Es gab zweifellos auch Momente, in denen er den Eindruck erweckte, dass er wieder Spaß am Fußball hat. Der fünffache Ballon d'Or-Gewinner blieb zwar in seinen ersten beiden Pflichtspielen für Al-Nassr torlos, wurde aber im Februar zum Spieler des Monats in der saudischen Profiliga gewählt, nachdem er in nur vier Spielen achtmal getroffen hatte.
Anschließend markierte er in 19 Spielen 14 Tore - auch, wenn fünf dieser Treffer Strafstöße waren.
Seine Schnelligkeit ist nach wie vor beachtlich, außerdem netzte Ronaldo auch mal wieder per Freistoß.
In anderen Spielen wirkte er aber natürlich auch wie ein alternder Superstar, der sich mit schwächeren Kollegen herumschlagen muss. "Ich schwöre bei Gott", schrieb der ehemalige Al-Nassr-Star Fahd Al-Huraifi auf Twitter, "ich wollte nicht, dass Cristiano zu Al-Nassr kommt. So sagen Talisca und er beide: 'Gib mir den Ball, ich schieße ein Tor', das ist eine Katastrophe."
"Ich liebe Ronaldo sehr, ich liebe seine Professionalität und seinen Respekt, das ist alles unbestreitbar, aber... er ist nicht mehr in der Lage zu dribbeln, oder eine Einzelaktion zu starten. Er braucht immer einen Assist", meinte er weiter.
Natürlich ist das genau die Spielweise, die Ronaldo nun braucht, um seine unglaubliche Karriere auch mit 38 Jahren fortzusetzen. Aber das ist auch der Grund, warum sein Berater Jorge Mendes im letzten Sommer keinen europäischen Spitzenklub für seinen mittlerweile ehemaligen Klienten finden konnte. So trennten sich die beiden letztlich.
Ronaldo glaubt, dass er immer noch Tore auf höchstem Niveau schießen kann - und warum auch nicht, wenn man bedenkt, was er in seiner Karriere alles erreicht hat? Eric Cantona, eine weitere United-Legende, gehört jedoch zu denjenigen, die der Meinung sind, dass Ronaldo nicht akzeptiert, dass er die Startelf bei einem großen Verein nicht mehr verdient. Das sah auch Uniteds Teammanager Erik ten Hag so.
Cantona sagte zu calciomercato.com: "Es gibt zwei Arten von altgedienten Spielern: diejenigen, die jedes Spiel absolvieren wollen, weil sie immer noch denken, dass sie 25 sind. Und diejenigen, die wissen, dass sie nicht mehr 25 sind, sondern jetzt jungen Spielern helfen sollen. Sie wissen, dass sie nicht jedes Spiel spielen werden, aber sie sind sich bewusst, dass sie ihren Moment bekommen werden."