Top 20 signings of season Getty/GOAL

"Persönliche Katastrophe" mit Happy End, BVB und FC Bayern mit Glücksgriffen und das goldigste Händchen von PSG: Das sind die besten Transfers der Saison

Nach einer dramatischen Saison mit einer Rekordzahl an Spielen stehen die Meister der fünf europäischen Top-Ligen fest. Der FC Liverpool sicherte sich unter Arne Slot gleich in dessen ersten Jahr als Nachfolger von Jürgen Klopp den Titel in der Premier League, ebenfalls in seinem ersten Jahr an der Seitenlinie beim FC Barcelona krönte sich Hansi Flick zum Meistertrainer in La Liga, der FC Bayern München rückte in der Bundesliga die Machtverhältnisse gegenüber Bayer Leverkusen wieder gerade, die SSC Neapel entthronte Inter Inter Mailand in der Serie A und Paris Saint-Germain holte sich zum vierten Mal in Folge die Ligue-1-Krone.

In den nationalen Pokalwettbewerben gab es derweil einige märchenhafte Geschichten: Crystal Palace, Newcastle United, Bologna und der VfB Stuttgart beendeten ihre langen Durststrecken ohne Titel, auch Tottenhams ewige Titel-Dürre wurde vom süßen Nektar des ersten Pokal-Gewinns seit 2007 getränkt. Ein wenig ereignisreicher 1:0-Sieg über Manchester United bescherte den Spurs nicht nur den Europa-League-Titel, sondern gleichermaßen die Champions-League-Qualifikation. Jetzt muss nur noch der Champions-League-Sieger gekürt werden. PSG und Inter treffen in der Münchner Allianz Arena aufeinander.

Besonders PSG profitierte bei seinem Triumphzug durch die nationalen und internationalen Wettbewerbe von bärenstarken Neuverpflichtungen. Gleich vier Neuzugänge finden sich unter den besten 20 Transfers der Saison wieder. Damit hatte Paris von allen Klubs das goldigste Händchen auf dem Transfermarkt. Den besten Transfer der Saison landete aber ein anderer Verein.

  • Antony Real BetisGetty

    20Antony (Real Betis) – Leihgabe

    "Ich habe mich selbst wiedergefunden, weil ich glücklich bin und alles gut läuft", sagte Antony gegenüber Movistar Plus, nachdem er Anfang Mai in letzter Minute den Siegtreffer für Real Betis gegen Espanyol erzielt hatte.

    Es war einer seiner bereits neun Treffer, die der Brasilianer seit Beginn seiner Leihe von Manchester United im Januar für Betis erzielt hat, dazu kommen noch fünf Vorlagen. Kein Zweifel: Antony hat seinen äußerst ramponierten Ruf nach zwei miserablen Spielzeiten bei den Red Devils kräftig aufpoliert. Der einst als schlechtester Transfer der Geschichte von Manchester United verschriene 25-Jährige wurde zum absoluten Glücksgriff für die Beticos.

    Teamkollege Isco schlug sogar vor, der Verein solle "eine Crowdfunding-Aktion starten, damit er mindestens ein weiteres Jahr bleiben kann". United fordert dem Vernehmen nach rund 50 Millionen Euro, sollte ein Verein an einer festen Verpflichtung Antonys interessiert sein. Zu viel für Betis, das die Qualifikation zur lukrativen Champions League knapp verpasste. Den Brasilianer zu halten, wird zu einer finanziellen Herkulesaufgabe und nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.

    Und dennoch winkt Antony und Betis zumindest noch ein Happy End. Am Mittwoch treffen Los Verdiblancos im Finale der Conference League auf den FC Chelsea und können mit dem Gewinn des ersten Europapokals Vereinsgeschichte schreiben. Allein, dass die Chance darauf besteht, ist auch Antony zu verdanken, immerhin schoss er Betis gegen die Fiorentina mit zwei Toren und einer Vorlage im Halbfinale überhaupt erst ins Endspiel.

