Julian Alvarez Argentina Copa America 2024Getty Images

34 Scorerpunkte, 4 Titel - keine Nominierung: Kandidatenliste für den Ballon d'Or gibt Rätsel auf

Seit Mittwoch ist klar, welche 60 Spielerinnen und Spieler sich Hoffnungen auf den Gewinn des Ballon d'Or 2024 machen dürfen. Die Nominierten stehen nun fest, am 28. Oktober werden in Paris die Siegerinnen und Sieger ausgezeichnet.

Es kristallisieren sich auch bereits Favoriten heraus. So gelten bei den Männern Vinícius Júnior von Real Madrid und Manchester Citys Rodri als heiße Sieganwärter. Bei den Frauen ist die Siegerin von 2023, Aitana Bonmati, die Favoritin auf die Titelverteidigung, nachdem sie Barcelona zu vier Titeln geführt und mit Spanien die Nations League gewonnen hat. Sie bekommt Konkurrenz von Vereinskameradinnen wie Caroline Graham Hansen und Alexia Putellas sowie einer Reihe von Olympiasiegerinnen aus den USA, darunter das Angriffstrio Sophia Smith, Trinity Rodman und Mallory Swanson.

Während über die möglichen Preisträgerinnen und Preisträger spekuliert wird, gibt es aber auch eine Reihe von Stars, die es überraschenderweise nicht unter die Nominierten geschafft haben. GOAL zeigt die großen Namen, die nicht dabei sind.

  • Lionel Messi (Inter Miami)

    Zum ersten Mal seit 2003 haben es weder Lionel Messi noch Cristiano Ronaldo auf die Shortlist des Ballon d'Or geschafft. Damit findet eine offizielle Wachablösung statt, nachdem sich das Duo 13 der letzten 19 Auszeichnungen untereinander aufgeteilt hat. Während Ronaldos Nichtnominierung nach einer titellosen Saison bei Al-Nassr und einer enttäuschenden EM 2024 mit Portugal allgemein erwartet worden war, durfte sich Messi eigentlich noch Hoffnungen machen.

    Der achtfache Ballon-d'Or-Sieger führte Argentinien im Sommer als Kapitän zum dritten Mal in Folge zum Titelgewinn bei der Copa América, und obwohl er nicht annähernd so einflussreich war wie bei den beiden vorangegangenen Turnieren, hatte Messi dennoch seine herausragenden Momente auf dem Weg zur Titelverteidigung.

    Auf Vereinsebene ist es durchaus fair, darauf hinzuweisen, dass der Gewinn des Leagues Cup, den er mit Inter Miami im vergangenen August errang, technisch gesehen in den Wahlzeitraum fiel, während er in nur 15 Spielen für seinen Klub 2024 14 Tore und 11 Assists beisteuerte. All das reichte jedoch nicht aus, um ihn dieses Mal unter die besten 30 zu bringen.

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  • alvalo morata-atletico-milan-transfer(C)Getty Images

    Álvaro Morata (AC Mailand)

    Messi war nicht der einzige Kapitän einer Nationalmannschaft, der in diesem Sommer eine bedeutende Trophäe in die Höhe reckte, aber beim Ballon d'Or keine Rolle spielt: Álvaro Morata wurde nicht nominiert, obwohl er Spanien bei der Europameisterschaft in Deutschland zum Titel geführt hatte.

    Morata selbst netzte während der Endrunde zwar nur einmal, war mit seiner Spielweise aber sehr wichtig dafür, dass andere Spieler wie Lamine Yamal und Nico Williams sich entfalten konnten. Auf Vereinsebene erzielte er 21 Pflichtspieltore, wobei die Talfahrt von Atlético Madrid in der zweiten Saisonhälfte wahrscheinlich dazu beigetragen hat, dass Morata, der inzwischen zur AC Mailand gewechselt ist, nicht berücksichtigt wurde.

