Borussia Dortmund spielt am heutigen Dienstag in der Bundesliga bei Werder Bremen (20.30 Uhr). Nach der 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart ist der BVB in der Bringschuld - auch ohne Lucien Favre.
Die Entlassung von Favre beherrscht in Dortmund das Geschehen: Hans-Joachim Watzke hat dem Ex-Coach noch gar nicht persönlich mitgeteilt, was die Gründe für die Entlassung waren. Und: BVB-Präsident Reinhard Rauball hat den Schritt als unumgänglich erklärt.
Dagegen steht mit Edin Terzic schon ein neuer Mann auf der Kommandobrücke. Wir stellen ihn Euch vor.
BVB (Borussia Dortmund) heute mit allen News und Gerüchten: Goal liefert alle wichtigen Informationen rund um den Bundesligisten am 15. Dezember 2020.
- Montag: Marsch äußert sich zu BVB-Gerüchten
- Sonntag: Hummels übt scharfe Kritik nach VfB-Pleite
- Samstag: United und City angeblich scharf auf Haaland
- Freitag: Das steckt hinter Haalands Reha in Katar
- Donnerstag: Haaland zur Reha in Katar
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke: Habe Lucien Favre seit Samstag nicht erreicht
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hat am Montag erklärt, dass er seit Samstag keinen persönlichen Kontakt mit dem am Sonntag entlassenen Trainer Lucien Favre gehabt habe.
"Ich werde es ihm auch persönlich sagen, wenn ich die Gelegenheit habe - ich habe es gestern bei ihm versucht, aber ich denke, dass bei Lucien viel los war: Ich bin ihm sehr, sehr dankbar für die Zeit", sagte Watzke der Bild.
"Dass der Trainer jetzt enttäuscht ist, ist normal. Das kann ich gut nachvollziehen", erklärte Watzke. Favres bis 2021 laufender Vertrag wurde nach einem 1:5 gegen den VfB Stuttgart aufgelöst. Über diesen Schritt waren die Dortmunder Entscheidungsträger laut Watzke "komplett einer Meinung".
imago images / DeFodiQuelle: imago images / DeFodiDie kritischen Interviews von Mats Hummels und Marco Reus direkt nach Abpfiff hätten dagegen "überhaupt keine" Rolle gespielt: "Ich hatte nach dem Spiel andere Sorgen, als mir irgendwelche Interviews anzugucken. Ich kannte diese Interviews überhaupt nicht."
Favres Nachfolger und vormaliger Co-Trainer Edin Terzic wurde am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. "Wir haben Edin Terzic schon 2018 im Hinblick geholt, dass so was mal eintreffen kann. Wir wussten also schon 2018, dass Edin unser Mann ist, wenn es irgendwann mal brennt", sagte Watze. "Wir trauen ihm die Aufgabe zu. Deshalb sind wir auch keine Blaupause Bayern München, wo es mit Hansi Flick überragend funktioniert."
Ob der in den Medien bei Dortmund gehandelte Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach eine Ausstiegsklausel habe, wisse er nicht, fügte Watzke an.
BVB: Entlassung von Lucien Favre war "alternativlos"
Nach der Entlassung von Trainer Lucien Favre am Sonntag hat BVB-Präsident Reinhard Rauball den Schritt als unumgänglich erklärt. "Die Entscheidung, jetzt zu reagieren und sich von Favre zu trennen, war nach Meinung aller Verantwortungsträger alternativlos", sagte Rauball den Ruhr Nachrichten.
Allerdings sei die Entscheidung zumindest aus persönlicher Sicht nicht leichtgefallen: "Menschlich tut mir die Trennung von ihm sehr leid. Es gibt aber Situationen im Fußball, die Entscheidungen erfordern, die man aus rein menschlicher Sicht womöglich nicht treffen würde."
Nach dem Trainerwechsel fordert Rauball nun eine Reaktion der Mannschaft: "Egal, welches System man spielt, ob man es liebt oder nicht liebt, egal, welche Auffassung man hat: Die elf Spieler, die auf dem Platz stehen, sind gefordert, das Beste für Borussia Dortmund zu geben."
Der BVB holte nur einen Sieg aus den vergangenen fünf Spielen, die 1:5-Klatsche gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende (die Highlights im Video) bedeutete das Ende der Ära Favre bei den Schwarz-Gelben. Der "Tiefpunkt" einer "unangenehmen Reihe von Spielen", so Rauball. Bereits am Dienstag hat Dortmund gegen Werder Bremen (ab 20.30 Uhr im Liveticker) unter Trainer Edin Terzic die Chance auf Wiedergutmachung.
