Sergio Busquets verlässt den FC Barcelona: Die zehn besten Barça-Spieler des 21. Jahrhunderts

Piqué wuchs in einer streng katalanischen Familie auf, sein Großvater war früher sogar Vizepräsident des FC Barcelona. So war es nicht verwunderlich, dass Piqué seinen frühen Wechsel zu Manchester United bereute und 2008 nach Katalonien zurückkehrte.

Es sollte sich als die richtige Entscheidung für beide Seiten herausstellen. Direkt in seiner ersten Saison führte Pep Guardiola die Mannschaft zu einem historischen Triple - und Piqué war maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Der Innenverteidiger harmonierte auf Anhieb mit seinem langjährigen Partner Carles Puyol.

In den folgenden 14 Jahren war er kaum aus der Startelf wegzudenken und verhalf seiner Mannschaft zu zahlreichen Titeln. Gegen Ende seiner Karriere ließen seine Leistungen zwar nach, aber sein Einstellung war stets großartig. Ein Beweis dafür ist, dass er mehrere Gehaltskürzungen akzeptierte, als Barça in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Es wäre keine Überraschung, wenn er eines Tages der neue Präsident werden würde.

Als Absolvent der berühmten Jugend-Akademie "La Masia" fiel Puyol nicht nur durch seine legendäre, lockige Rock-and-Roll-Frisur auf. Puyol begann als Außenverteidiger, wuchs aber im Zentrum der Abwehrreihe zu einem der Besten der Geschichte.

Nachdem er bei den Junioren beeindruckt hatte, schaffte er um die Jahrtausendwende den Sprung in die Startelf der Profis. Zu dieser Zeit war Barcelona noch weit davon entfernt, zu einem der erfolgreichsten Klubs der Welt zu werden. Den Katalanen gelang es damals nicht, in LaLiga konstant gute Ergebnisse einzufahren.

Puyols Herz schlug jedoch immer für die Blaugrana. Seine Loyalität wurde belohnt, als Trainer Frank Rijkaard und Guardiola das Sagen hatten. Als er 2014 in den Ruhestand ging, sagte er: "Ich habe den Traum von Tausenden von Kindern gelebt und ich bin privilegiert. Ich kam als Kind hierher und verlasse den Verein als Teil einer Familie. Ich möchte all jenen im Verein danken, die dafür gesorgt haben, dass es jeden Tag im Verein rund lief."

Dani Alves war zweimal beim FC Barcelona aktiv. Während des ersten Engagements, zwischen 2008 und 2016, erwarb er sich den Ruf, einer der besten offensiven Außenverteidiger überhaupt zu sein. Er folgte damit der Tradition von herausragenden Brasilianern bei Barça.

Alves rückte auf dem Feld so hoch auf, dass er im Grunde ein zusätzlicher Flügelspieler war. Damit ermöglichte er es seinem noch genialeren Partner Lionel Messi, zentraler zu stehen.

Im Januar 2022 kehrte Alves für ein halbes Jahr zurück und akzeptierte das niedrigste Gehalt, das möglich war.

Eto'o sorgte für Aufmerksamkeit, als er sich selbst als den besten afrikanischen Fußballer aller Zeiten bezeichnete und den Anspruch von Didier Drogba auf diesen Titel zurückwies. "Keiner von ihnen kann kommen und sagen, dass er auf meinem Niveau oder besser war", sagte er im Jahr 2020. "Das ist nicht nur ein Fakt, weil ich es sage. Es ist ein Fakt, weil es schlicht ein Fakt ist. Ich wollte die Nummer eins sein, und das war ich auch während meiner gesamten Karriere."

Eto'o ist nicht nur (wirklich) einer der besten Spieler seines Kontinents, sondern kann auch mit Fug und Recht behaupten, zu den besten Stürmern in der Historie des FC Barcelona zu gehören. Die Zahlen von 130 Toren in nur 199 Einsätzen sprechen für sich selbst. Barça hat ihn sicherlich vermisst, als er 2009 zu Inter ging und durch Zlatan Ibrahimovic ersetzt wurde, der in Katalonien nie so erfolgreich war wie der Kameruner.

Während Ibrahimovic mit Guardiola aneinandergeriet und sich nicht mit seinen neuen Mannschaftskameraden anfreunden konnte, verhalf Eto'o Inter zu einem historischen Triple. Der Champions-League-Halbfinalsieg der Nerazzurri gegen Barcelona dürfte für Eto'o ganz besonders schmackhaft gewesen sein.

Barcelona wollte Suárez 2014 unbedingt verpflichten und machte ihn zu einem der teuersten Spieler der Geschichte (81 Millionen Euro), als man sich mit Liverpool einigte. Doch er fehlte in seiner ersten Saison für einige Monate, weil er während der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien in die Schulter von Italiens Giorgio Chiellini gebissen hatte.

Als die Sperre abgesessen war, gab er schließlich sein Debüt im Clásico - jedoch verloren die Blaugrana gegen den Erzrivalen Real Madrid. Suárez bereitete allerdings nach vier Minuten den Führungstreffer Neymars vor. Die beiden bildeten zusammen mit Messi das MSN-Trio - eine der furchterregendsten Angriffsreihen, welche die Welt je gesehen hat.

