Manchester City v Liverpool - Premier LeagueGetty Images Sport

Florian Wirtz als Paradebeispiel: Thierry Henry setzt "immer ein Fragezeichen" hinter Spieler aus der Bundesliga

Arsenal-Legende Thierry Henry hat Zweifel an der Qualität von Spielern aus der Bundesliga und erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Probleme von Florian Wirtz beim FC Liverpool, der vor der Saison für 125 Millionen Euro Sockelablöse von Bayer Leverkusen an die Merseyside gewechselt ist und noch immer auf seinen ersten Treffer im Trikot der Reds wartet.

  • Thierry Henry and Xavi SimonsGetty/Goal

    Thierry Henry erklärt, warum er bei Bundesligaspielern skeptisch ist

    "Ich habe immer ein Fragezeichen hinter Spielern aus der Bundesliga", erklärte Henry in seiner Funktion als Experte von Sky Sports und führte dabei auch Wirtz' Startschwierigkeiten in Liverpool an. "Ich sage nicht, dass sie in einer anderen Liga keine Leistung bringen würden. Ich sage nur: So, wie die Liga dort funktioniert, kann man viele Chancen, Tore und Vorlagen haben, wenn man laufen kann. In der Premier League können die Spieler dein Tempo aber mitgehen, daher ist es wirklich schwierig."

    Der Anlass für Henrys Äußerungen war derweil nicht Wirtz, sondern Xavi Simons. Der Niederländer war im Sommer nach zwei starken Jahren für RB Leipzig in der Bundesliga zu Tottenham gewechselt, tut sich aber ebenso wie Wirtz in der Premier League bisher noch schwer. In neun Liga-Einsätzen für die Spurs war ein Assist die einzige direkte Torbeteiligung von Simons.

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  • Thierry Henry erklärt: Kreativspieler haben es im modernen Fußball immer schwerer

    Nachdem er zuvor noch meist in Tottenhams Startelf gestanden hatte, musste Simons im Nordlondon-Derby beim FC Arsenal am Sonntag (1:4) auf der Bank Platz nehmen. Nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit zeigte der 22-Jährige dann aber eine ordentliche Leistung.

    Henry führte indes auch aus, dass es Kreativspieler wie Simons im modernen Fußball mit defensiv zumeist sehr diszipliniert arbeitenden Mannschaften allgemein und insbesondere in der Premier League ohnehin immer schwerer haben: "Man wird heute viel weniger kreieren können als wir es zu unserer Zeit machen konnten", betonte der ehemalige Weltklassestürmer, der in 377 Einsätzen für Arsenal 228 Tore erzielte. "Weil die Mannschaften sehr tief stehen. Sie versuchen gar nicht, rauszustechen und kommen nicht raus. Die Räume sind daher sehr eng."

    Hinzu komme für Freigeister wie Simons dann, dass sie selbst stets darauf bedacht sein müssten, Fehler zu vermeiden, um die eigene Mannschaft nicht in Gefahr zu bringen, ausgekontert zu werden: "Wenn die Trainer den Jungs nicht erlauben, zu dribbeln und Fehler zu machen - wie ich immer sage: Belohnung entsteht aus Risiken -, was sollen sie tun? So wird man keine guten Zahlen auf die Beine stellen."

  • Liverpool FC v Real Madrid C.F. - UEFA Champions League 2025/26 League Phase MD4Getty Images Sport

    Thierry Henrys Bundesliga-These: Nicht nur Wirtz und Xavi tun sich schwer

    Wirtz, der in bislang 16 Einsätzen für seinen neuen Verein noch ohne eigenen Treffer ist und auch erst drei Assists beisteuern konnte, deutete auch in Liverpool mit dem einen oder anderen guten Auftritt schon an, wie viel er der Mannschaft geben kann. Meist setzte es für seine Leistungen aber Kritik, beispielsweise nannte Manchester-United-Ikone Gary Neville den deutschen Nationalspieler "ein Problem" für die Reds.

    Schaut man sich alle Transfers aus der Bundesliga in die Premier League aus dem vergangenen Sommer an, erhält Henrys These übrigens durchaus Futter. Neben Wirtz und Simons gelang nämlich auch Spielern wie Benjamin Sesko (RB Leipzig zu Manchester United), Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen zum FC Liverpool), Amine Adli (Bayer Leverkusen zu AFC Bournemouth), Merlin Röhl (SC Freiburg zum FC Everton) oder Jamie Gittens (Borussia Dortmund zum FC Chelsea) der Übergang vom deutschen ins englische Oberhaus keineswegs reibungslos.

    Es gibt allerdings auch Positivbeispiele wie etwa Nick Woltemade (VfB Stuttgart zu Newcastle United) oder Anton Stach (TSG Hoffenheim zu Leeds United), die sich rasch in der Premier League zurecht fanden. Granit Xhaka, der aus Leverkusen nach Sunderland wechselte, ist in England zwar sogar auf Anhieb absoluter Führungsspieler - sein Beispiel hinkt aber, da er die Premier League aus seinen sieben Jahren bei Arsenal schon bestens kannte.

  • Diese Spieler wechselten im Sommer 2025 aus der Bundesliga in die Premier League

    • Florian Wirtz (Bayer Leverkusen zum FC Liverpool)
    • Hugo Ekitike (Eintracht Frankfurt zum FC Liverpool)
    • Benjamin Sesko (RB Leipzig zu Manchester United)
    • Nick Woltemade (VfB Stuttgart zu Newcastle United)
    • Xavi Simons (RB Leipzig zu Tottenham Hotspur)
    • Jamie Gittens (Borussia Dortmund zum FC Chelsea)
    • Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen zum FC Liverpool)
    • Mathys Tel (FC Bayern München zu Tottenham Hotspur)
    • Amine Adli (Bayer Leverkusen zu AFC Bournemouth)
    • Anton Stach (TSG Hoffenheim zu Leeds United)
    • Granit Xhaka (Bayer Leverkusen zu AFC Sunderland)
    • Adam Aznou (FC Bayern zum FC Everton)
    • Sebastiaan Bornauw (VfL Wolfsburg zu Leeds United)
    • Joao Palhinha (FC Bayern zu Tottenham Hotspur)
    • Jacob Bruun Larsen (VfB Stuttgart zum FC Burnley)
    • Jonah Kusi-Asare (FC Bayern zum FC Fulham)
    • Merlin Röhl (SC Freiburg zum FC Everton)
    • Piero Hincapie (Bayer Leverkusen zum FC Arsenal)
    • Lutsharel Geertruida (RB Leipzig zu AFC Sunderland)
    • Lukas Nmecha (VfL Wolfsburg zu Leeds United)