Ranking: Die 21 besten Spieler der Saison 2022/23

In dieser Saison gehörten die Schlagzeilen bei Napoli der Abteilung Attacke, und das aus gutem Grund: Das Duo Victor Osimhen und Khvicha Kvaratskhelia richtete im finalen Spielfelddrittel verheerende Schäden bei den Gegnern an. Aber Kim Min-jae steht den beiden in ihrer Bedeutung für den Scudetto-Sieger kaum nach. Ein echtes Schnäppchen war er noch dazu.

Napoli zahlte Fenerbahce im vergangenen Sommer 18 Millionen Euro Ablöse für seine Dienste, und Kim war jeden Cent wert. Der Südkoreaner ist ein hervorragender Spieler in der Luft und am Ball, der den Verlust von Kalidou Koulibaly schon fast wie einen Glücksfall wirken lässt.

Barcelonas Mittelfeldjuwele Gavi und Pedri werden oft als ähnliche Spielertypen bezeichnet, aber sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Gavi ist ein Kämpfer, während Pedri Finesse verkörpert. Seine Steigerung im zentralen Mittelfeld war der wesentliche Faktor für Barcelonas Gewinn des Meistertitels in LaLiga.

Pedri ist nach wie vor ein hervorragender Dribbler und präziser Passgeber, doch mit sechs Toren hat er sich auch zu einer konstanten Offensivkraft entwickelt. Schade, dass der spanische Edeltechniker zwölf Spiele wegen einer Verletzung verpasst hat. Ihm zuzuschauen war jedenfalls stets eine Augenweide.

In vielerlei Hinsicht ist Karim Benzema ein Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Der französische Stürmer war in der letzten Spielzeit so gut, dass dieses Jahr in gewisser Weise immer enttäuschend sein würde. Dabei ist es ja keine Schande, nicht noch eine Ballon-d'Or-würdige Saison abzuliefern.

Am mangelndem Ehrgeiz hat es allerdings nicht gelegen. Benzema hatte mit Verletzungen zu kämpfen, seine Klasse aber blitzte trotzdem regelmäßig auf. In 41 Spielen schoss er 29 Tore und lieferte wieder mehrere Sternstunden.

In der Champions League schnürte er einen Doppelpack gegen Liverpool, im Halbfinale der Copa del Rey schlug er gar dreifach zu. Anfang April hatte er einen Lauf von sieben Toren in vier Spielen.

Manchester City war nie wirklich aus dem Titelrennen der Premier League raus, aber Aké ist einer der Gründe, warum der Titelverteidiger Arsenal im Frühjahr noch abfing. Eine von Pep Guardiolas Meisterleistungen in dieser Saison bestand darin, dass er Aké auf der linken Abwehrseite einsetzte und den Niederländer dort als gelernten Innenverteidiger etablierte.

Das stärkte die Abwehrreihe, die zuvor doch einige Problem offenbart hatte. Vor allem gegen die herausragenden Flügelstürmer in der Premier League war so ein probates Mittel gefunden. Aké kam vor rund drei Jahren für mehr als 45 Millionen Euro Ablöse aus Bournemouth. Dieses Jahr hat er endlich gezeigt, warum City so viel Geld für ihn ausgab.

Griezmann, der vor der Weltmeisterschaft große Probleme im Verein hatte, ist heute der Favorit auf den Titel des LaLiga-Spielers der Saison. Noch im Januar gab es Rufe nach der Entlassung von Diego Simeone, aber Griezmanns gute Form seither hat den Job des Argentiniers gerettet und Atlético Madrid auf den zweiten Platz der Tabelle geführt.

Sicherlich profitierte Griezmann vom Abgang von Joao Félix. Und auch die etwas zurückgezogenere Rolle, die er in der französischen Nationalmannschaft mittlerweile ebenfalls bekleidet, hat ihren Teil dazu beigetragen, dass Griezmann seit Monaten in hervorragender Verfassung ist.

Auch wenn die Saison einen frustrierenden Ausgang hatte, war sie für Bellingham persönlich doch ein Erfolg. Der englische Mittelfeldspieler galt zuvor noch als großes Talent, mittlerweile verkörpert er regelmäßig Weltklasse.

