Robert Lewandowski Bayern 2022Getty Images

FC Bayern heute, News und Gerüchte: Verlässt Lewandowski die Bayern dank Ausnahmeregelung für nur 24 Millionen Euro?

Der FC Bayern München heute am Samstag in der Sommerpause. Hier gibt es alle News zum deutschen Rekordmeister am 4. Juni.

Und alles, was es in den vergangenen Tagen bereits gab, könnt Ihr hier nachlesen.

FC Bayern, News: Sportrechtsanwalt glaubt nicht an Lewandowski-Streik

Sportrechtsanwalt Christoph Schickhardt hat den FC Bayern München in der Causa um Robert Lewandowski vor Paragraph 17 gewarnt. Von einem Streik des Stürmers geht er aber nicht aus.

Nach Informationen der Bild-Zeitung befürchtet der deutsche Rekordmeister, dass Lewandowski zu juristischen Mitteln greifen könnte, um einen Wechsel für diesen Sommer zu erzwingen. Paragraph 17 der FIFA-Statuten besagt, dass ausländische Spieler ihren langfristigen Vertrag nach ihrem 28. Lebensjahr nach drei Jahren kündigen können. In dem Fall müsste Lewandowski den FCB mit einem Jahresgehalt entschädigen. Dies liegt bei rund 24 Millionen Euro - und damit deutlich unter den 32 Millionen Euro, die der FC Barcelona den Münchnern bieten soll.

"Grundsätzlich kann er den angesprochenen Rechtsbruch begehen. Aber wer sich darauf einlässt, begeht Harakiri!", sagte Sportrechtsanwalt Christoph Schickhardt der Bild: "Die Fifa hat die Konsequenzen im Paragraph 17 bewusst unkalkulierbar gehalten. Sie hat einen Strauß an Sanktionen und Maßnahmen in der Hand. Und da weiß man nicht, wie viel Rosen mit wie vielen Dornen da drin sind. Deswegen kann der FC Barcelona nicht kalkulieren und kein Geld für eine Strafe beiseite legen."

GER ONLY Salihamidzic LewandowskiImago Images

Schickhardt weiter: "Nach Schweizer Recht, und dort hat die Fifa ihren Sitz, ist die Loslösung von einem Vertrag im ersten Schritt leichter. Es rührt aus dem Schweizer Rechtsgedanken her, dass man sich auch aus befristeten Verträgen lösen darf. Aber dazu gehört auch, dass der Täter, und das ist man in dem Fall, am Ende die ganze Bandbreite des Schadens tragen muss."

Anders verhalte es sich mit dem deutschen Arbeitsrecht, so Schickhardt: "Das Arbeitsgericht München würde einfach feststellen, dass Robert Lewandowski einen geltenden Vertrag bis 2023 hat. Wenn er diesen nicht erfüllt, stehen Bayern alle Schadenersatzansprüche zu." Dieser Fall sei aber zwischen deutschem und internationalem Recht noch nie eingetreten. "Das würde einen monate- oder jahrelangen Rechtsstreit um die Spielberechtigung des Spielers bedeuten", erklärte er.

Bereits am Freitag hatte Schickhardt sich zu einem möglichen Streik von Lewandowski geäußert und offengelegt, dass die Bayern am längeren Hebel sitzen. "Dieser Vertrag hat vor jedem deutschen Arbeitsgericht ohne jeden Zweifel Bestand und ist deshalb auch beidseitig zu erfüllen", sagte er. Der FCB könnte auch harte Maßnahmen ergreifen: "Zum einen kann er ihm natürlich das Gehalt kürzen. In Spielerverträgen gibt es durchaus Möglichkeiten, wirksame Sanktionen auszusprechen. Der Verein kann den Spieler auch auf die Tribüne setzen."

Paragraph 17 ist bereits einmal eingetroffen. Der Schotte Andy Webster hatte auf diesen 2006 bei seinem Wechsel von Heart of Midlothian zu Wigan Athletic zurückgriffen und somit einen Präzedenzfall geschaffen. Anschließend folgte ein monatelanger Rechtsstreit, der zwei Spiele Sperre und Entschädigungszahlungen zufolge hatte.

Laut Bild weiß Lewandowski über diesen Fall Bescheid und informierte sich bereits 2013 darüber, als Borussia Dortmund einem Wechsel zu den Bayern einen Riegel vorgeschoben hatte. Der damals 24-Jährige war allerdings noch zu jung, um den Paragraphen anwenden zu können.

In den vergangenen Jahren hatte Schickhardt mehrere Vereine vertreten, "denen der Vertragsbruch drohte. Nach den ersten Hinweisen auf die Problematik haben alle aufnehmenden Vereine und die Spieler die Segel gestrichen. Als deren Anwalt könnte man diesen Blindflug und das unkalkulierbare Risiko nicht in Kauf nehmen", sagte er und stellte klar: "Als FC Bayern muss man davor keine Sorge haben!"

FC Bayern, News: Nächstes Vertragschaos um Gnabry?

Nach dem Transfertheater um Robert Lewandowski kommt auf den FC Bayern München womöglich ein weiteres Vertragschaos zu - im Fall Serge Gnabry.

Der Offensivspieler steht beim Rekordmeister noch bis 2023 unter Vertrag, will diesen nach jetzigem Stand auch erfüllen, da er sich beim FC Bayern wohl fühlt. Die Bayern wollen ihrerseits den Vertrag mit Gnabry verlängern und ihn keinesfalls im kommenden Jahr ablösefrei verlieren. Deshalb würden sie Gnabry bei einer nicht erfolgten Vertragsverlängerung vor Ablauf der nächsten Transferperiode (1. September) verkaufen wollen. Doch was, wenn Gnabry dagegen sein Veto einlegt?

Die Bayern hatten Gnabry bereits vor einiger Zeit ein lukratives Angebot für eine Vertragsverlängerung unterbreitet. Trotz einer angeblichen Gehaltserhöhung auf 17 bis 19 Millionen Euro hat der Nationalspieler dieses aber noch nicht angenommen.

Nach Informationen von GOAL und SPOX steht Gnabry bei Real Madrid hoch im Kurs und auch der Spieler selbst steht einem Wechsel zum Champions-League-Sieger grundsätzlich offen gegenüber.

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