  • Werbung
  • Fiorentina v FC Internazionale - Serie AGetty Images Sport

    19Moise Kean (Fiorentina) – 13 Millionen Euro

    Apropos Fiorentina. In Florenz feierte ein ehemaliger Everton- und Juventus-Flop seine wundersame Wiederauferstehung. Kein einziges Tor erzielte Moise Kean in der vergangenen Saison für Juve. Die Erwartungen an ihn waren dementsprechend niedrig, als er im Sommer zu Fiorentina wechselte. Doch wie sich herausstellte, ist das Artemio Franchi offenbar die spirituelle Heimat, nach der Kean in den vergangenen sechs Jahren gesucht hat.

    Der italienische Nationalspieler erzielte in 32 Serie-A-Einsätzen 19 Tore und verhalf La Viola damit zum sechsten Platz und zur Qualifikation für die Europa League. Keans Comeback ist bemerkenswert, und der imposante Mittelstürmer könnte bei der Weltmeisterschaft 2026 zum wichtigsten Spieler seines Landes werden, wenn er seine Top-Form in der nächsten Saison aufrechterhalten kann.

  • Xherdan Shaqiri Basel 2024-25Getty Images

    18Xherdan Shaqiri (Basel) – ablösefrei

    Noch so eine märchenhafte Geschichte der Saison. Ein Rückkehrer führt seinen Heimatklub im Karriere-Herbst nach acht Dürre-Jahren zurück an die nationale Spitze. Die Rede ist von keinem geringeren als Ex-Bayern-Star Xherdan Shaqiri.

    Der mittlerweile 33-jährige Kraftwürfel kehrte im vergangenen Sommer aus der MLS von Chicago Fire nach Basel zurück und zeigte sofort, dass er trotz seines fortgeschrittenen Alters im europäischen Fußball noch einiges anzubieten hat. Basel stürmte angeführt von einem entfesselt aufspielenden Shaqiri zum ersten Schweizer Meistertitel seit 2017, unglaubliche 39 Torbeteiligungen verbuchte der Offensivspieler am Ende der Saison - darunter ein atemberaubender Hattrick innerhalb von zehn Minuten beim 5:2-Sieg gegen Lugano.

    Shaqiri hat seiner Laufbahn ein weiteres spektakuläres Kapitel nach seiner Zeit in Liverpool und München hinzugefügt, und es könnte tatsächlich noch eines hinzukommen. Sollte Basel die Champions-League-Qualifikation glücken, hätte "Shaq" seinen letzten Tanz auf absolutem europäischen Top-Niveau. "Ein neuer Wind weht wieder durch diesen Verein", sagte Shaqiri nach seinem vierten Meistertitel in der Schweiz, der fast ausschließlich seiner eigenen Brillanz zu verdanken ist.

  • Nico Paz of Como 1907 celebrates Getty Images

    17Nico Paz (Como) – 6 Millionen Euro

    Er ist vielleicht das größte Schnäppchen der Saison, sieht man von den ablösefreien Transfercoups mal ab. Real Madrid hatte im vergangenen Sommer keine Verwendung mehr für den hochgelobten Nachwuchsspieler Nico Paz. Serie-A-Aufsteiger Como sicherte sich den offensiven Mittelfeldspieler für einen verhältnismäßig schmalen Taler und der 20-Jährige schlug im 4-2-3-1-System unter Cesc Fabregas voll ein. 14 Torbeteiligungen stehen am Ende seiner ersten Saison im italienischen Oberhaus zu Buche.

    Paz war die treibende Kraft hinter Comos überraschend souveränem Klassenerhalt und hat sich als cleverer Spielmacher mit einem guten Torinstinkt bewiesen. Fabregas beschrieb den Argentinier als "kompletten Spieler" mit "sehr großem Potenzial", das er einst bei den Königlichen noch nicht entfalten konnte. Doch vielleicht bekommt er dazu irgendwann ja sogar noch die Gelegenheit. Immerhin soll Real spanischen Medienberichten zufolge eine Rückkaufklausel in Höhe von 8,5 Millionen Euro für diesen Sommer und den Sommer 2026 besitzen.

