wurde er vom FC Barcelona umworben. Trotz der wirtschaftlichen Probleme der Katalanen in den letzten Jahren bleibt das Camp Nou eine der größten Bühnen des Weltfußballs. Gündogan dürfte sich an der Seite von Pedri und Co. wohlfühlen - egal, welche Rolle er selbst bekommt. Außerdem hat er genau das bekommen, was er wollte - einen lukrativen Zweijahresvertrag mit Option auf ein drittes Jahr. Es hätte für ihn nicht besser laufen können. Note: 1+

  • 20230621_koulibaly(C)Getty images

    25. Juni: Kalidou Koulibaly (Chelsea zu Al-Hilal, 25 Millionen Euro)

    Für Chelsea: Ein weiterer wichtiger Schritt zur Verkleinerung des Kaders - und zur Verkürzung der Gehaltsliste. Auf den ersten Blick ist der Verlust von rund 15 Millionen Euro bei einem Spieler, der erst im vergangenen Jahr verpflichtet wurde, ein ziemlicher Schlag, aber in Wahrheit hat Chelsea gut daran getan, noch eine solche Summe für den 32-jährigen Innenverteidiger zu erzielen, der eine miserable Saison hinter sich hat. In diesem Sinne war der Boom der Saudi-Klubs ein Geschenk des Himmels für einen Verein, der alternde Stars mit hohen Gehältern loswerden wollte. Note: 1-

    Für Al-Hilal: Für den Klubs aus Saudi-Arabien ist es nach der Verpflichtung von Rúben Neves von den Wolves der zweite Top-Transfer innerhalb einer Woche. Er ist aber nicht ganz so beeindruckend wie der Coup mit der Verpflichtung eines portugiesischen Mittelfeldspielers, der seine besten Jahre noch vor sich hat. Aber wenn Koulibaly fit und gut drauf ist, gehört er zu den besten Verteidigern im Weltfußball. Man kann sich leicht ausmalen, dass er in Saudi-Arabien die gegnerischen Mittelstürmer dominiert. Note: 2

    Für Koulibaly: Ein Beweis dafür, wie weit es im letzten Jahr für Koulibaly bergab ging. Er verließ Napoli als Klublegende und galt als einer der besten Innenverteidiger der Welt. Mit diesem Wechsel ist nun aber sicher, dass er nur noch in Italien und in seinem Heimatland Senegal als Top-Verteidiger in Erinnerung bleiben wird, was ein wenig traurig ist. Koulibaly war zu seinen besten Zeiten wirklich ein Koloss, aber es scheint, als wäre er den nächsten Schritt zu spät gegangen. Zu allem Überfluss verließ er zum falschen Zeitpunkt Napoli, das ohne ihn nun den Scudetto gewann. Nun wird er sich mit den Millionen in Saudi-Arabien trösten. Note: 4

  • Ruben Neves Al-HilalGettyImage

    23. Juni: Rúben Neves (Wolverhampton Wanderers zu Al-Hilal, 55 Millionen Euro)

    Für die Wolves: Ein wichtiger Transfer, um die hohen Ausgaben auszugleichen - auch mit Blick auf das Financial Fairplay. Es war schon seit einiger Zeit klar, dass sie bereit sind, Neves für eine hübsche Summe gehen zu lassen. Es gab zwar immer wieder konkretes Interesse, aber keine Angebote. Dank Al-Hilal änderte sich das und Wolverhamptons Kassen klingeln. Note: 1+

    Für Al-Hilal: Ein echter Coup. Al-Hilal hat in den vergangenen sechs Monaten erlebt, wie die beiden Mannschaften, die in der letzten Saison vor ihnen lagen, groß einkauften: Cristiano Ronaldo wechselte im Januar zu Al-Nassr und N'Golo Kanté wird Karim Benzema zu Al-Ittihad zu folgen. Neves hat natürlich nicht das gleiche Profil wie diese drei Legenden des Fußballs, aber seine Verpflichtung ist von enormer Bedeutung, da er erst 26 Jahre alt ist. Er hat seine besten Jahre noch vor sich, die er nun in Saudi-Arabien verbringen wird. Note: 1

    Für Neves: Oberflächlich betrachtet ist dies eine rätselhafte Entscheidung des Spielers, der seine Prime noch vor sich hat. Es ist klar, dass er mit seinem Beruf in Riad ein Vermögen verdienen wird. Aber vor einem Monat sprach er noch davon, unbedingt in der Champions League spielen wollen: "Mir und meiner Familie gefällt es hier, aber im Fußball muss man seine Ziele verfolgen." Damals war es also noch nicht sein Ziel, nach Saudi-Arabien zu gehen.