Bellingham war sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League unverzichtbar für seinen BVB und beendete die Saison mit 20 Torbeteiligungen in allen Wettbewerben - keine schlechte Marke für einen Teenager. Und das Beängstigende ist, dass von einem Spieler, der sich nur weiterentwickeln kann, sicherlich noch mehr kommen wird. Real Madrid, so scheint es, ist dabei, sich einen angehenden Superstar zu sichern.

Der Gündogan der finalen Wochen einer Saison hat es in sich. Der deutsche Nationalspieler liebt die großen Momente. Das hat er schon lange vor seinem Tor zum Titelgewinn für ManCity am letzten Spieltag der Saison 2021/22 bewiesen.

Und auch in diesem Jahr war er für City in den vergangenen Monaten unverzichtbar. Gündogan funktionierte perfekt als beweglicher Mittelfeldspieler in Citys gut organisierter Zentrale und steuerte in seinen letzten fünf Spielen fünf Tore bei.

Da sein Vertrag im Juni ausläuft, ist seine Zukunft ungewiss. Angeblich hat City dem 32-Jährigen ein neues Angebot unterbreitet, aber es gibt keine konkreten Hinweise darauf, dass er unterschreiben wird. Der FC Barcelona lockt den ehemaligen Dortmunder hartnäckig. Falls Gündogan den Verein verlässt, dann nach einer seiner bisher besten Spielzeiten.

Mikel Arteta hat in diesem Jahr eine wirklich hervorragende Arsenal-Mannschaft zusammengestellt. Alles war fein abgestimmt, jeder Spieler diente als Rädchen in einer perfekten, präzisen Maschine, die die jüngste Mannschaft der Premier League in ein offensives Ungetüm verwandelte. Und Saka war sowohl ein Protagonist als auch ein Nutznießer. Das Potenzial ist seit langem vorhanden, und Saka war in der ersten Hälfte der letzten Saison hervorragend.

In dieser Spielzeit fand er jedoch die dringend benötigte Konstanz und entwickelte ein noch stärkeres Zusammenspiel mit Martin Ödegaard. Das Ergebnis? Der bisher beste Saka und jede Menge Vorfreude der Gunners-Fans auf die kommenden Jahre.

"Kvaradona" ist mehr als alles andere eine großartige Geschichte. Ein fast völlig unbekannter Spieler, der unter dem Radar der europäischen Elite flog, wurde zur treibenden, kreativen Kraft hinter der dynamischsten Offensivmannschaft des Kontinents.

Mit einer Größe von 1,80 Metern, schlaksigen Beinen und dünnen Armen sieht er eher wie ein hart arbeitender Mittelfeldspieler aus. Aber dieser Körperbau täuscht. Kvaratskhelia sorgte schon früh in der Serie A für Furore, und seine Demontage von Liverpool in der Champions League machte ihn auf der europäischen Bühne bekannt. Jetzt ist er vom Kulthelden zum Weltklassespieler aufgestiegen. Die Zukunft für ihn ist rosig.

Obwohl er erst 24 Jahre alt ist, hat man das Gefühl, dass Ödegaard schon eine Ewigkeit auf hohem Niveau dabei ist. Doch dieses Jahr war erst seine zweite vollständige Saison in der höchsten englischen Spielklasse und seine dritte in einer der "Big Five". Und es war seine bisher beste.

Ödegaard ist seit fast zwei Jahren der Dreh- und Angelpunkt der Arsenal-Mannschaft und fungiert als rechte Nummer 8 in Artetas Formation. Kapitän Ödegaard ist ein Orchestrator, ein Experte darin, den Pass vor dem Assist zu spielen - vor allem, weil er die sich öffnenden Räume im Strafraum sieht, wenn sie noch besetzt sind.

In diesem Jahr hat Ödegaard jedoch beschlossen, auch selbst zu netzen. Mit 15 Toren hat er eine der erfolgreichsten Spielzeiten in der Geschichte der Premier League für einen zentralen Mittelfeldspieler hingelegt.

Pep liebt seine spielerisch starken Staubsauger und Rodri ist der nächste in einer Reihe von großartigen Guardiola-Schützlingen auf dieser Position. Aber Rodri ist mehr als nur eine klassische Nummer 6. Der spanische Nationalspieler ist der Schlüsselspieler im System von ManCity, der defensive Dreh- und Angelpunkt, der dafür sorgt, dass alles funktioniert.