  • FBL-FRA-LIGUE1-MONACO-NICEAFP

    16Mika Biereth (Monaco) – 13 Millionen Euro

    Der überraschendste Shootingstar der Saison - und dem Vernehmen nach sogar beinahe ein deutscher Nationalspieler der Zukunft. Mika Biereth und Jamal Musiala pflegen eine enge Freundschaft, umso enttäuschter war der deutsche Edeltechniker, dass Biereth sich trotz deutscher Wurzeln gegen das DFB-Team und für eine Karriere in der dänischen Nationalmannschaft entschlossen hat. "Er hätte es gerne gesehen, wenn ich mich für Deutschland entschieden hätte. (...) Er ist nicht sehr glücklich mit meiner Entscheidung", sagte der 22-Jährige bei TV 2 Sport. Angesichts Biereths Entwicklung hätte wohl nicht nur Musiala seinen Kumpel gerne im Trikot der deutschen Nationalmannschaft gesehen.

    Einst von Mikel Arteta beim FC Arsenal übergangen, wechselte Biereth im Sommer 2024 für neun Millionen Euro zu Sturm Graz und sollte dort Arteta für dessen Entscheidung, ihm nie eine Chance im Trikot der Gunners gegeben zu haben, eines Besseren belehren. In der ersten Saisonhälfte schoss er 14 Tore für Graz in allen Wettbewerben, darunter deren zwei in der Champions League. Schon im Januar zog Biereth dann für 13 Millionen Euro zur AS Monaco weiter und schlug auch dort voll ein. Mit 13 Treffern in nur 16 Ligaspielen schoss er Monaco quasi im Alleingang in die Champions League. Der 22-Jährige erzielte drei Hattricks für die Mannschaft von Adi Hütter, die für ihr Wagnis, den jungen No-Name zu verpflichten, reichlich belohnt wurde.

  • Villarreal CF v CD Leganes - La Liga EA SportsGetty Images Sport

    15Ayoze Perez (Villarreal) – 4 Millionen Euro

    Ayoze Perez sagte, er befinde sich nach seinem Wechsel zu Villarreal "im besten Moment" seiner Karriere - eine gewagte Aussage, wenn man bedenkt, dass er im vergangenen Sommer für Real Betis nur neun Tore in der La Liga erzielt hatte. Doch der ehemalige Stürmer von Newcastle und Leicester City sollte Recht behalten: Nur vier Spieler haben in dieser La-Liga-Saison mehr Tore erzielt als Ayoze, der Villarreal mit 19 Treffern auf den fünften Tabellenplatz schoss.

    Mit 31 Jahren scheint Ayoze tatsächlich seinen Höhepunkt erreicht zu haben, und Villarreal ist zweifellos auf die hervorragenden Instinkte des spanischen Nationalspielers im Strafraum angewiesen. Außerdem ist er einer der fleißigsten Spieler in Marcelinos Kader in einem Jahr, in dem das "Gelbe U-Boot" wieder zu seinem rechtmäßigen Platz in der Elite der LaLiga zurückgekehrt ist.

  • Paris Saint-Germain v Aston Villa FC - UEFA Champions League 2024/25 Quarter Final First LegGetty Images Sport

    14Khvicha Kvaratskhelia (Paris Saint-Germain) – 70 Millionen Euro

    Khvicha Kvaratskhelia gelang schon bei Napoli in der Serie A der Durchbruch, doch durch seinen Wechsel zu PSG im Januar wurde er endgültig zu einem der besten Fußballer Europas. Der georgische Stürmer komplettiert seit seinem Wechsel im Januar an der Seite von Ousmane Dembele und Desire Doue die tödliche Sturmreihe von Luis Enrique und begeistert die Fans mit seinem unberechenbaren Spielstil.

    PSG kann sich in jedem Spiel auf Kvaratskhelia verlassen, wenn es darum geht, den entscheidenden Moment zu schaffen, sei es durch Dribblings gegen mehrere Verteidiger, einen starken Abschluss oder einen perfekten Pass auf einen seiner Mitspieler, der den Ball nur noch ins Tor schieben muss. Der 24-Jährige sollte zwar mehr Tore schießen, aber sein Einfluss auf das Spiel insgesamt kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, und es wäre keine Überraschung, wenn er PSG im Champions-League-Finale erneut den entscheidenden Vorteil verschaffen würde.

