Nach der Länderspielpause wartet für den BVB am Samstag das Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr im LIVE-TICKER). Trainer Lucien Favre muss dabei auf wichtige Spieler verzichten.
Vor dem Wiedersehen mit seinen ehemaligen Teamkollegen sprach Ex-Dortmunder Jacob Bruun Larsen über seine Zeit beim BVB und seinen Wechsel nach Hoffenheim. Marc Bartra kritisierte derweil Peter Stöger, der den Spanier vor seinem Abschied aus Dortmund degradiert hatte.
Trainer Lucien Favre könnte derweil in der Champions League nur ein gelernter Innenverteidiger für die Dreierkette zur Verfügung stehen. Und: Der BVB kann die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie wohl gut verkraften.
Alles zu BVB (Borussia Dortmund) heute am Freitag. Goal liefert alle News und Gerüchte rund um den Bundesligisten.
Die BVB-News der vergangenen Tage:
- Donnerstag: Trio fehlt gegen Hoffenheim
- Mittwoch: Düsseldorf bestätigt Interesse an Kagawa
- Montag: Moukoko soll Teil des CL-Kader werden
BVB – Marca Bartra kritisiert Peter Stöger: "Wurde zum Reservisten degradiert"
Der ehemalige BVB-Spieler Marc Bartra hat seinen Entschluss, Borussia Dortmund nach nur eineinhalb im Winter 2018 zu verlassen, mit der Ankunft von Peter Stöger (heute Austria Wien) in Dortmund begründet. Für dessen Vo-Vorgänger Thomas Tuchel hatte er hingegen nur Lob übrig.
"Ich denke, ich konnte Dortmund viel geben", sagte der Innenverteidiger in einem von Betway vermittelten Interview mit den Ruhr Nachrichten: "Aber plötzlich wurde ich vom Stammspieler, der gute Leistungen gezeigt hat, zu einem Reservisten degradiert."
Während Bartra, der im Sommer 2016 für acht Millionen Euro vom FC Barcelona zum BVB gewechselt war, unter Tuchel und auch Peter Bosz größtenteils als Stammspieler auflief, setzte Stöger den heute 29-Jährigen in seiner Anfangszeit zunächst auf die Bank und nominierte ihn dann nicht einmal mehr für den Kader.
Außerdem zählte er den Spanier öffentlich an und attestierte ihm, Fehler zu machen, "die gefährlich sind". Bartra kritisierte nun, dass er bis heute von Stöger keinen Grund für seine Degradierung zum Tribünengast in Dortmund genannt bekommen habe. Er habe sich "als Spieler mit vielen körperlichen Fähigkeiten und Erfahrungen gesehen" und seine Leistungen bei Betis Sevilla kurz nach dem Wechsel im Januar 2018 hätten diesen Eindruck bestätigt.
Unter Stöger, der nach einem halben Jahr in Dortmund wieder vor die Tür gesetzt und durch Lucien Favre ersetzt wurde, sei er hingegen "von einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft (...) zu einem Spieler geworden, der nicht mehr gezählt hat". Weil er im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Russland kein halbes Jahr auf der Bank oder der Tribüne verbringen wollte, habe er sich für den Wechsel zu Real Betis entschieden. "Am Ende ziehe ich es vor, dass man sieht, dass man auf dich zählt" sagte Bartra.
BVB: Bartra fühlt sich noch immer als "Borusse"
Bartra ist nicht der erste ehemalige Dortmunder, der Stöger für dessen Umgang mit den Spielern kritisierte. Selbiges hatte vor ihm bereits Mario Götze in der DAZN-Dokumentation Being Mario Götze getan, weil Stöger ihn öffentlich als Sündenbock hingestellt hatte, der taktische Anweisungen nicht umsetze.
"Es war in der Situation definitiv nicht richtig, sich da einen rauszupicken und mich quasi hinzustellen und zu sagen, ich sei ein personifizierter Misserfolg", erklärte Götze. "Ich persönlich hätte nicht damit gerechnet, dass er mich, als mein Trainer, öffentlich so hart kritisiert."
Trotz des unrühmlichen Endes und des gestörten Verhältnisses zu seinem letzten Dortmund-Trainer fühle sich Bartra jedoch immer noch als "ein Borusse", der "den BVB zu jeder Zeit und überall" verfolge. "All das Vertrauen, das Thomas Tuchel mir von Anfang an gegeben hat, die Tatsache, dass der Klub wie eine Familie ist und das sie mich unglaublich gut behandelt haben", sei ausschlaggebend dafür: "Es war eine großartige Zeit."
Besonders lobende Worte fand Bartra für Tuchel, dem er noch immer "sehr dankbar" sei, "für alles, was er mir beigebracht hat. Für Bartra sei der heutige Coach von Paris Saint-Germain "einer der besten Trainer Europas". Der 47-Jährige habe gewusst, "wie er das Beste aus mir herausholen kann".
Dass er 2016 als legitimer Nachfolger für den zum FC Bayern gewechselten Mats Hummels gegolten habe, sei für ihn keine Last gewesen. Im Gegenteil: "Es war eine sehr große Motivation für mich. Ich bewundere die Qualität, die er hat. Er ist einer der besten Innenverteidiger in Europa".
Während Hummels mittlerweile zum BVB zurückgekehrt ist, absolvierte Bartra erst kürzlich sein 100. Pflichtspiel für Real Betis, wo er noch bis 2023 unter Vertrag steht und seit fast drei Jahren Stammspieler ist. Auch deshalb bereut er seinen Abgang aus Dortmund nicht. "Wir haben viele Spiele gewonnen, einen sehr attraktiven Fußball gespielt und auch mit allen Teamkollegen stimmt es", sagte Bartra.