BVB: Das ist Interimstrainer Edin Terzic
Borussia Dortmund ersetzt Lucien Favre durch seinen bisherigen Co-Trainer Edin Terzic und eines ist damit bereits jetzt sicher: Nun müssen die Sportjournalisten wieder mehr als nur drei Anschläge pro Minute schaffen, um die Aussagen des bis zum Saisonende als Übergangscoach installierten Terzic zu erfassen. Das hat mit Favres vergleichsweise langsamer und vor allem häufig wortgleicher Kommunikation zu tun, andererseits hat Terzic bereits eine eigene Kostprobe abgegeben.
Das war im Februar 2019. Terzic und der nun mit Favre ebenfalls geschasste Manfred Stefes übernahmen für den an einem grippalen Infekt erkrankten Schweizer für die Begegnung gegen Hoffenheim. Es wurde eines der Spiele, das sich in die Liste jener unnötig aus der Hand gegebenen Partien einreihte, die zur Dortmunder Stagnation unter Favre beitrugen.
imago images / Kirchner-MediaQuelle: imago images / Kirchner-Media3:0 führte der BVB bis zur 75. Minute, kassierte innerhalb von zwölf Minuten allerdings noch den Ausgleich. Es war damals das dritte Spiel in sieben Tagen, in dem Dortmund eine Führung aus der Hand gab und Punkte liegen ließ. Keine leichte Aufgabe daher für den vorgeschickten Terzic, das Spielgeschehen auf der anschließenden Pressekonferenz einzuordnen. Doch was da vom im Sauerland geborenen Terzic kam, war redegewandt, klar, offen - im Vergleich zum kargen Gebaren Favres inhaltlich eben mehr als üppig. Hier geht's zur Personalie.
BVB: Erling Haaland lobt den FC Bayern München
Erling Haaland (20) von Borussia Dortmund hat den Bundesligarivalen FC Bayern München in den höchsten Tönen gelobt.
"Die Bayern sind derzeit die beste Mannschaft der Welt. Wir müssen versuchen, ein höheres Niveau zu erreichen und sie zu schlagen. Das werden wir mit aller Kraft versuchen", sagte der derzeit verletzte Haaland der Tuttosport und betonte, mit Dortmund Titel gewinnen zu wollen.
Haaland spielt seit vergangenem Winter für den BVB und landete mit seiner neuen Mannschaft in der vergangenen Saison auf Platz zwei. Zuletzt schlitterte der Klub aber in eine Krise, die nach einem 1:5 gegen den VfB Stuttgart in der Entlassung von Trainer Lucien Favre gipfelte. Am Montag wurde der bisherige Co-Trainer Edin Terzic als Interimsnachfolger vorgestellt.
Imago Images / PoolfotoQuelle: Imago Images / PoolfotoBVB - Lothar Matthäus: Lucien Favre war für den BVB nicht mehr der Richtige
Das Aus von Lucien Favre (63) als Trainer bei Borussia Dortmund war laut Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (59) unausweichlich. "Dortmund hat hohe Ansprüche, will Pokale gewinnen und Triumphe haben. Die Niederlage gegen Stuttgart war für die Verantwortlichen wahrscheinlich zu viel", sagte Matthäus bei Sky Sport News: "Da fehlt dann auch das Vertrauen, das man zu einem Trainer haben muss, um solche Ziele gemeinsam mit der Mannschaft zu erreichen."
Favre sei zwar ein "sehr netter und erfolgreicher Trainer", sagte Matthäus, aber eben nicht mehr der richtige für die Ambitionen des Vizemeisters. "Im letzten Jahr hat Favre immer wieder wichtige Spiele verloren", sagte Matthäus, Weltmeisterkapitän von 1990.
Der 150-malige Internationale weiter: "In dieser Spielzeit dann die Niederlagen im Supercup gegen Bayern München und beim Auftakt der Champions League gegen Lazio Rom. Jetzt hat man drei Liga-Heimspiele in Serie verloren. Das kann nicht der Anspruch von Borussia Dortmund sein. Deswegen glaube ich, dass es eigentlich gar keine andere Möglichkeit mehr gab als sich von Favre zu trennen."
Borussia Dortmund: Die nächsten BVB-Spiele auf einen Blick
| Gegner | Wettbewerb | Datum |
|---|---|---|
| Werder Bremen (A) | Bundesliga | Dienstag, 15. Dezember |
| Union Berlin (A) | Bundesliga | Freitag, 18. Dezember |
| Eintracht Braunschweig (A) | DFB-Pokal | Dienstag, 22. Dezember |