  •  Julian Alvarez of Atletico de Madrid celebrates scoring Getty Images

    13Julian Alvarez (Atletico Madrid) – 75 Millionen Euro

    Julian Alvarez wurde bei Manchester City im Schatten von Erling Haaland gnadenlos unterschätzt. Der Weltmeister war in zwei erfolgreichen Spielzeiten unter Pep Guardiola an 55 Toren beteiligt. Die ganz große Anerkennung blieb angesichts des norwegischen Tor-Monsters aber aus und so entschloss er sich dazu, im August des vergangenen Jahres eine neue Herausforderung bei Atlético Madrid anzunehmen.

    Im Metropolitano wurde Alvarez von Diego Simeone eine Führungsrolle anvertraut, und er hat El Cholo nicht enttäuscht. Der 25-Jährige beendete seine erste Saison in Spanien als bester Torschütze der Rojiblancos mit 29 Treffern, sieben davon erzielte er in nur zehn Champions-League-Spielen. Der dynamische Argentinier hatte großes Pech, dass er seinem bereits beeindruckenden Lebenslauf nicht noch mehr Titel hinzufügen konnte. Mit etwas mehr Glück beiDEM Elfmeter gegen Real Madrid hätte es vielleicht anders ausgesehen.

  • david-de-gea(C)Getty Images

    12David de Gea (Fiorentina) – ablösefrei

    Nachdem er nach seinem ablösefreien Abgang bei Manchester United ein ganzes Jahr in der Versenkung verschwunden war, bekam David De Gea eine neue Chance, als die Fiorentina anklopfte. Der Spanier, dessen Ruf in seinem letzten Jahr bei den Red Devils aufgrund mehrerer schwerer Patzer ordentlich gelitten hatte, hatte noch etwas zu beweisen.

    Und entgegen aller Unkenrufen gelang das dem Spanier auch. In der Serie A spielte er elfmal zu Null, zeigte insgesamt 98 Paraden, darunter zwei gehaltene Elfmeter beim Kantersieg der Fiorentina gegen die AC Mailand im Oktober. Mittlerweile dürften sich viele United-Fans fragen, warum man de Gea vom Hof gejagt und an seiner Stellen nun mit Andre Onana dasteht. Tatsächlich ist es unbestreitbar, dass der mittlerweile massiv in der Kritik stehende Onana mit Blick auf die zurückliegende Saison eine Verschlechterung gegenüber dem 34-Jährigen darstellt.

  • Arsenal FC v Paris Saint-Germain - UEFA Champions League 2024/25 Semi Final First LegGetty Images Sport

    11Willian Pacho (Paris Saint-Germain) – 40 Millionen Euro

    Der heimliche Held der möglicherweise erfolgreichsten Saison in der Geschichte von PSG. Pacho war in seiner einzigen Saison bei Eintracht Frankfurt eine feste Größe und konnte seine dominanten Leistungen im Parc des Princes fortsetzen, wo er nun ein beeindruckendes Innenverteidiger-Duo mit Marquinhos bildet.

    PSG hat auf dem Weg zum Titel die beste Abwehr der Ligue 1 gestellt, was nicht zuletzt Pachos starkem Zweikampfverhalten und seiner hervorragenden Antizipationsfähigkeit zu verdanken ist. Luis Enrique hat den 23-Jährigen als "einen der besten Innenverteidiger der Welt" bezeichnet, und es ist beängstigend, daran zu denken, wie viel Potenzial er noch freisetzt, wenn er erst einmal in die besten Jahre seiner Karriere kommt.

  • Retegui AtalantaGetty Images

    10Mateo Retegui (Atalanta) – 21 Millionen Euro

    Einst wurde Retegui vom ehemaligen italienischen Nationaltrainer Roberto Mancini mit Gabriel Batistuta verglichen wurde, und dass das keine haltlose Übertreibung war, zeigt er nun seit seinem Wechsel von Genua zu Atalanta. Gian Piero Gasperini ist der perfekte Trainer, um das Beste aus Retegui herauszuholen. 29 Tore und vier Vorlagen glückten dem italienischen Nationalspieler in seiner Debüt-Saison bei Atalanta, seine 25 Buden in der Serie A machten ihn zum Torschützenkönig.

