Mit einem späten 1:0-Erfolg ist Borussia Dortmund aus der Länderspielpause gekommen. Gegen 1899 Hoffenheim sorgte Marco Reus eine Viertelstunde vor Schluss für den einzigen Treffer. Damit belegt der BVB aktuell den dritten Tabellenplatz hinter RB Leipzig und dem FC Bayern, kann am Sonntag aber noch von Eintracht Frankfurt überholt werden.
Am Samstagabend war Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zudem im Aktuellen Sportstudio zu Gast und hat dort zu verschiedenen Themen Stellung bezogen. Darunter: die Kritik von Uli Hoeneß, der vermeintlich bereits feststehende Abschied von Jadon Sancho und BVB-Trainer Lucien Favre. Zudem warnt der 61-Jährige vor den Folgen eines erneuten Lockdowns.
Alles zum BVB (Borussia Dortmund) heute am Sonntag. Goal liefert alle News und Gerüchte rund um den Bundesligisten.
Die BVB-News der vergangenen Tage:
- Samstag: Watzke warnt vor Corona-Folgen
- Freitag: Bartra tritt gegen Stöger nach
- Donnerstag: Trio fehlt gegen Hoffenheim
- Mittwoch: Düsseldorf bestätigt Interesse an Kagawa
- Montag: Moukoko soll Teil des CL-Kader werden
BVB - Geschäftsführer Watzke kontert Hoeneß-Kritik: "Weiß nicht, ob er das beurteilen kann"
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat erneut auf die Kritik von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß an der Transferpolitik von Borussia Dortmund reagiert, der diese im Juli als "unklug" bezeichnet hatte. "Seine Meinung lasse ich ihm ja. Ich weiß nicht, ob er das aus der Distanz so gut beurteilen kann", sagte Watzke im ZDF-Sportstudio .
"Bayern München hat mehr Geld als wir, aber wir haben trotzdem einige Titel geholt. Momentan hat der FC Bayern die beste Mannschaft der Welt und zeigt außergewöhnliche Leistungen, seit zwei oder drei Jahren", ergänzte Watzke - und warnte vor zu hohen Erwartungen: "Wenn man vorher schon sagt, dass der Zweite der erste Verlierer ist, macht der Fußball keinen Spaß mehr."
imago images / Jörg Schüler Bild: imago images / Jörg Schüler Hoeneß hatte betont, dass ein Spieler die DNA eines Vereins nur schwer verinnerlichen könne, "wenn er das Gefühl hat, ein Verkaufsobjekt zu sein. Wenn Dortmund einen hochtalentierten Spieler kauft und er gut spielt, kann man wenige Monate später entweder aus dem Club selbst oder von außerhalb hören, dass er irgendwann ein Verkaufsobjekt darstellen wird".
Watzke hingegen sieht den BVB für die Zukunft gut aufgestellt. "Ob es der beste Kader ist, weiß ich nicht, aber einer der ambitioniertesten. Wir haben viele junge Spieler dabei, die viel Potenzial haben. Bei uns bildet sich gerade eine Achse. Jude Bellingham und Giovanni Reyna bleiben sicherlich lange hier."
BVB - Watzke über Sancho-Abgang: "Habe gehört, dass er weg ist"
Ein BVB-Star, der permanent mit einem Abgang in Verbindung gebracht wird, ist Jadon Sancho. Borussia Dortmund forderte für den Engländer 120 Millionen Euro und ließ sich von dieser Summe nicht abbringen, schließlich machte Interessent Manchester United zumindest für die abgelaufene Transferperiode einen Rückzieher.
"Ich habe schon im Frühjahr überall gehört und gelesen, dass Sancho weg ist. Aber er ist da", sagte Watzke. Er glaube auch nicht, dass die Corona-Pandemie zu Sanchos Verbleib geführt habe: "Wir hatten mit ihm ein Agreement und es hat sich dann nicht so dargestellt."
Imago Images / Kirchner-Media Bild: imago images / Kirchner-Media Zudem äußerte er den Verdacht, dass ein interessierter Klub "die Situation falsch eingeschätzt" und geglaubt habe, "wir wären kompromissbereiter. Wir hatten eine klare Linie und werden die auch im kommenden Sommer haben." Ob es sich dabei um Manchester United gehandelt habe, verriet Watzke nicht. Er betonte aber auch: "Du kannst in dieser Branche aber nie sagen, dass ein Spieler völlig unverkäuflich ist."
Nachdem die BVB-Verantwortlichen mit Beginn der Vorbereitung klargestellt hatten, dass ein Transfer von Sancho für den Moment vom Tisch ist, berichtete die Bild zuletzt, dass der 20-Jährige auch im Winter unter keinen Umständen abgegeben werden soll - auch nicht für die im Sommer geforderten 120 Millionen Euro. Sanchos Vertrag in Dortmund läuft noch bis 2023.
Borussia Dortmund - Watzke verteidigt BVB-Trainer Favre: "Stand nie zur Disposition"
Auch die Zukunft von BVB-Trainer Lucien Favre ist häufig Gegenstand von Diskussionen, auch weil der Schweizer in seiner Amtszeit noch keinen klassischen Titel wie die Meisterschaft oder den DFB-Pokal gewonnen hat. Dass Favre zu irgendeinem Zeitpunkt vor der Entlassung stand, dementierte Watzke: "Wir sind mit der Arbeit sehr zufrieden und er stand nie zur Disposition."
Getty Images Bild: Getty Images Dass unter Favre die großen Erfolge ausblieben, begründet Watzke auch mit der Dominanz des FC Bayern: "Lucien hat den besten Punkteschnitt aller Trainer. Als wir zuletzt die Meisterschaft geholt haben, war Bayern noch nicht auf diesem Niveau. Da konntest du mit 78 oder 80 Punkten Meister werden. Wir versuchen, da wieder ranzukommen."
