Nach der kontroversen Elfmeter-Entscheidung im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Atlético und Real Madrid (2:4 n. E.) am Mittwochabend hat sich Schiedsrichter Szymon Marciniak zu Wort gemeldet und seine Sicht der Dinge erläutert.
Getty Images"Ich habe so etwas vorher noch nie gesehen": Schiedsrichter Szymon Marciniak klärt über den umstrittenen Elfmeter von Atléticos Julián Alvarez gegen Real Madrid auf
WAS WURDE GESAGT?
"Ich habe die VAR-Offiziellen selbst informiert, dass es eine 99-prozentige Wahrscheinlichkeit gibt, dass Alvarez den Ball zweimal berührt hat. Und sie haben dies gründlich überprüft", erklärte Marciniak gegenüber dem Portal winwin.com. Er widersprach entschieden Behauptungen, er habe wegen des Protests einiger Real-Spieler um Kylian Mbappé den VAR informiert. Das sei "absolut unwahr".
Getty ImagesWAS IST PASSIERT?
Julián Alvarez war im Elfmeterschießen am vergangenen Mittwochabend für seine Mannschaft zum Strafstoß angetreten, rutschte bei seinem Versuch aber unglücklich weg. Einen Treffer erzielte Álvarez zunächst trotzdem, jedoch nahm Marciniak diesen kurz darauf nach VAR-Intervention zurück. Letztlich setzte sich Real Madrid durch und besiegelte das Ausscheiden Atlético Madrids aus der Champions League.
Marciniak gestand: "Um ehrlich zu sein, habe ich so etwas vorher noch nie gesehen. Aber die Spieler kennen die Regeln."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Atleti-Coach Diego Simeone wütete auf der anschließenden Pressekonferenz gegen Marciniaks Entscheidung. "Na los! Hebt die Hand. Hat irgendjemand hier gesehen, dass der Ball zweimal berührt wurde?", schimpfte er in Richtung der anwesenden Journalisten. Doch keiner hob die Hand, weshalb Simeone direkt die nächste Frage forderte.
WIE GEHT ES WEITER?
Auf Anfrage der Rojiblancos bestätigte die UEFA allerdings mittlerweile, dass es sich bei der Entscheidung des polnischen Unparteiischen um einen regelkonformen Vorgang handelte. "Nach der aktuellen Regel musste der VAR somit den Schiedsrichter darauf hinweisen, dass das Tor nicht anerkannt werden sollte", erklärte die der Verband.
Nichtsdestotrotz kündigte die UEFA Gespräche mit FIFA und IFAB (International Football Association Board) an, um den generellen Sinn der Regelauslegung zu diskutieren. Eindeutig unbeabsichtigte Doppelberührungen könnten somit zukünftig keine Sanktion mehr zur Folge haben.



