Fenerbahce-Trainer José Mourinho hat sich im Streit mit Galatasaray erneut zu Wort gemeldet und den Verantwortlichen des türkischen Rekordmeisters fehlende "Cleverness" bei der Äußerung ihrer Rassismus-Vorwürfe attestiert.
Getty Images"Wie kann man nur so tief sinken?" Fenerbahce-Trainer José Mourinho legt im Streit mit Galatasaray nach
WAS WURDE GESAGT?
"Die Art und Weise, wie sie mich angegriffen haben, war nicht clever, denn sie kannten meine Vergangenheit nicht", sagte der portugiesische Coach gegenüber Sky Sports. "Sie kannten meine Verbindungen zu Afrika, zu afrikanischen Menschen, afrikanischen Spielern und afrikanischen Wohltätigkeitsorganisationen nicht." Die Vorwürfe gegen ihn wären somit ins Leere gelaufen, letztlich hätte sich Galatasaray sogar selbst geschadet.
Weiter erklärte Mourinho, dass jeder ganz genau wisse, wer er als Mensch sei. "Jeder kennt meine schlechten Eigenschaften. Aber das gehört nicht dazu. Ganz im Gegenteil! Das Wichtigste ist, dass ich weiß, wer ich bin. Der Angriff mit dem Vorwurf des Rassismus war eine schlechte Wahl ihrerseits. Ich dachte: Wie kann man nur so tief sinken?"
Getty Images SportWAS IST DER HINTERGRUND?
Galatasaray hatte nach dem 0:0 im Istanbul-Derby gegen Fenerbahce Vorwürfe gegen den Portugiesen erhoben, dieser habe sich rassistisch bezüglich einiger Ersatzspieler und Verantwortlicher geäußert. "Seit seinem Amtsantritt in der Türkei hat sich der Trainer von Fenerbahce, José Mourinho, immer wieder abfällig über das türkische Volk geäußert. Heute sind seine Äußerungen über bloße unmoralische Kommentare hinaus zu einer eindeutig menschenverachtenden Rhetorik eskaliert", schrieb Galatasaray in einem Statement auf X.
Der 62-Jährige reagierte darauf mit einer deutlichen Zurückweisung, sein Klub Fenerbahce kündigte gar rechtliche Schritte an. "Wir möchten der Öffentlichkeit bekannt geben, dass die Anwälte des Fenerbahçe Sports Club aufgrund des Angriffs auf die Persönlichkeitsrechte unseres Trainers Jose Mourinho eine Klage auf immateriellen Schadenersatz in Höhe von 1,907 Millionen Türkische Lira (umgerechnet rund 50.000 Euro) gegen den Galatasaray Sports Club eingereicht haben."
WUSSTEST DU?
Auch die beiden Chelsea-Stars Didier Drogba und Michael Essien sprangen Mourinho zur Seite und verteidigten ihren Ex-Coach gegen die Vorwürfe. "Vertraut mir, wenn ich euch sage, dass ich José seit 25 Jahren kennen und er kein Rassist ist", schrieb der frühere Torjäger Drogba beim Kurznachrichtendienst X. Die Geschichte belege dies. Außerdem schrieb der Ivorer: "Wie kann mein 'Vater' ein Rassist sein?"
Getty/GOALWIE GEHT ES WEITER?
Mourinho wurde zumindest vom Vorwurf, rassistische Äußerungen getätigt zu haben, vom türkischen Verband freigesprochen, kassierte allerdings dennoch eine Vier-Spiele-Sperre mitsamt einer Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro. Sollte seine Klage Erfolg haben, würde "The Special One" also sogar noch 5.000 Euro Gewinn machen.
Auch Gala-Trainer Okan Buruk, der Mourinho nach dem hitzigen Derby als "Crying One" bezeichnete, wurde gesperrt - jedoch nur für ein Spiel. Fenerbahce wurde zudem zu zwei Auswärtsspielen ohne Zuschauer verurteilt. Galatasaray-Präsident Dursun Özbek wurde zu einer Sperre von 34 Tagen Sperre verurteilt.



