Da in diesem Sommer keine Weltmeisterschaft und keine Europameisterschaft für A-Nationalmannschaften stattfindet, rückt ein anderes Turnier vermehrt in den Fokus: Die U21-Europameisterschaft.
Bei dieser spielen vom 21. Juni bis 8. Juli 16 Nationen um den Sieg. Vor zwei Jahren wurde Deutschland U21-Europameister. Auch für die diesjährigen Titelkämpfe ist der deutsche Nachwuchs qualifiziert.
In diesem Sommer steigt die U21-Europameisterschaft. In welchen Ländern diese stattfindet, zeigt Euch GOAL.
Wo findet die U21-EM 2023 statt?
Die diesjährige U21-Europameisterschaft wurde von der UEFA an zwei osteuropäische Länder vergeben: Rumänien und Georgien.
Spielorte für das Turnier sind acht Stadien, jeweils vier in Rumänien und Georgien, in fünf Städten. In jedem Land sind zunächst jeweils zwei Vorrundengruppen beheimatet. Die Gruppen A und C spielen in Georgien, die Gruppen B und D in Rumänien.
(C)Getty ImagesDeutschland bestreitet als Teil der Gruppe C seine Vorrundenspiele in den georgischen Städten Kutaissi und Batumi. Spielort der Gruppe A ist Tiflis (Georgien), der Gruppe B Bukarest (Rumänien) und der Gruppe C Cluj-Napoca. Das Finale findet am 8. Juli im georgischen Batumi statt.
Die Spielorte der U21-EM 2023 im Überblick
| Land | Stadt | Stadion |
| Rumänien | Bukarest | Stadionul Rapid - Giulest (14.050 Plätze) |
| Rumänien | Bukarest | Stadionul Steaua (31.254) |
| Rumänien | Cluj-Napoca | Cluj Arena (30.201) |
| Rumänien | Cluj-Napoca | Dr.-Constantin-Radulescu-Stadion (23.500) |
| Georgien | Tiflis | Dinamo-Arena (54.202) |
| Georgien | Tiflis | Micheil-Meschi-Stadion (27.233) |
| Georgien | Batumi | Batumi-Stadion (20.000) |
| Georgien | Kutaissi | Ramas-Schengelia-Stadion (14.500) |
U21-EM 2023: Der Kader von Deutschland im Überblick
| TOR | Noah Atubolu (SC Freiburg), Christian Früchtl (Austria Wien), Nico Mantl (Aalborg BK) |
| ABWEHR | Maximilian Bauer (FC Augsburg), Yann-Aurel Bisseck (Aarhus GF), Marton Dardai (Hertha BSC), Kilian Fischer (VfL Wolfsburg), Henning Matriciani (FC Schalke), Luca Netz (Borussia Mönchengladbach), Tan-Kenneth Schmidt (SC Freiburg), Josha Vagnoman (VfB Stuttgart) |
| MITTELFELD / ANGRIFF | Faride Alidou (Eintracht Frankfurt), Finn Ole Becker (TSG Hoffenheim), Denis Huseinbasic (1. FC Köln), Yannik Keitel (SC Freiburg), Tom Krauß (FC Schalke), Eric Martel (1. FC Köln), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Jessic Ngankam (Hertha BSC), Kevin Schade (FC Brentford), Angelo Stiller (TSG Hoffenheim), Nelson Weiper (Mainz 05), Noah Weißhaupt (SC Freiburg) |
Gerade noch im Urlaub, jetzt bei der U21-EM: Hinter Mittelfeldspieler Finn Ole Becker vom Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim liegen turbulente Tage. "Es war aufregend, es ging alles ziemlich schnell", sagte der 23-Jährige nach seiner Ankunft in Georgien, wo das DFB-Team am Donnerstag gegen Israel (18.00 Uhr/Sat.1) in die Mission Titelverteidigung startet.
Becker war am Samstag nach der Verletzung von Ansgar Knauff in das Aufgebot gerückt. Wie es der Zufall wollte, war der Hoffenheimer gerade in der Nähe, als DFB-Trainer Antonio Di Salvo aus dem Trainingslager in Südtirol anrief. "Ich war auf dem Weg mit meinem besten Kumpel nach Meran. Ich bin eine gute Stunde gefahren, das war alles ohne viel Aufwand", sagte der 23-Jährige in einer Medienrunde.
Becker hatte sich für alle Falle bereit gehalten, nach der Verletzung von Knauff klingelte dann das Telefon. "Ich hatte schon vor einer Woche Kontakt mit dem Trainer. Er meinte, dass es eventuell sein kann, dass ich nachrutsche. Ich hatte aber nicht mehr damit gerechnet. Jetzt freue ich mich, hier zu sein und versuche, meinen Teil dazu beizutragen, erfolgreich zu sein", sagte Becker.
