Präsident Enrique Cerezo von Atlético Madrid hat wenige Tage nach dem Ausscheiden seiner Mannschaft im Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid kein gutes Haar am VAR gelassen.
Getty"Schreckliches Werkzeug": Atlético-Boss wettert nach Elfmeter-Kontroverse um Julián Álvarez gegen den VAR
WAS IST PASSIERT?
Während des Elfmeterschießens war Julián Álvarez vor seinem vermeintlichen Treffer unglücklich weggerutscht, ehe der Unparteiische Szymon Marciniak den Versuch in Absprache mit dem Videoschiedsrichter als ungültig wertete. Der Stürmer habe den Ball zweimal berührt, so die Begründung für die kontroverse Entscheidung.
Getty/GOALWAS IST DER HINTERGRUND?
Anschließend entfachte eine hitzige Debatte in Spanien und großen Teilen Europas, ob der Pfiff überhaupt berechtigt war. Aus den TV-Bildern geht nämlich nicht eindeutig hervor, ob es tatsächlich zwei Ballberührungen gegeben hat. Marciniak berichtete zwei Tage später von einer "99-prozentigen Wahrscheinlichkeit", dass jene Regelwidrigkeit vonseiten Álvarez vorlag und betonte: "Ich habe die VAR-Offiziellen selbst informiert. (...) Und sie haben dies gründlich überprüft."
Sowohl Trainer Diego Simeone als auch Atlético-Boss Cerezo geben sich damit aber nicht zufrieden. Letzterer entpuppte sich nun als genereller Gegner des VAR, ganz unabhängig von der Elfmeter-Entscheidung.
WAS WURDE GESAGT?
"Bis Mittwochabend waren wir bereit für die drei Wettbewerbe: Champions League, Copa del Rey und LaLiga. Aber an diesem Tag gab es einen Zwischenfall mit einem System oder einem schrecklichen Werkzeug, das sehr schlecht ist, das zu nichts anderem gut ist, als Mannschaften zu schaden, und das VAR genannt wird. Weil es uns eine der größten Illusionen genommen hat, nämlich in der Champions League zu bleiben", wird Cerezo in der spanischen Zeitung AS zitiert.
Cerezo ergänzte: "Ich mag den VAR nicht, aber das sage ich nicht erst jetzt, das habe ich schon immer gesagt. Es ist kein Fehler des Schiedsrichters, sondern ein Fehler des VAR, von dem ich nicht weiß, wo er gesehen hat, dass der Ball zweimal das Bein eines Spielers berührt hat." Der Videoschiedsrichter sei "ein Konfliktwerkzeug, das nicht sicher ist. Und vor allem glauben wir alle, dass er eingeführt wurde, um den Fußball fairer zu machen. Ich glaube aber, dass er eingeführt wurde, um ihn unfairer zu machen."
WIE GEHT ES WEITER?
Trotz der vielen Proteste gibt es am Königsklassen-Aus von Atlético nichts mehr zu rütteln. Stattdessen liegt der Fokus nun vor allem auf dem Meisterschaftskampf und der Copa del Rey. In LaLiga wartet am Sonntag der FC Barcelona, gegen den am 2. April auch das Halbfinal-Rückspiel (4:4 im Hinspiel) im spanischen Pokal ansteht.



