FC Bayern, News und Gerüchte am Deadline Day: Salihamidzic plant keine Transfers, Kahn wollte wohl bei Lewandowski hart bleiben

Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic stichelt gegen die Konkurrenz aus der Bundesliga. Nach dem 5:0-Sieg der Münchner im DFB-Pokal bei Viktoria Köln sagte der 45-Jährige: "Wenn Sie sich die Trainingseinheiten bei uns anschauen - da sind manche wirklich besser als manche Bundesliga-Spiele."

Nach vier Spieltagen in der Bundesliga stehen die Bayern mit zehn Punkten und einem Torverhältnis von 16:2 an der Tabellenspitze. Am vergangenen Woche ließ die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann erstmals Punkte liegen und spielte 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach.

Mit sieben neuen Spielern in der Startelf besiegte der FC Bayern in der 1. Runde des DFB-Pokals Viktoria Köln mit 5:0. Gegen den Drittligisten spielten nicht nur alle Neuzugänge von Anfang an, mit Leon Goretzka und Eric-Maxim Choupo-Moting feierten zwei Spieler ihr Saisondebüt nach ihren Verletzungspausen.

Da nun der FC Bayern nach der Rückkehr des Duos einen Kader zur Verfügung hat, der für ein paar Härtefälle sorgen wird, ist auch Trainer Julian Nagelsmann nicht entgangen: "Für mich ist es nicht leicht, aber lieber so als anders", sagte der Bayern-Coach am Mittwoch bei Sky, zumal die fehlende Kadertiefe doch gerade im letzten Jahr ein Problem war.

Dass die Rotation so gut geklappt hat, freute Nagelsmann - auch für die Spieler, die ihre Chancen genutzt haben: "Das sind so kleine Botschaften, die die Spieler, die nicht in der ersten Elf sind, setzen müssen. Wir versuchen alle, auf ein Niveau zu kriegen, damit wir auswählen und wechseln können, wie wir wollen. Das ist unser Ziel."

Am Donnerstag schließt in Europas Top-Ligen der Transfermarkt. Vom FC Bayern sind dabei am Deadline keine Transfers mehr zu erwarten – weder in die eine, noch in die andere Richtung. Das verkündete Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Mittwochabend am Rande des Pokalspiels bei Viktoria Köln.

Salihamidzic sagte: "Wir sind durch, es wird nichts mehr passieren. Es ist alles gemacht. Wir sind zufrieden mit der Mannschaft. Wir gehen mit diesem Kader in die neue Saison."

Leon Goretzka hat seinen ersten Saisoneinsatz für den FC Bayern München gleich mit einem Treffer gekrönt. Sein Trainer Julian Nagelsmann freute sich über das gelungene Comeback des Mittelfeldspielers, der den Konkurrenzkampf damit weiter belebt.

"Es war sehr schön, darauf arbeitet man in der ganzen Reha hin", sagte Goretzka nachdem er im DFB-Pokalspiel bei Viktoria Köln zum 5:0-Endstand getroffen hatte.

Er selbst sehe sich bereits wieder bei 100 Prozent, zudem untermauerte er seine Ambitionen für die Startelf. "Ja, natürlich. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich so denke", betonte der 27-Jährige. "Aber ich bin ja auch nicht komplett bescheuert. Ich weiß, dass es jetzt am Wochenende wahrscheinlich nicht klappen wird."

Er wolle einfach weiter Minuten sammeln, fit werden, gut trainieren "und dann schauen wir mal", ergänzte Goretzka.

Sein Coach freute sich jedenfalls über die gelungene Rückkehr seines Mittelfeldspielers, den er in der 68. Minute für Joshua Kimmich ins Spiel brachte. "Man hat gesehen, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen ist", sagte Nagelsmann in der ARD über Goretzkas Tor in der 82. Minute.

Die Saga um Robert Lewandowski und dessen Wechsel zum FC Barcelona hielt die Verantwortlichen des FC Bayern wochenlang in Atem. Dabei gab es laut eines Berichts der Sport Bild auch unterschiedliche Meinungen der Klubchefs, wie mit dem wechselwilligen Polen umzugehen sei.

Während Trainer Julian Nagelsmann relativ früh einen Verkauf Lewandowskis in Erwägung zog, um daraus mehr Unberechenbarkeit in seine Offensive zu bringen, soll Vorstandsboss Oliver Kahn sehr lange an seinem "Basta" zu einem Abgang des Stürmers festgehalten haben.

Nach zähen Verhandlungen und mehreren abgelehnten Barca-Offerten verständigten sich die Klubs schließlich doch auf einen Transfer des Weltfußballers. Lewandowski brachte dem FCB ein Jahr vor Vertragsende 45 Millionen Euro Ablöse ein.

Matthijs de Ligt durfte beim 5:0 in Köln in der Innenverteidigung ran, nachdem er zuletzt den Nachfolger von Robert Lewandowski im Sturm mimte. Für den Niederländer ist es eine andere Spielweise in München als zuletzt bei Juventus, aber eine, die ihm nicht unbekannt ist. "Ich habe heute 90 Minute nach vorne gespielt wie bei Ajax", so de Ligt bei Sky nach er Partie und fügte lachend an: "Dann habe ich in der 90. Minuten einen Block gemacht. Das habe ich von Chiellini gelernt."

Gemeint ist zum einen Verteidiger-Legende Giorgio Chiellini, mit dem de Ligt bei Juventus zusammenspielte. Den sogenannten Block setzte der Bayern-Neuzugang in der 90. Minute an, als er wie ein Volleyballer mit Anlauf an die Linie rückte und mit einem wuchtigen Kopfball den Ball aus der Gefahrenzone spielte. Die alte Chiellini-Schule eben.