    Reteguis Treffsicherheit brachte Atalanta näher an den Scudetto als je zuvor, und obwohl er in der enttäuschenden Champions-League-Saison weit weniger entscheidend war, hat sich der 26-Jährige seinen Stammplatz in der italienischen Nationalmannschaft mittlerweile redlich verdient. Bei Retegui geht es aber nicht nur um die Tore. Er ist auch ein versierter Zielspieler, der sich gerne zurückfallen lässt, um das Spiel zu verknüpfen, was Atalanta immer wieder geholfen hat, die Abwehrreihen der Gegner zu öffnen.

  • Mason Greenwood Marseille 2024-25Getty

    9Mason Greenwood (Marseille) – 26 Millionen Euro

    Nachdem Mason Greenwood seine Karriere bei Manchester United eigentlich schon im Zuge von gravierenden justiziablen Vorwürfen in Schutt und Asche gelegt hatte, gelang ihm bereits bei Getafe in der vergangenen Saison eine erste kleine Renaissance. Weil er bei den Red Devils keine Zukunft mehr hatte, holte ihn Olympique Marseille für satte 26 Millionen Euro - und die Rechnung ging auf.

    Mit 21 Toren in 24 Ligue-1-Spielen übertraf Greenwood sogar einen gewissen Didier Drogba, der 2003/04 bei OM "lediglich" auf 19 Treffer gekommen war. Greenwood zog zwar angeblich wegen mangelnder Einsatzbereitschaft einige Male den Zorn von Trainer Roberto De Zerbi auf sich, doch es besteht kein Zweifel, dass er dem Angriff von Marseille eine neue Dimension verliehen hat und in der nächsten Saison in der Champions League der gefährlichste Mann der Südfranzosen sein wird.

  • Napoli v Genoa - Serie AGetty Images Sport

    8Romelu Lukaku (Neapel) – 30 Millionen Euro

    Der Comebacker der Saison! Was wurden nicht schon für Abgesänge auf Lukaku gehalten. Nachdem er bei seiner Leihe zur Roma zwar solide, aber nicht überragend performte, wollte Chelsea den Belgier im vergangenen Sommer endgültig von der Gehaltsliste bekommen. Napoli schlug für 30 Millionen Euro zu, immerhin musste ein gewisser Victor Osimhen ersetzt werden. 30 Millionen für einen alternden und womöglich "finished" Lukaku? Viel zu viel, kritisierten Fans und Experten gleichermaßen. Doch Lukaku belehrte sie alle eines besseren.

    Der 32-Jährige war mit 14 Toren und zehn Vorlagen elementares Puzzleteil auf dem Weg zum Meistertitel. Auf seine alten Tage wird der bullige Mittelstürmer immer mehr zum Allrounder, der sich nicht mehr über die Mannschaft, sondern in ihren Dienst stellt. Erstmals in seiner Karriere brachte er es daher auf eine zweistellige Tor- und Vorlagen-Anzahl.

  • doue Getty Images

    7Desire Doue (Paris Saint-Germain) – 50 Millionen Euro

    Nach einer bärenstarken Vorsaison bei Rennes entbrannte im Sommer ein heißer Transferpoker um Desire Doue, an dessen Ende die Bayern und Chelsea in die Röhre schauten. Doue blieb in Frankreich und wechselte zum dortigen Branchenprimus und Abo-Meister PSG, was sich für den vielseitigen Stürmer als richtige Entscheidung herausgestellt hat.

    Doue war in der Saison 2024/25 bisher an 28 Toren für die Mannschaft von Luis Enrique beteiligt und ist aufgrund seiner Vielseitigkeit, die ihn sowohl auf beiden Flügeln als auch als Zehner einsetzbar macht, ein wichtiger Spieler. Trotz der starken Konkurrenz durch Bradley Barcola hat sich Doue als Super-Joker hervorgetan: Er kann sich mühelos durch die Abwehrreihen tanzen und selbst unter hohem Druck teils brillante Vorlagen liefern. Wenn er sich weiterhin so rasant entwickelt, könnte der 19-Jährige schon bald den nächsten Schritt in seiner Karriere wagen und in einer noch stärkeren Liga sein Glück versuchen.

