Heutzutage braucht man als halbwegs erfolgreicher Stürmer im internationalen Fußball seinen persönlichen, ganz eigenen Jubel. Lange bevor Kylian Mbappé die Arme verschränkte oder Cristiano Ronaldo die halbe Drehung beim "Siuuu"-Sprung machte, gab es Vincenzo Montella. Der Italiener traf vor allem in seiner Zeit bei der Roma regelmäßig – und breitete nach dem Torerfolg die Arme aus, um in kleinen Kurven davonzufliegen. "Il Aeroplanino", "das kleine Flugzeug", wurde er deshalb genannt.
Montellas aktive Laufbahn als Spieler ist schon seit 2008 vorbei, seitdem ist er als Coach unterwegs. Und als aktueller Nationaltrainer der Türkei steuert er nun auf sein erstes großes Turnier als Verantwortlicher an der Seitenlinie zu. Kann er mit seinem Team in Deutschland durchstarten? Oder gibt es für die Türkei wie schon bei den zwei Europameisterschaften zuvor eine Bruchlandung mit dem "kleinen Flugzeug"? Beides erscheint vor dem EM-Start möglich – weil die Vorbereitung die großen Zweifel nicht ausräumen konnte.