Sie spielten nicht nur schön, sondern auch effektiv und verhalfen Barcelona zu einem herausragenden Triple unter Trainer Luis Enrique. Suárez sollte noch viele weitere Erfolge feiern, und wie Eto'o vor ihm ließ er Barça seinen Abschied bedauern: In seiner ersten Saison bei Atletico Madrid, 2020/2021, holte er gleich die Meisterschaft.

Der in Katalonien geborene Busquets wurde als Sohn eines früheren Barça-Spielers geboren: Sein Vater Carles war bei den Blaugrana jedoch immer nur Ersatztorwart. Sergio selbst hat viel mehr erreicht - nur zwei Spieler haben bisher mehr Einsätze für die Katalanen absolviert.

Sein intelligentes Stellungsspiel, eines der wichtigsten Merkmale des Cruyff'schen Fußballs, wurde schon in jungen Jahren erkannt. Außerdem ist er ein unglaublicher Ballverteidiger, was ihn für die Rolle im defensiven Mittelfeld prädestinierte.

Busquets' Einfluss hat mit zunehmendem Alter kaum nachgelassen - beispielsweise im Gegensatz zu Piqué. Seine Spielweise beruhte immer vielmehr auf der kognitiven Flinkheit als auf seinem physischen Schnelligkeit und Wendigkeit. Xavi wollte bis zuletzt unbedingt, dass er noch eine weitere Saison im Verein bleibt, bevor sein Abschied im Mai 2023 bekannt gegeben wurde.

Kein Spieler hat das Camp Nou im 21. Jahrhundert so zum Strahlen gebracht wie Ronaldinho. Sein erstes Tor für Barcelona war ein Sinnbild für all das Chaos, die Schönheit und die Freude, die noch folgen sollten.

Das Spiel gegen den FC Sevilla wurde erst um fünf Minuten nach Mitternacht angepfiffen - ein Kompromiss mit Sevilla, das das Spiel eigentlich für einen Mittwoch angesetzt hatte. Doch das hätte bedeutet, dass Ronaldinho die Partie wegen der bevorstehenden Länderspielpause verpasst hätte.

Ronaldinhos Magie hielt die 80.000 Zuschauer im Camp Nou in Atem, als er sich gegen zwei Spieler durchsetzte, bevor er einen unhaltbaren Schuss loszimmerte, der gerade so unter dem Querbalken einschlug.

Es war das erste von vielen legendären Toren, die Ronaldinho während seiner Zeit schießen sollte - eine Zeit, in der Barcelona seinen Stolz zurückeroberte und zahlreiche Titel gewann.

Ein weiterer früherer La-Masia-Lehrling, der es zu etwas gebracht hat ist Iniesta. Er war ein hervorragender Techniker - manchmal konnte man ihn schlicht nicht vom Ball trennen.

Es gab so viele legendäre Momente in Iniestas Karriere, aber nur wenige waren so denkwürdig wie sein Treffer im Halbfinale der Champions League 2008/2009 gegen den FC Chelsea. Die Blues ärgerten sich während des gesamten Rückspiels über Schiedsrichter Tom Henning Övrebö, der mehrere elfmeterwürdige Vergehen nicht pfiff. Iniesta brach ihnen schließlich in der Verlängerung mit einem herrlichen Schuss von der Strafraumgrenze das Herz.

Mit diesem Tor schoss er seinen Verein in Richtung des ersten von zwei Triple-Triumphen, die er in seiner Karriere gewinnen sollte. Sein vielleicht bester Moment ereignete sich jedoch im Jahr 2015, als er von den Fans von Real Madrid im Santiago Bernabeu nach seinem Sieg im Clásico mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.

Xavi, der langjährige Partner Iniestas, hat beim FC Barcelona zwischen 1998 und 2015 gespielt. Kein Barça-Spieler hat mehr Einsätze in europäischen Wettbewerben absolviert als der Mittelfeldspieler. Es scheint nahezu unmöglich, dass sein Rekord jemals gebrochen werden wird.

Eine seiner besten Leistungen zeigt er im Champions-League-Finale 2011 gegen Manchester United. Xavi dominierte an diesem Abend in London das Mittelfeld und wurde zu Recht zum Mann des Spiels gewählt.

Damals befand sich Xavi auf dem Höhepunkt seiner Karriere - wäre nicht ein anderer Spieler der Blaugrana dazwischen gekommen, hätte der Spanier mindestens einen Ballon d'Or daheim stehen.

Nun versucht er seinen Legendenstatus auch als Trainer zu untermauern.

Wer sonst? Messi hat während seiner Zeit beim FC Barcelona neu definiert, was es bedeutet, der beste Spieler der Welt zu sein. Mit Dauerrivale Cristiano Ronaldo battelte er sich bisher um zwölf Ballon d'Ors, sieben gingen an den Argentinier. Vor seiner Zeit gehörten die meisten wichtigen Rekorde Spielern wie Pelé, Johan Cruyff und Gerd Müller - mittlerweile hat er nahezu jeden davon gebrochen.

Allein sechsmal gewann er den Goldenen Schuh für die meisten Tore in einer Spielzeit. Ohne Messi hätte Barcelona im 21. Jahrhundert sicherlich viel weniger Titel gewonnen.

Sein herzzerreißender Abschied von seinen geliebten Blaugrana im Jahr 2021 schmerzt die Fans immer noch.

Aber wer weiß, was kommt? Wenn man den jüngsten Berichten Glauben schenken darf, könnte er noch einmal zurückkehren, bevor er seine Karriere beendet.