  • Galatasaray A.S. v FC Dynamo Kyiv - UEFA Europa League 2024/25 League Phase MD7Getty Images Sport

    6Victor Osimhen (Galatasaray) – Leihgabe

    Die "persönliche Katastrophe" hatte für Victor Osimhen ein Happy End. Nach seinem Zerwürfnis mit den Verantwortlichen Napolis ging der Nigerianer den vermeintlichen Schritt zurück und heuerte in der schwächeren Süper Lig bei Galatasaray an. Dennoch zementierte Osimhen seinen Status als einer der besten Stürmer der Welt, in 40 Spielen traf er satte 36-mal und schoss Gala somit fast im Alleingang zum Double.

    Osimhen offenbarte seine Qualitäten als explosiver, technisch starker Mittelstürmer einmal mehr. An guten Tagen ist er der fleischgewordene Albtraum für seine Gegenspieler. Obwohl es zahlreiche Interessenten aus den europäischen Top-Ligen auf eine feste Verpflichtung gibt, könnte sich Osimhen womöglich selbst erneut "degradieren", denn auch die finanzstarken Klubs aus Saudi-Arabien sind dem Vernehmen nach an Osimhen dran. Nun steht er an einem Scheideweg in seiner Karriere. Folgt er dem Lockruf des Goldes oder will er seine Karriere auf höchstem Niveau weiter in Schwung bringen?

  • FC St. Pauli 1910 v Borussia Dortmund - BundesligaGetty Images Sport

    5Serhou Guirassy (Borussia Dortmund) – 18 Millionen Euro

    One-Hit-Wonder? Von wegen! Serhou Guirassys bärenstarke Vorsaison mit 28 Toren für den VfB Stuttgart war mitnichten eine Anomalie in einer ansonsten durchschnittlichen Karriere (zuvor Rennes, Amiens, Köln). Ganz und gar nicht. Der Nationalspieler Guineas untermauerte seinen Status als Weltklasse-Stürmer in seiner Debütsaison beim BVB eindrucksvoll.

    In einer abermals unbeständigen Dortmunder Spielzeit war Guirassy die einzige echte Konstante, am Ende hat es der BVB besonders ihm zu verdanken, dass eine drohende Horror-Saison doch noch ein Happy End mit der Champions-League-Qualifikation und dem knappen Ausscheiden im Viertelfinale der Königsklasse gegen Barcelona hatte. 34 Tore erzielte Guirassy in 45 Pflichtspielen, bereitete zudem neun Treffer vor. Eine unfassbare Quote, und das für einen Schnäppchenpreis von gerade einmal 18 Millionen Euro, die der BVB per Ausstiegsklausel an den VfB überwies.

  • Napoli v Empoli - Serie AGetty Images Sport

    4Scott McTominay (Neapel) – 30,5 Millionen Euro

    Die Trauer über den Abgang des Eigengewächses hielt sich im vergangenen Sommer bei Fans von Manchester United noch in Grenzen. Der allgemeine Konsens war in Manchester: Der schottische Nationalspieler sei zwar ein Arbeitstier, verfüge aber nicht über die technischen Qualitäten, um eine United-Legende zu werden. Doch all jenen Spöttern darf McTominay nun rotzfrech ins Gesicht lachen - auch, weil Napoli-Trainer Antonio Conte etwas in ihm sah, das keiner der Trainer der Red Devils zuvor erkannt hatte.

    Conte holte McTominay nicht, um ihn vor der Abwehr zu parken, sondern für eine weiter vorne liegende Rolle in einem 4-3-3-System. Dort durfte sich der 28-Jährige aktiv in die Offensive einschalten und fühlte sich auf Anhieb pudelwohl. McTominay war an 18 Toren Napolis direkt beteiligt, erzielte überlebenswichtige Treffer gegen Inter, Turin, Monza und Cagliari sogar per Fallrückzieher am letzten Spieltag. Der Lohn? Während Manchester United endgültig im Mittelmaß versumpft, ist McTominay binnen einer Saison zur Ikone für die Napoli-Fans aufgestiegen, zum Meistermacher und wurde ganz nebenbei auch zum Spieler der Saison in der Serie A gewählt.

