Nach den scharfen Rassismus-Vorwürfen gegen Trainer José Mourinho in Folge des emotionsgeladenen Istanbuler Derbys hat sich nun auch dessen Klub Fenerbahce zu Wort gemeldet und die von Galatasaray geäußerten Anschuldigungen gegenüber dem Portugiesen zurückgewiesen.
Getty Images"Erbärmliche Verleumdung": Fenerbahce schlägt nach Rassismus-Vorwürfen von Galatasaray gegen Trainer José Mourinho zurück
WAS IST PASSIERT?
Nach dem torlosen 0:0 am Montagabend hatte Mourinho behauptet, Ersatzspieler und Verantwortliche von Gala seien vor deren Bank "wie Affen" herumgesprungen. Der Rekordmeister der türkischen Süper Lig kündigte daraufhin rechtliche Schritte gegen 62-Jährigen an. "Wir erklären hiermit formell unsere Absicht, wegen der rassistischen Äußerungen von José Mourinho ein Strafverfahren einzuleiten, und werden dementsprechend offizielle Beschwerden bei der UEFA und der FIFA einreichen", schrieb der Klub in einem Statement auf X.
Getty Images SportWAS WURDE GESAGT?
Fenerbahce wies die Anschuldigungen nun entschieden zurück und gab zu verstehen, dass die Äußerungen Mourinhos "völlig aus dem Zusammenhang gerissen" worden seien. "Es wurde versucht, absichtlich Dinge zu verdrehen. Wie jeder vernünftige Mensch sehen und verstehen kann, können die Aussagen von José Mourinho, mit denen er die überzogene Reaktion des Personals der gegnerischen Mannschaft auf die Schiedsrichterentscheidungen während des Spiels beschrieb, in keiner Weise mit Rassismus in Verbindung gebracht werden."
Weiter heißt es: "Der Versuch, diese Aussage als rassistisch darzustellen, ist ein völlig bösartiger Ansatz. Wir möchten die Öffentlichkeit darüber informieren, dass wir gegen diese erbärmliche Verleumdung, die betrieben wurde, um den Wettbewerb vom Spielfeld zu nehmen, die Tagesordnung zu ändern und zu manipulieren, rechtlich vorgehen werden."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Mourinho kommentierte die Anschuldigungen bislang nicht. Bereits in der Vergangenheit hatte der 62 Jahre alte Portugiese mehrfach Kritik am Fußball in der Türkei geäußert.
Mourinho hatte nach dem Derby nicht nur Galatasarays Vertreter für ihr Verhalten kritisiert, sondern auch den extra aus der Slowakei eingeflogenen Schiedsrichter Slavko Vincic. Nach dem Spiel wurde Mourinho zudem gesichtet, wie er sich auf den Weg zur Schiedsrichterkabine machte. Dies nahm Trainer Okan Buruk zum Anlass, um sich über "The Crying One", wie Mourinho von gegnerischen Fans mittlerweile verspottet wird, lustig zu machen.
AFPEIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Durch das Remis im Derby verpasste Mourinhos Fenerbahce die Chance, den Rückstand auf Spitzenreiter und Meister Galatasaray zu verringern. Aktuell trennen die beiden Topteams aus Istanbul sechs Punkte, Galatasaray ist weiterhin ungeschlagen.