  • Naomi Girma USWNT 2024Getty Images

    Naomi Girma (San Diego Wave)

    2023 war nach der katastrophalen WM nur ein einziges Mitglied der US-Frauen-Nationalmannschaft eine Kandidatin auf den Gewinn des Ballon d'Or. Nun, nach einem Jahr, in dem die USA sowohl den Gold Cup als auch die Olympischen Spiele gewonnen haben, stehen gleich fünf US-Spielerinnern auf der Shortlist. Überraschenderweise ist Naomi Girma nicht darunter.

    Die 24-Jährige kann für sich in Anspruch nehmen, eine der besten Innenverteidigerinnen der Welt zu sein, und sie spielte im Sommer in Frankreich eine Schlüsselrolle, als das Team von Emma Hayes Gold gewann. Die Form ihrer Vereinsmannschaft, der San Diego Wave, mag eine Rolle dabei gespielt haben, dass sie den Ballon d'Or verpasst hat, aber Girma ist in der NSWL alles andere als ein Problem. Vielmehr ist sie eine der herausragenden Persönlichkeiten der Liga.

  • Rodrygo Real Madrid 2023-24Getty Images

    Rodrygo (Real Madrid)

    Real Madrid gewann die Champions League, LaLiga und die Supercopa. Sechs Spieler der Blancos - Vinícius, Jude Bellingham, Toni Kroos, Dani Carvajal, Fede Valverde und Antonio Rüdiger – wurden dafür mit Ballon-d'Or-Nominierungen belohnt. Das gilt jedoch nicht für Rodrygo. Der Brasilianer reagierte prompt bei Instagram und postete ein Bild mit seinen Errungenschaften der Saison 2023/24.

    Der Stürmer erzielte in der vergangenen Saison insgesamt 17 Tore und lieferte neun Vorlagen für die Blancos, darunter auch der entscheidende Treffer im Etihad Stadium, mit dem Madrid schließlich Manchester City im Viertelfinale der Champions League ausschaltete. Seine Form schwankte zwar, und bei der Copa América konnte er Brasilien nicht zum Sieg führen, doch angesichts der Trophäen, zu deren Gewinn er beigetragen hat, fühlt sich Rodrygo offensichtlich zu wenig wertgeschätzt wenn es um individuelle Anerkennung geht.

  • Julian Alvarez Man City 2023-24Getty

    Julián Álvarez (Atletico Madrid)

    Nur wenige Spieler waren in den vergangenen zwei Jahren so erfolgreich wie Julián Álvarez. Nach einer Saison, in der er mit Manchester City die Klub-WM und das Triple gewann, trug er 2023/24 maßgeblich zu vier weiteren Triumphen bei, darunter die Copa América und die Premier League.

    Álvarez, der 2023 in den Top-10 gelandet war, sorgt vielleicht nicht jede Woche für Schlagzeilen, aber seine Bilanz von 21 Toren und 13 Assists für Verein und Nationalmannschaft in der vergangenen Spielzeit kann sich sehen lassen. Nicht ohne Grund hat Atlético Madrid gerade 75 Millionen Euro für den Angreifer locker gemacht.

  • Kadidiatou Diani France Women 2024Getty Images

    Kadidiatou Diani (Lyon)

    Diese Nichtberücksichtigung ist kaum nachvollziehbar: Kadidiatou Diani hätte kaum mehr tun können, um sich auf den Ballon d'Or zu bewerben. Nach einer bärenstarken Saison war sie vor ihrer Ausbootung gar für einen Platz auf dem Podium gehandelt worden.

    Die französische Stürmerin wurde mit acht Toren in der Champions League die beste Torschützin des Wettbewerbs und schoss Lyon ins Finale. Mit ihrem Siegtreffer gegen Paris Saint-Germain sicherte sie dem ewigen Meister den Titel in der Ligue 1, nachdem sie in dieser Saison eine Vorlage nach der anderen gegeben hatte. Diani glänzte auch bei Olympia, wenn die Gastgeberinnen keine Medaille gewannen.

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