Rodri ist unglaublich schnell, ballsicher und überraschend kreativ und verfügt über die Fähigkeiten einer Nr. 8 im Körper einer Nr. 6. Kevin De Bruyne, Erling Haaland und Jack Grealish mögen die Schlagzeilen beherrschen, aber Rodri ist wohl der wichtigste Spieler von City. Dank ihm läuft die himmelblaue Maschinerie Woche für Woche auf Hochtouren.

Im letzten Sommer wurde nahezu jeder Spieler aus Barcelonas Kader mit einem Weggang in Verbindung gebracht. Überraschenderweise sogar ter Stegen, der eigentlich stets als unantastbar galt. In den letzten knapp zwölf Monaten hat er aber genau gezeigt, warum er es verdient hatte, im Camp Nou zu bleiben.

Ter Stegen war das ganze Jahr über hervorragend, stellte einen neuen LaLiga-Rekord in Sachen Zu-Nulle-Spiele auf und bildete die hinterste Instanz in der besten Defensive Europas. Und es ist auch nicht so, dass er nie etwas zu tun hätte. Ter Stegen war in LaLiga mit großem Abstand der beste Torhüter und hat sich nach eher durchwachsenen Spielzeiten wieder als einer der besten Torhüter Europas etabliert.

Jede Mannschaft, die einen Titel gewinnt, braucht einen Torhüter der Spitzenklasse. Barca hat so einen.

Messis Saison im Verein ist schwer zu einzuordnen. Sein großer Triumph mit Argentinien bei der Weltmeisterschaft bleibt aus den vergangenen Monaten prägend im Gedächtnis.

Aber auch in Frankreich lief es zumindest sportlich nicht schlecht. Der Argentinier hatte zwar viele Kontroversen abseits des Platzes, nicht zuletzt eine Suspendierung, weil er in einer entscheidenden Phase der Saison einen nicht genehmigten Flug nach Saudi-Arabien angetreten hatte, aber seine Klasse war dennoch durchweg vorhanden.

Er wird die Saison mit über 30 direkten Torbeteiligungen in der Ligue 1 beenden, eine Zahl, die sonst nur noch Kylian Mbappé aufweist. Messi wird nächstes Jahr nicht mehr im Parc des Princes spielen, aber er hat in seiner letzten Saison sicherlich ein Zeichen gesetzt.

Dass Lewandowski Tore schießen würde, war immer klar - die Frage war nur, wie viele. Er begann seine Barca-Karriere mit einem Paukenschlag: In der ersten Saisonhälfte dominierte er die Torschützenliste im spanischen Oberhaus und verhalf den Blaugrana zu einem uneinholbaren Vorsprung an der Tabellenspitze.

Zugegebenermaßen: Später hakte es dann doch spürbar. Lewandowski harmoniert noch immer nicht perfekt mit seinen Nebenleute Ousmane Dembélé und Raphina. Eine Sperre zu Beginn des Jahres 2023 bremste ihn aus, und er erreichte nie wirklich die Höhepunkte der ersten Saisonmonate.

Osimhen hat sein Spiel in der Saison 2022723 auf ein neues Level gehoben und ist mit nun 24 Jahren ein kompletter Stürmer. Der Nigerianer hat einen ungemeinen Zug zum Tor, ist abschlussstark und mit einem guten Kopfballspiel ausgestattet. Sein Zusammenspiel mit Kvicha Kvaratskhelia hat entscheidend zum Erfolg Napolis beigetragen.

Osimhen gewann mit 25 Treffern souverän die Torjägerkanone in der Serie A und war auch in der Champions League mit fünf Toren in sechs Partien brandgefährlich. Ihn über den Sommer hinaus zu halten, wird angesichts des großen Interesses finanzkräftiger Vereine für Neapels Klubchefs eine Herkulesaufgabe.

Araújo verfügte schon immer über das nötige Rüstzeug. Er war schon immer hervorragend in der Luft und ein exzellenter Zweikämpfer. Aber er war nie fit genug, um alles unter einen Hut zu bringen. In dieser Saison hat er es geschafft, zum unbestrittenen Anführer von Barcelonas sattelfester Defensive aufzusteigen.