    Was hat sich also geändert? Das Geld. Außerdem war wohl klar, dass ihn der FC Barcelona nicht holen konnte - und, dass kein anderes Team so viel Geld für ihn zahlen wollte.

    Neves ist ein guter, aber kein sehr guter Spieler - vielleicht hat er das jetzt akzeptiert. Er ist nun praktisch die saudische Antwort auf Oscar, der vor sechs Jahren im Alter von 26 Jahren während des Booms der chinesischen Super League sensationell den FC Chelsea verließ und zu Shanghai SIPG wechselte. Note: 6

  • N'Golo Kante Al-Ittihad 2023-24Getty Images

    20. Juni: N'Golo Kanté (ablösefrei vom FC Chelsea zu Al-Ittihad)

    Für Chelsea: Ein schwer hinzunehmender Abgang. Wenn er fit ist, ist N'Golo Kanté eine Ballgewinnmaschine, der ultimative Spieler vor der Abwehr und eine unterschätzte Offensivkraft. Das Problem ist, dass er in den letzten Jahren von körperlichen Problemen geplagt wurde - so absolvierte er in der vergangenen Saison nur sieben Spiele in der Premier League.

    Aber die Blues wollten Kanté unbedingt halten. Noch im Februar dachten sie, eine Vertragsverlängerung stünde kurz bevor. Stattdessen haben sie den Mittelfeldspieler nun ablösefrei verloren. Note: 3

    Für Al-Ittihad: Ein weiterer Neuzugang, der den Klub aus der Saudi Pro League auf die Titelseiten bringt. Nur wenige Tage nach der sensationellen Verpflichtung Karim Benzemas hat der frischgebackene saudische Meister einen weiteren früheren Weltklasse-Franzosen verpflichtet. Allerdings gibt es noch Fragezeichen bei diesem Deal. Ist Kanté angesichts seiner ständigen Verletzungsprobleme wirklich 100 Millionen Euro an Gehalt pro Saison wert? Er mag zwar ein beliebter Spieler sein, aber er ist nicht gerade der Traum eines jeden Sponsors, der Aufmerksamkeit sucht. Note: 2

    Für Kanté: Zahltag in einer schwierigen Phase seiner Karriere. Kanté ist bereits ein wohlhabender Mann, aber er hat mit seinem lukrativen Vertrag (der Berichten zufolge auch Geschäftsverträge und ein Investmentportfolio umfasst), dafür gesorgt, dass weder er noch seine Familie jemals wieder Geldsorgen haben werden. Schließlich wuchs der Franzose einst in ärmlichen Verhältnissen auf.

    Doch eine Sache passt nicht ins Bild. Chelsea-Teamkollege Kai Havertz erzählte dem englischen Guardian einst über Kanté: "Er hat seit zehn Jahren das gleiche Telefon, kümmert sich nicht um Autos, weder um Kleidung." Aus Geld scheint er sich normalerweise also nichts zu machen.

    Seine Chance auf weitere große Titel ist damit zudem vorbei. Wird Les-Bleus-Trainer Didier Deschamps ihn nun überhaupt noch nominieren, auch für die EURO 2023 in Deutschland? Note: 2-

  • Christopher Nkunku Chelsea GFX 16:9Getty

    20. Juni: Christopher Nkunku (Leipzig zum FC Chelsea, 60 Millionen Euro)

    Für Leipzig: Ein weiterer Beweis für die kluge Strategie der Sachsen. Nkunku wurde vor vier Jahren für 13 Millionen Euro von Paris Saint-Germain geholt und ist nun für fast das Fünffache verkauft worden. Ohne die Ausstiegsklausel wäre eine noch höhere Summe dringewesen, aber diese Abstriche muss man machen, will man Top-Talente verpflichten.

    Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie man einen Spieler ersetzen kann, der sowohl Tore schießt, als auch welche vorbereitet. Aber wenn Leipzig in den letzten zehn Jahren etwas bewiesen hat, dann das: Der Klub weiß, wie man hochkarätige Abgänge ersetzt und neue Stars entwickelt. Nkunku ist in dieser Hinsicht nur die jüngste Erfolgsgeschichte. Note: 1

    Für den FC Chelsea: Ein gutes Geschäft - endlich. Die neuen Besitzer der Blues haben sich schnell den Ruf erworben, ziemlich schlechte Verhandler zu sein. Obwohl nun niemand wissen kann, wie sich Nkunku im Chaos an der Stamford Bridge schlagen wird, könnte das ein sehr guter Deal gewesen sein. Natürlich hatte er in der letzten Saison einige Verletzungsprobleme und in zehn Spielen für Frankreich hat er noch kein Tor erzielt. Aber 60 bzw. 65 Millionen Euro für den besten Bundesliga-Spieler der Saison 2021/22 und den zweitbesten Torschützen der vergangenen Saison sind nicht schlecht. Vor allem, weil er besser als Kai Havertz und Timo Werner ist, die 2020 für 80 bzw. 50 Millionen Euro kamen. Note: 1-

    Für Nkunku: Der gebürtige Pariser wollte sich offensichtlich in der seiner Meinung nach schwersten Liga der Welt ausprobieren - das hat er in seinen ersten Äußerungen als Chelsea-Spieler deutlich gemacht. Aber ist Chelsea wirklich der richtige Verein für ihn? Es ist noch viel zu früh, um das zu sagen, denn keiner weiß, wie gut Chelsea sein wird. Die Verpflichtung von Trainer Mauricio Pochettino ist ein Schritt in die richtige Richtung. Man hofft, dass er Nkunku auch in der Premier League zu einer Größe macht.

    Es ist jedoch noch nicht ganz klar, wo der vielseitige Franzose eingesetzt werden soll. Note: 2

  • Jude Bellingham new Real Madrid playerReal Madrid

    14. Juni: Jude Bellingham (von Borussia Dortmund zu Real Madrid, 103 Millionen Euro)

    Für Borussia Dortmund: Gut - aber nicht umwerfend. Die Dortmunder haben natürlich ordentlich kassiert. Vor drei Jahren war der Engländer für 30 Millionen Euro von Birmingham City gekommen. Auch im Vorjahr hätten sie Bellingham bereits abgeben können. Nun führte er den BVB zur Fast-Meisterschaft, wurde zudem zum besten Spieler der Bundesliga gekürt. Insofern war es klug, ihn noch zu behalten.

    Der einzige Grund, warum wir keine Note 1 geben können: Man hatte das Gefühl, dass ein 19-Jähriger als einer der besten Mittelfeldspieler seiner Zeit im Jahr 2023 mehr als eine gesicherte Ablöse von 103 Millionen Euro wert sei. Klar, die Summe könnte durch Boni auf bis zu 137 Millionen Euro anwachsen. Doch vielleicht hätte der BVB auch eine höhere Sockelablöse herausholen können. Gerade, wenn man sich den Transfer von Enzo Fernández zu Chelsea für 121 Millionen Euro im Januar ins Gedächtnis ruft. Note: 2+

    Für Real Madrid: Die Blancos sind also offensichtlich weitaus geschickter in Verhandlungen als Chelsea. Bellingham hat beim BVB gezeigt, dass er bereits an der Weltklasse kratzt - und das auch bei der WM 2022 in Katar mit England unterstrichen. In den nächsten Jahren wird er mit Federico Valverde, Eduardo Camavinga und Aurelien Tchouaméni ein geniales Mittelfeld formen. Note: 1

    Für Bellingham: Der ultimative Sprung in die Weltklasse. Der vierzehnfache Champions-League-Sieger bietet die wohl größte Bühne des Weltfußballs, aber auch die anspruchsvollste. Auch Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos und Zinédine Zidane wurden einst von den Fans im Bernabeu ausgepfiffen. Bellingham wird also in Spanien unter besonderer Beobachtung stehen und muss seinen Preis rechtfertigen. Wie wird Bellingham dabei ins Real-System passen? Beim FC Liverpool beispielsweise wäre er sicher direkt Stammspieler gewesen. Note: 2+