    "Ich verstehe nicht, wie man Scott verkaufen kann", echauffierte sich der ehemalige United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer erst kürzlich in einem Interview mit der BBC. Mit dieser Meinung dürfte er nun in Manchester mittlerweile nicht mehr alleine dastehen.

  • Michael Olise BayernGetty

    3Michael Olise (Bayern München) – 53 Millionen Euro

    Lange Zeit bestimmten beim FC Bayern die Diskussionen um Joshua Kimmichs Zukunft, die beeindruckende Torquote von Harry Kane oder die Gala-Auftritte von Jamal Musiala die Schlagzeilen der Saison. Doch der heimliche MVP der Münchner Saison ist eigentlich Michael Olise. Seitdem er von Crystal Palace zum Rekordmeister wechselte, ist der Franzose ein absoluter X-Faktor in der Mannschaft von Vincent Kompany.

    Olise war mit 17 Treffern der zweitbeste Torschütze der Bayern und lieferte beeindruckende 21 Vorlagen in 50 Pflichtspielen. Keine Frage: Mit Olise ist dem FCB ein absoluter Transfercoup geglückt. Die Weltklasse-Lösung auf der rechten Außenbahn scheint für die kommenden Jahre gefunden. Nicht zu Unrecht adelte auch Sportvorstand Max Eberl Olise als seinen Spieler der Saison. Olise ist zweifelsfrei einer der besten Transfers des FCB in den vergangenen zehn Jahren.

  • JOAO NEVES PSG Getty Images

    2Joao Neves (Paris Saint-Germain) – 60 Millionen Euro

    Sein Transfer änderte alles bei PSG. Während sich definitiv neidische Blicke aus Manchester nach Paris richten (United war ebenfalls an Neves dran), dirigiert der 1,70 Meter kleine Zauberer das aktuell vielleicht beste Mittelfeld der Welt in allen wichtigen Spielen nach Belieben.

    Neves ist ein Meister darin, den Ball in engen Räumen anzunehmen und die gegnerischen Reihen zu durchbrechen, aber auch ein Monster im Gegenpressing, das dem Gegner von der ersten bis zur letzten Minute das Leben zur Hölle macht. Das musste bereits Manchester City in der Champions League auf schmerzhafte Weise erfahren (4:2 für PSG). Der 20-Jährige hat einerseits das Zeug dazu, wichtige Tore selbst zu erzielen, andererseits hat er stets das Auge für einen tödlichen Pass. Dank seiner beeindruckenden Fähigkeiten spielt PSG besser denn je und könnte am Ende tatsächlich Europas Fußball-Thron besteigen.

  • mbappe(C)Getty Images

    1Kylian Mbappe (Real Madrid) – ablösefrei

    Ja, Real Madrid ist eine schlechtere Mannschaft als vor dem Wechsel von Kylian Mbappe zu den Königlichen. Das ist spätestens durch die schmerzhaften Niederlagen gegen Arsenal in der Champions League und auf nationaler Ebene gegen den FC Barcelona mehr als deutlich geworden. Die Geißel der Champions League, der ewige Königsklassen-Dominator wurde entthront - nicht nur auf Europapokal-Ebene, sondern auch im Pokal und in der Liga vom Erzrivalen aus Barcelona.

    Tatsache ist aber auch, dass Mbappe nach anfänglichen Startschwierigkeiten eine herausragende individuelle Debüt-Saison bei den Königlichen spielte. In allen Wettbewerben erzielte er 41 Tore, 31-mal netzte er nur in LaLiga. Gegen die Fußball-Elite aus Barcelona und Manchester City schnürte er jeweils Dreierpacks - nicht schlecht für einen Spieler, für den zumindest keine Ablösesumme gezahlt wurde, wenngleich das bei seinem Gehalt fast schon egal ist.

    Sollte es Xabi Alonso gelingen, Real im Kollektiv wieder zu stabilisieren, die Neuzugänge gut einzubinden und Mbappe und Vinicius Jr. ein funktionierendes Offensiv-Konzept präsentieren, in dem beide Spieler harmonieren können, kann sich Fußball-Europa im kommenden Jahr warm anziehen.