Vinícius Júnior kann davon ein Lied singen. Jedes Mal, wenn es zum Clásico kommt, stellt Barça-Trainer Xavi Araújo auf die rechte Abwehrseite, damit dieser den Real-Superstar aus dem Spiel nimmt. Eine schwierige Aufgabe und wohl die aktuell größtmögliche Anerkennung für einen Abwehrspieler.

Kane hat im Norden Londons wohl seine bisher beste Saison gespielt, was im Zirkus um Tottenham Hotspur leider ziemlich untergegangen ist. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft schoss 30 Tore in der Premier League und war der einzige Lichtblick in einer miserablen Saison der Spurs.

Doch nun muss sich Kane endlich der Entscheidung stellen, die er seit zwölf Monaten vor sich herschiebt. Da sein Vertrag im Juni 2024 ausläuft und es im trainerlosen Tottenham keinen Weg zum sofortigen Erfolg gibt, ist dies vermutlich die letzte Chance für den Klub mit einem Verkauf viel Geld zu verdienen. Für Kane bietet sich die Gelegenheit, auf den Wechsel zu drängen, mit dem er in der Vergangenheit schon kokettiert hat.

Unabhängig davon, wo er nächstes Jahr spielen wird: Die Chancen stehen gut, dass er wieder Tore am Fließband erzielen wird.

Paris Saint-Germain erlebte eine miserable zweite Saisonhälfte. Der Edelklub von der Seine schied in der Champions League gegen Bayern München aus, hätte beinahe die Ligue 1 verloren und wurden von einer Reihe von Problemen abseits des Platzes geplagt. Mbappé war die große Konstante in einer Saison voller Probleme.

Obwohl er einige Wochen lang von einer Oberschenkelverletzung geplagt wurde, war der Flügelstürmer mit 28 Toren in der Liga und sieben Toren in Europa der unumstrittene Leistungsträger von PSG. Außerdem versicherte er den Fans, dass er mindestens noch ein weiteres Jahr bleiben wird - eine willkommene Nachricht für einen Verein, der seit Monaten mit einer Flut von Negativschlagzeilen zu kämpfen hat.

Gibt es einen besseren Spieler im Eins-gegen-Eins in Europa? Vinícius Júnior war schon immer ein Weltklasse-Dribbler und unbestrittener Showman, aber in diesem Jahr hat er sein Spiel verfeinert, effektiver gemacht und ist zu einem regelmäßigen Torschützen und Vorlagengeber geworden.

Mit starken Leistungen in der Champions League - wie etwa in den Hinspielen gegen ManCity und Liverpool - hat er gezeigt, dass er auch ein Spieler für große Duelle sein kann. Mit seinen 22 Jahren ist der Brasilianer auf dem Weg an die absolute Spitze.

Wo rangiert De Bruyne unter den stärksten offensiven Mittelfeldspielern in der Geschichte der Premier League? Es gibt kaum jemanden, der besser ist als er, vor allem in den letzten Jahren. Seine Fähigkeit, ein Spiel zu lesen und sein Gefühl im rechten Fuß suchen ihresgleichen.

Dieses Jahr sollte für den Belgier ein schwieriges Jahr werden. Obwohl die gleichen Prinzipien wie unter Guardiola galten, musste er sich an ein neues System mit neuem Personal anpassen. Aber er schaffte den Übergang nahtlos und bildete mit Haaland ein kongeniales Duo, das City in die Nähe des Triples beförderte.

Wer sonst? Manchester City brauchte Haaland nicht zu verpflichten, um die Premier League zu gewinnen. Der außergewöhnlich gute Norweger wurde geholt, um die Mannschaft von Pep Guardiola zum Triumph in der Champions League zu führen, und er ist auf dem besten Weg, das zu schaffen.

Bis dahin sind seine 36 Premier-League-Treffer, der Sieg gegen Arsenal in einem entscheidenden Spiel im Titelrennen und seine fünf Tore gegen RB Leipzig der Beweis dafür, dass er ein ganz besonderer Stürmer ist, der dem Rest Europas aktuell um Lichtjahre voraus ist.