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"Da habe ich ein Problem mit": Ehemaliger Nationalspieler fordert vom DFB Konsequenzen für Antonio Rüdiger

Der ehemalige deutsche Nationalspieler Stefan Effenberg (35 Länderspiele) hätte sich vom DFB nach Antonio Rüdigers Ausraster im Finale der Copa del Rey einen anderen Umgang mit dem Innenverteidiger von Real Madrid gewünscht.

  • Stefan Effenberg 2022Getty Images

    WAS WURDE GESAGT?

    Effenberg gab bei seinem Statement vor allem zu bedenken, dass Rüdigers Eisbeutel-Wurf auf den Schiedsrichter und die heftigen Beleidigungen nicht dessen erste schwere Verfehlung waren.

    "Das ist nicht die erste Verfehlung, sondern die dritte innerhalb kürzester Zeit", betonte Effenberg am Sonntag im Doppelpass bei Sport1. Der frühere Bayern-Kapitän meinte damit Rüdigers Beleidigungen gegen einen Fan der deutschen Nationalmannschaft am Frankfurter Flughafen im Juni 2023 sowie dessen umstrittene Kopf-ab-Geste nach dem Sieg mit Real im Champions-League-Achtelfinale dieser Saison gegen Stadtrivale Atlético.

    "Er hat sich jetzt das dritte Mal entschuldigt und kommt immer davon", wunderte sich Effenberg und ließ durchblicken, dass er vom DFB durchaus Konsequenzen in irgendeiner Form für Rüdiger erwartet hätte: "Der DFB redet immer von Vorbildfunktion und Respekt. [...] Der DFB versucht gerade, wieder etwas mehr Nähe aufzubauen - und dann hast du einen Nationalspieler, der die eigenen Fans beleidigt und beschimpft, dann das macht, was er im Copa-del-Rey-Finale gemacht hat. Und dann sagt man, er ist ein guter Spieler und alles ist gut und weiter geht's - da habe ich ein Problem mit."

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  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Rüdiger war für seinen Ausraster im nach Verlängerung verlorenen Copa-Finale gegen den FC Barcelona vom spanischen Verband für sechs Ligaspiele gesperrt worden. In der deutschen Öffentlichkeit entbrannte indes eine Debatte darüber, ob es auch in der Nationalmannschaft eine Bestrafung für den 32-Jährigen geben müsse. Beispielsweise forderte TV-Experte Dietmar Hamann, Rüdiger solle vom DFB suspendiert werden, während Ex-Profi Felix Kroos sich gegen DFB-Konsequenzen für den Real-Star aussprach.

    Der deutsche Fußballverband verzichtete letztlich darauf, Rüdiger zu sanktionieren. Dennoch rügte DFB-Sportdirektor Rudi Völler den Defensivmann in einem Statement: "Toni ist ein klasse Spieler - aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen", so Völler gegenüber dem SID. Rüdigers Verhalten "geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler", führte er aus.

  • Germany v Italy - UEFA Nations League Quarterfinal Leg TwoGetty Images Sport

    WIE GEHT ES WEITER?

    Da sich Rüdiger im Copa-Finale einen Teilriss des Außenmeniskus zugezogen hat, wird er bei den anstehenden Länderspielen im Final Four der Nations League Anfang Juni aber vermutlich nicht für Deutschland auflaufen. Dem Vernehmen nach fällt Rüdiger sechs bis acht Wochen aus und wird daher auch Real voraussichtlich im kompletten Saisonendspurt fehlen.

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  • EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Rüdiger hatte sein Debüt für die A-Nationalmannschaft im Mai 2014 gefeiert, bis dato hat er 79 Länderspiele absolviert (drei Tore).

    Unter Bundestrainer Julian Nagelsmann ist er im Abwehrzentrum gesetzt und nahm bei der Heim-EM im vergangenen Sommer eine tragende Rolle ein. Auch bei der WM 2026, seinem fünften großen Turnier, soll Rüdiger zu den Schlüsselspielern zählen.

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