Ex-BVB-Talent Jacob Bruun Larsen im Interview: "Das hat mich bei Tuchel schon sehr erstaunt"
Mit 16 Jahren wechselte Jacob Bruun Larsen ins Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Dortmund. Beim BVB durchlief der Däne die U17 und U19, ehe er unter Thomas Tuchel sein Debüt als Profi feierte. Nach einer zwischenzeitlichen Leihe zum VfB Stuttgart spielt der 22-Jährige mittlerweile für die TSG 1899 Hoffenheim.
Im Interview mit Goal und SPOXspricht Bruun Larsen vor dem Wiedersehen mit dem BVB (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER) über seinen Wechsel nach Dortmund, "Wahrsager" Tuchel und die schwierige Zeit beim VfB.
imago imagesBild: imago imagesBVB: Corona-Finazkrise? Borussia Dortmund "wird das meistern"
Der Ökonom Henning Zülch von der Handelshochschule in Leipzig sieht Borussia Dortmund trotz der düsteren Prognose eines Jahresfehbetrags von bis zu 75 Millionen Euro aufgrund ausbleibender Einnahmen in Zeiten der Coronavirus-Pandemie als finanziell gut aufgestellt.
"Der BVB wird die Krise meistern, die aktuellen Verluste sind Ausdruck der Extremsituation", schrieb Zülch in einem Gastbeitrag für die Ruhr Nachrichten. Dabei verwies er auf das in Dortmund vorhandene Eigenkapital, das er als Stabilitätsfaktor sehe. "Das Eigenkapital des BVB beläuft sich auf 305 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von circa 59 Prozent. Das ist ein hervorragender Wert."
Dadurch sei der BVB in der Lage, den Worst Case eines Fehlbetrags in Höhe von 75 Millionen Euro und die aktuellen Verluste in Höhe von 44 Millionen Euro auszugleichen und "die Krise abzufedern". Das könne sich auch "auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken". Das BVB-Management habe "seine Hausaufgaben gemacht".
Getty ImagesBild: Getty ImagesBVB in der Champions League: Favre droht Defensiv-GAU
BVB-Trainer Lucien Favre droht zum Champions-League-Auftakt gegen Lazio Rom am kommenden Dienstag (20.10.) ein Defensiv-GAU. Weil ein Einsatz von Manuel Akanji nach seiner Corona-Erkrankung nach Angaben der Ruhrnachrichten "unwahrscheinlich" sei und Emre Can eine Rotsperre aus der vergangenen Saison in der Königsklasse absitzen muss, steht Favre in Mats Hummels nur ein gelernter Innenverteidiger für seine Dreierkette zur Verfügung.
Ein Comeback des Langzeitverletzten Dan-Axel Zagadou (Außenbandverletzung) ist noch nicht in Sicht, außerdem gab der BVB im Sommer in Leonardo Balerdi seinen Innenverteidiger Nummer vier an Olympique Marseille ab. Alternativen für die Positionen links und rechts neben Hummels sind Lukasz Piszczek, Thomas Meunier oder die gelernten defensiven Mittelfeldspieler Thomas Delaney und Axel Witsel.
Möglich ist auch eine Systemumstellung auf eine Viererkette, die Favre zwar selbst favorisierte und im Sommer sogar in Testspielen einüben ließ, deren sportlicher Erfolg jedoch zu wünschen übrig ließ. In einer Viererkette könnte Piszczek neben Hummels auflaufen, Meunier auf rechts spielen und Raphael Guerreiro oder Felix Passlack als Linksverteidiger agieren.
Gegen Hoffenheim am Samstag (ab 15.30 Uhr im LIVE-TICKER) steht Favre zumindest Emre Can noch zur Verfügung, weswegen es wohl auf eine Dortmunder Dreierkette mit Hummels, Can und Piszczek hinauslaufen dürfte.
Imago Images / RevierfotoBild: Imago ImagesBVB ohne Hazard, Schulz und Akanji gegen Hoffenheim
Vizemeister Borussia Dortmund muss am Samstag im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr im LIVE-TICKER) auf Angreifer Thorgan Hazard und Innenverteidiger Manuel Akanji verzichten. "Thorgan Hazard kann nicht spielen. Manuel Akanji wird auch nicht dabei sein, er muss in Quarantäne bleiben", sagte Trainer Lucien Favre am Donnerstag.
Bei Hazard war im September ein Muskelfaserriss im Oberschenkel festgestellt worden. Der Schweizer Nationalspieler Akanji befindet sich nach einem positiven Coronatest weiter in Isolation. Auch Nico Schulz fällt mit einem Muskelfaserriss aus.
"Wir haben eine sehr schwierige Zeit vor uns mit der Pandemie-Situation und dem Spielkalender. Es kommt ja im November auch noch eine Abstellungsperiode dazu", sagte Sportdirektor Michael Zorc über den engen Terminkalender und die angespannte Personalsituation.
Getty ImagesBVB (Borussia Dortmund): Der Spielplan in der Bundesliga
| Datum | Gegner |
|---|---|
| 17.10.2020, 15:30 Uhr | 1899 Hoffenheim |
| 24.10.2020, 18:30 Uhr | FC Schalke 04 |
| 31.10.2020, 15:30 Uhr | Arminia Bielefeld |
| 07.11.2020, 18:30 Uhr | FC Bayern München |
| 21.11.2020, tbd. | Hertha BSC |