Eine Vertragsverlängerung über 2021 hinaus hänge von vielen Dingen ab, "im Wesentlichen auch davon ab, was Lucien will. Wir warten einfach mal ab und setzen uns im Winter oder Frühjahr zusammen, da gibt es auch noch keine Tendenz". Zudem sei die sich nun bereits im dritten Jahr befindliche Zusammenarbeit "im Fußball ja schon viel".
BVB - Watze glaubt an langfristigen Verbleib von Bellingham und Reyna
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist überzeugt, dass Jude Bellingham und Giovanni Reyna die nächsten Jahre beim BVB prägen werden. "Wir haben viele junge Spieler dabei, die viel Potenzial haben. Bei uns bildet sich gerade eine Achse. Bellingham und Reyna bleiben sicherlich lange hier", so der 61-Jährige im Aktuellen Sportstudio des ZDF.
Getty Bild: Getty Images Trotz ihres zarten Alters von 17 Jahren zählen die beiden Talente schon zu den Leistungsträgern unter BVB-Trainer Lucien Favre. Während Bellingham bei seinem Transfer von Birmingham City bis 2023 an den Verein gebunden wurde, soll der im Sommer auslaufende Vertrag von Reyna verlängert werden, wenn der US-Amerikaner im November seinen 18. Geburtstag feiert.
BVB - Watzke über eigenen Vertrag, Mario Götze und mehr
Auch zu weiteren Themen bezog der BVB-Boss Stellung. Hier die besten Aussagen:
Watzke über ...
... seinen 2022 auslaufenden Vertrag: "Mein Plan war, dass ich 2021 anfange, mir darüber Gedanken zu machen. Aber jetzt kam Corona dazwischen. Es wäre problematisch, wenn man seine persönlichen Vorstellungen über Corona stellt. Jetzt müssen wir zuerst alles daran setzen, diesen tollen Klub durch diese Zeiten zu hieven. Wenn diese noch zwei oder drei Jahre dauern sollten, dann wird sich die Frage erübrigen. Ich verlasse in so einer Situation nicht die Brücke. Nach Corona führe ich die Gespräche."
... einen anschließenden Wechsel in das Amt des Präsidenten: "Wir haben mit Reinhard Rauball einen Präsidenten und sogar einen sehr guten. Solange er im Amt ist und sagt, er bleibt, solange ist das Amt für mich nicht verfügbar. Wir werden das immer im höchsten Einvernehmen lösen."
... eine mögliche Zukunft von Sebastian Kehl als Sportdirektor: "Es gibt keinen Automatismus. Diese Entscheidung werden wir zum Ende der Saison hin treffen. Wir werden ihn immer weiter in die Entscheidungsprozesse miteinbeziehen. Aber klar, Sebastian ist in der Pole Position."
... den Wechsel von Mario Götze zur PSV Eindhoven: "Das hat mich überrascht, ist aber möglicherweise eine gute Entscheidung. Mario hat dort einen Trainer, der auf ihn baut. Wenn er sich vollkommen fokussiert, ist eine Menge möglich."
... die Entwicklung von Youssoufa Moukoko: "Von ihm halte ich sehr viel. Er ist ein toller Junge, sehr geerdet. Wir sollten ihn aber nicht mit Erwartungen überfrachten. Aber er ist ein geiler Zocker."
BVB - Geschäftsführer Watzke warnt vor Corona-Folgen: "Kann nicht ewig gut gehen"
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich den Warnungen von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor fatalen Folgen der Coronakrise für die Bundesliga angeschlossen. "Es ist klar, dass das in dieser Form wirtschaftlich nicht mehr ewig gut gehen kann", sagte der BVB-Boss in der Bild -Zeitung und beschrieb für den Fall eines erneuten Lockdowns ein Schreckensszenario für die Klubs: "Sollte es nochmal eine große Unterbrechung geben, dann könnten bei manch einem die Lichter ausgehen."
Sämtliche Profi-Klubs kämpfen aufgrund der Pandemie mit großen finanziellen Problemen. Dortmund kalkuliert für die laufende Saison mit einem Verlust zwischen 70 und 75 Millionen Euro, nachdem die Westfalen schon die vergangene Spielzeit nach dem Lockdown und den nachfolgenden "Geisterspielen" mit einem Fehlbetrag von 43,9 Millionen Euro abgeschlossen hatten.
imago images / Kirchner-Media Bild: Imago Images / Kirchner-Media Rummenigge hatte zuletzt erklärt, die "Zukunft des Fußballs auf tönernen Füßen" zu sehen. Für seine Bayern schloss Münchens Vorstandsvorsitzender für die laufende Saison ein Minus von bis zu 100 Millionen Euro im Falle von einer kompletten Serie ohne Zuschauer nicht aus. Weitere Vereine meldeten ebenfalls schon Millionen-Verluste.
Für Watzke ist Fortsetzung der Bundesliga-Saison trotz des wieder weit verbreiteten Infektionsgeschehens Voraussetzung für das wirtschaftliche Überleben der Vereine: "Ich denke, dass wir diese Saison hinbekommen - zumindest der Großteil der Vereine, wenn es denn keine Unterbrechungen mehr gibt."
Durch den Lockdown in Deutschland im vergangenen Frühjahr waren mehrere Klubs in kurzer Zeit in finanzielle Schieflage geraten. Angeblich soll rund ein Drittel der 36 Profi-Vereine in Insolvenzgefahr geschwebt haben. Durch die Beendigung der Spielzeit ohne Zuschauer und damit verbundene TV-Gelder konnten die Klubs sich letztlich in die Sommerpause retten.
Quelle: SID