Becker, der seit der U18 für Deutschland spielte und bislang dreimal für die U21 auflief, übernimmmt die Rückennummer 7 von Knauff. "Es tut mir wahnsinnig leid für ihn, dass er sich verletzt hat. Kurz vor einer EM ist eine Verletzung bitter", sagte er.
Neben Israel trifft Deutschland in der Gruppe C noch auf Tschechien (Sonntag) und England (28. Juni). Bei der EM werden auch die drei Tickets für die Olympischen Spiele 2024 in Paris vergeben. (SID)
Wo findet die U21-EM 2023 statt? Der Spielbericht zum Auftakt von Deutschland
Youssoufa Moukoko stand nach dem enttäuschenden EM-Start regungslos auf dem Rasen, Trainer Antonio Di Salvo stapfte pitschnass in Richtung Kabine: Trotz langer Überzahl ist die deutsche U21 zu Beginn ihrer Mission Titelverteidigung nicht über ein mageres 1:1 (1:1) gegen Israel hinausgekommen. Sowohl Jungstar Moukoko als auch Jessic Ngankam vergaben im Starkregen von Kutaissi einen Foulelfmeter - und wurden deswegen im Internet massiv rassistisch beleidigt.
"Solche Dinge gehören einfach nicht in den Fußball, wir verschießen nicht extra. Wenn du solche Nachrichten bekommst, das ist ekelhaft", sagte der 18 Jahre alte Moukoko nach dem Schlusspfiff enttäuscht. Schon am Dienstag war Innenverteidiger Yann-Aurel Bisseck (Aarhus GF) nach seiner Berufung zum Kapitän auf Facebook massiv beleidigt worden.
Bisseck (26.) traf zumindest zum Ausgleich, doch danach blieb das DFB-Team vor allem offensiv viel zu harmlos. Moukoko zu Beginn (3.) und der Herthaner Ngankam kurz vor Schluss (78.) scheiterten zu allem Überfluss jeweils vom Punkt. Dor Turgeman hatte den klaren Außenseiter, der nach einer umstrittenen Gelb-Roten-Karte gegen Eden Karzev (45.) lange in Unterzahl agieren musste, in Führung gebracht (20.).
"Vor allem mit den zwei Elfmetern war das eine vergebene Chance auf den Sieg. Heute sind wir sauer, morgen geht es weiter. Wir müssen jetzt gegen Tschechien gewinnen", sagte Di Salvo nach seinem EM-Debüt als Cheftrainer bei Sat.1 und fügte an: "Wir hatten die Kontrolle, aber in Überzahl hat mir die Präzision gefehlt. Es sollte heute nicht sein."
Die DFB-Auswahl, die wegen einiger Absagen und Ausfällen nicht zu den engen Titelfavoriten gehört, steht damit bereits am Sonntag gegen Tschechien unter Druck. Am letzten Vorrundenspieltag geht es am 28. Juni gegen Mitfavorit England, der zum Auftakt die Tschechen mit 2:0 besiegte.
In der Innenverteidigung durfte überraschend Schalkes Senkrechtstarter Henning Matriciani neben Bisseck beginnen, im Zentrum bekam der Kölner Denis Huseinbasic das Vertrauen. Gegen die Israelis, die Deutschland in der EM-Quali zweimal nur hauchdünn bezwingen konnte, begann die der dreimalige Europameister gleich druckvoll.
Mit der ersten Aktion im gegnerischen Sechzehner wurde Kevin Schade von den Beinen geholt, Sturmhoffnung Moukoko - der mit seinen 30 Millionen Euro Marktwert teurer ist als die gesamte israelische Mannschaft (20 Mio.) zusammen - scheiterte jedoch an Keeper Daniel Peretz. Auf der Gegenseite traf Turgeman mit dem ersten gefährlichen Konter zur Führung - und ließ dabei Bisseck ziemlich alt aussehen.
Wenige hundert DFB-Anhänger trotzten dem georgischen Dauerregen im offenen Ramaz Shengelia Stadium - und sahen eine prompte Antwort ihres Teams. Nach einer maßgenauen Freistoß aus dem Halbfeld von Spielmacher Angelo Stiller nickte Abwehrhüne Bisseck zum verdienten Ausgleich ein.
Und Deutschland blieb dran. Vagnomans strammer Abschluss landete zwar im Tor, Moukoko stand jedoch im strafbaren Abseits (37.). Yannik Keitel scheiterte mit einem Schlenzer am israelischen Keeper (41.).
Kurz vor dem Pausenpfiff kam es bitter für den Underdog. Karzev und Linksverteidiger Luca Netz grätschten beide zum Ball, der französische Schiedsrichter Willy Delajod stellte den Israeli vom Platz (45.) - Fehlentscheidung.
Das verschaffte dem Di-Salvo-Team Räume, erneut BVB-Juwel Moukoko und Keitel (55.) vergaben jedoch die ersten Großchancen im zweiten Durchgang. Deutschland rannte an - ohne Erfolg. Auch Ngankam fand vom Punkt seinen Meister im israelischen Schlussmann. (SID)
