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DFB-Elf in Irland: Ein Rückfall in alte Muster

Deutschland kassierte beim 0:1 gegen die Republik Irland zwar die erste Pflichtspielniederlage in einem direkten Vergleich überhaupt, dennoch war es ein gewisses Deja-vu-Erlebnis für die DFB-Elf - der Rückfall in alte Muster.

Das Team von Joachim Löw agierte wie schon zu Beginn der EM-Qualifikation teilweise ideenlos, ließ die nötige Tiefe im Spiel vermissen und begnügte sich oftmals mit Querpässen. Dabei sollte keineswegs der Eindruck entstehen, dass Chancen nicht in Hülle und Fülle vorhanden gewesen wären.

Doch es ist ein altes Leid - wer vorne die Dinger nicht reinmacht, wird hinten dafür eiskalt bestraft. Dass der Treffer von Shane Long nach einem Abschlag von Keeper Darren Randolph fiel, beweist darüber hinaus, dass die Verteidigung abermals ungeordnet war.

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Hummels gibt sich selbstkritisch

"Es ist ein langer Ball und ich schalte da zu langsam, ein, zwei Schritte zu spät", erklärte Mats Hummels bei RTL die Situation vor dem Gegentreffer, bei dem auch Jonas Hector nicht gut aussah. "Ich denke, ich bin da nicht der einzige, aber ich nehme die Schuld auf mich."

Es wirkte erneut so, als wäre bei der deutschen Nationalmannschaft das nötige Prozent wieder mal nicht vorhanden, vor allem in der Offensive. Das sah auch Bundestrainer Joachim Löw so: "Letztlich fehlte es uns im letzten Spielfelddrittel, beim Torabschluss, an der letzten Konsequenz."

Wie schnell eine relativ komfortable Position verspielt sein kann, zeigt der Blick auf die aktuelle Tabelle. Zwar belegt die DFB-Elf immer noch den ersten Rang, der Vorsprung auf die Verfolger Polen und Irland ist jedoch auf einen Zähler geschrumpft.

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Trennen sich beide Teams im direkten Duell am letzten Spieltag mit einem Remis und verliert Deutschland gegen Georgien, dann bleibt am Ende plötzlich nur noch der dritte Platz und die damit verbundene Relegation, nachdem sowohl gegen die Polen als auch gegen Irland der direkte Vergleich verloren wurde.

"Dass wir hier ohne Tor wegfahren ist eine Frechheit", befand ein etwas angefressener Jerome Boateng. "Wir hatten gute Chancen. Nicht alles Hundertprozentige, aber auch Hundertprozentige und davon müssen wir auch welche machen."

Entscheidungsspiel gegen Georgien 

Somit kommt es gegen Georgien zum absoluten Alles-oder-Nichts-Spiel, wobei die Aufgabe ohne die verletzten Bastian Schweinsteiger und Mario Götze nicht einfacher wird. Wenigstens beim Kapitän machte Löw etwas Hoffnung, dass es am Sonntag in Leipzig doch noch mit einem Einsatz klappen könnte.

Dass man gegen Georgien wirklich verliert, daran glaubt im Lager des DFB freilich niemand - dennoch kann man bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel sagen: wirklich weltmeisterlich verlief die Qualifikation insgesamt nicht.

"Wir haben die Chance, es aus eigener Kraft perfekt zu machen", so Ilkay Gündogan. Der Dortmunder brachte es damit auf den Punkt. Am Ende zählt nicht unbedingt das "wie", sondern vielmehr das "was" - schließlich ist und bleibt Fußball ein Ergebnissport. Im Hinblick auf Frankreich 2016 ist aber noch gewaltig Luft nach oben.

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