  • Alexis Mac Allister Liverpool 2023-24Getty Images

    8. Juni: Alexis Mac Allister (von Brighton zum FC Liverpool, 40 Millionen Euro)

    Für Brighton: Die Brighton-Fans werden natürlich ein gewisses Maß an Trauer darüber empfinden, dass einer der Schlüsselspieler des sensationellen sechsten Platzes in der Premier League den Verein verlässt. Zudem wurde er aufgrund der Ausstiegsklausel unter Marktwert verkauft. Mac Allister dürfte auch nicht der einzige hochkarätige Abgang in diesem Sommer bleiben, wie Trainer Roberto De Zerbi beklagt hat. Doch genau darum geht es bei Brighton: mit einst günstigen Verpflichtungen große Gewinne zu erzielen. Ein Geschäftsmodell, das dem Klub zum ersten Mal in seiner Geschichte die Qualifikation für Europa beschert hat. Note: 2

    Für Liverpool: Nach der Transfer-Niederlage im Kampf um Jude Bellingham kommt die Verstärkung zur rechten Zeit. Der Hauptgrund für die überraschend schlechte Saison der Red liegt seit langem auf der Hand: ein alterndes Mittelfeld. Die Mannschaft von Jürgen Klopp brauchte dringend eine Verjüngung und mit Mac Allister hat Liverpool einen 24-jährigen Mittelfeldspieler erworben, der fleißig, innovativ und vielseitig ist - und das für "nur" 42 Millionen Euro. Wir können hier wirklich von einem der Schnäppchen des Sommers sprechen - der Argentinier hätte gut und gerne über 60 Millionen Euro kosten können. Note: 1+

    Für Mac Allister: Das ist der perfekte Wechsel zum perfekten Zeitpunkt. Er hat sich in den letzten Jahren exponentiell verbessert und spielte eine zentrale Rolle beim Triumph in Katar 2022.

    Und: Mac Allister hat noch viel vor sich. Obwohl er vielleicht lieber zu einem Champions-League-Teilnehmer gegangen wäre, ist sein neuer Trainer in der Lage, sein Spiel auf ein noch höheres Niveau zu bringen. Außerdem wird der Neuzugang direkt in der Stammformation stehen. Note: 1+

  • 20230607_Messi(C)Getty images

    7. Juni: Lionel Messi (ablösefrei von PSG zu Inter Miami)

    Für PSG: Ein fundamentales Eigentor für die Marke. Die Pariser hatten sich bezüglich des Financial Fairplay in eine gefährliche Lage gebracht: Die Gehälter für das Star-Stürmertrio aus Mbappé, Neymar und eben Messi waren astronomisch. Mindestens einer von ihnen musste gehen, und so hat es Messi als ersten getroffen. Neymar wird wohl folgen, auch Mbappé könnte für einen Überraschungstransfer sorgen.

    Das Unglaubliche: Die PSG-Fans sind sogar froh, dass der wohl beste Spieler der Geschichte geht. Das gesparte Gehalt können die Pariser nun zumindest in andere Transfers investieren. Note: 3

    Für Inter Miami: Der Deal des Jahrhunderts! Inter Miami hat keine gute Mannschaft. Der Klub ist derzeit das Schlusslicht in der Eastern Conference der MLS. Der Verein ist schlicht nicht gut geführt. Phil Neville durfte die Mannschaft mehr als zwei Jahre lang trainieren. Das sagt alles, was man über David Beckham und seine Mitbesitzer wissen muss. Dennoch haben sie es geschafft, den größten Deal in der Geschichte der MLS an Land zu ziehen - trotz der starken Konkurrenz aus Saudi-Arabien und des FC Barcelona, die ebenfalls um seine Dienste buhlten.

    Ist Messi immer noch auf dem Höhepunkt seines Könnens? Nein, natürlich nicht. Aber er ist nach wie vor ein absoluter Magier, wie er vor gerade einmal sieben Monaten bewiesen hat, als er Argentinien zum Sieg bei der WM 2022 inspirierte. Seine bloße Anwesenheit ist sowohl für Miami als auch für die MLS ein Hammer. Note: 1+

    Für Messi: Ein einigermaßen kluger Schachzug. Natürlich hätte er mit einem Wechsel nach Saudi-Arabien noch mehr Geld verdienen können, aber er hat sich für die nächsten Jahre ein ansehnliches Gehalt gesichert. Die Hoffnung war, dass Messi noch einmal in der Champions League antreten würde. Er selbst sagte, er wolle unbedingt einen fünften Titel gewinnen - aber das stimmte offensichtlich nicht.

    Sein einziges, mögliches verbleibendes Karriereziel ist es, sein Land als Kapitän zur Fußballweltmeisterschaft 2026 zu führen, die in den USA, Mexiko und Kanada ausgetragen wird. Mit seinem Wechsel nach Miami hat Messi beste Chancen, diesen Traum zu verwirklichen, denn die MLS ist körperlich weitaus weniger anspruchsvoll als die Top-10-Ligen in Europa. Bis zum Turnier wird er sich in den USA wie zu Hause fühlen. Note: 2

  • Benzema Bernabéu Real MadridGetty Images

    6. Juni: Karim Benzema (von Real Madrid zu Al-Ittihad, ablösefrei)

    Für Real Madrid: Eine absolute Katastrophe.

    Real gestand Benzema zu, dass er nach 14 Jahren hervorragender Leistungen allein über seine Zukunft entscheiden durfte. Aber wie Trainer Carlo Ancelotti zugab, kann der Verein über den Zeitpunkt des "überraschenden" Abgangs des französischen Stürmers "nicht glücklich sein". Real rechnete fest damit, dass Benzema eine einjährige Vertragsverlängerung unterschreiben würde und man somit genügend Zeit hätte, eine neue Nummer 9 zu finden. Stattdessen hat er diese Pläne torpediert, so dass Florentino Perez nun die Scherben auflesen muss. Die Blancos haben eine Legende ablösefrei verloren. Es wird nahezu unmöglich sein, einen gleichwertigen Ersatz für weniger als 100 Millionen Euro zu verpflichten. Note: 6

    Für Al-Ittihad: Der größte Transfer in der Geschichte des Vereins, noch vor Kanté. Im Laufe der Jahre haben einige berühmte Namen für die Saudis gespielt, darunter Roberto Donadoni und Bebeto, aber hier handelt es sich um den aktuellen Gewinner des Ballon d'Or. Es ist also ein Deal historischen Ausmaßes für Al-Ittihad, der dem Verein eine noch nie dagewesene Aufmerksamkeit bescheren wird. Aus rein sportlicher Sicht ist er sogar noch größer als der Wechsel von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr, denn Benzema hat auf höchstem Niveau noch einiges zu bieten, wie er in der abgelaufenen Saison mit 31 Toren bewiesen hat. Er wird einer Mannschaft, die gerade ihren ersten saudischen Liga-Titel seit 15 Jahren gewonnen hat, eine völlig neue Dimension verleihen. Im Ernst: Was für ein Coup für Al-Ittihad, selbst wenn dieser 200 Millionen Euro im Jahr kostet! Note: 1+

    Für Benzema: In finanzieller Hinsicht ist dies natürlich ein großartiger Deal für Benzema. Er wird über die zwei Jahre ein Vermögen verdienen. Sportlich gesehen ist es jedoch ein echter Niedergang.

    Aber kümmert das Benzema? Offensichtlich nicht. Und das ist bis zu einem gewissen Grad auch verständlich. Er hat auf Vereinsebene bereits alles gewonnen, und nachdem er seine Nationalmannschaftskarriere im Dezember 2022 beendet hat, gibt es für ihn in diesem Stadium seiner Karriere keine andere Motivation mehr außer Geld - und davon wird er jetzt eine obszöne Menge verdienen. In diesem Sinne ist dies ein Traumwechsel für ihn. Ob er dort im Gegensatz zu Cristiano Ronaldo glücklich werden wird, ist eine andere Frage. Note: 2+