"Im Fußball ist das nicht normal": Arne Slot bestätigt große Geste des FC Liverpool für Diogo Jotas Witwe

In einem Interview mit TNT Sports äußerte sich Slot nochmals ausführlich zu Jotas Tod und den Folgen, welche dieser für seinen Klub hatte: "Leider mussten wir einen Spieler mehr verpflichten, als wir es geplant hatten. Deswegen waren unsere Ausgaben auch höher, als wir es vorhatten. Die Trauer in dieser Stadt verdeutlicht, warum es so besonders ist, für diesen Verein zu arbeiten. (…) Die Art und Weise, wie die Fans sich nach der Tragödie verhalten haben, die ganzen Blumen, die Gedenkfeiern – ich werde emotional, wenn ich daran denke." Es sei "unglaublich" gewesen, wie sich die Fans verhalten hätten. Slot lobte auch das Verhalten seiner Spieler rund um die Trauerfeier für Jota in Gondomar Anfang Juli.

Weiter führte der Niederländer aus: "Es gibt Momente, in denen man denkt: 'Wie müssen sich seine Frau und seine Kinder nun fühlen?' Und dann trifft es einen so hart, weil man weiß: Unser Leben geht weiter. (…) Ich habe betont, wie stolz ich mich fühle, für diese Fans zu arbeiten. Aber wie unsere Besitzer reagiert haben ... Besitzer werden meistens kritisiert. Aber wie sie gehandelt haben, indem sie seiner Frau und den Kindern das komplette Gehalt aus seinem Vertrag gezahlt haben, das mag für viele normal sein. Aber im Fußball ist das nicht normal."

Jota (28) und sein Bruder Andre Silva (26) kamen vor rund drei Monaten bei einem schweren Autounfall in der spanischen Provinz Zamora ums Leben. Sie waren unterwegs zu einem Fährhafen, von wo aus Jota nach England fahren wollte, um dort die Saisonvorbereitung mit Liverpool wieder aufzunehmen.

Jota stand bei den Reds noch bis 2027 unter Vertrag. Sein Jahresgehalt betrug rund sieben Millionen Euro. Entsprechend zahlten Liverpools Eigentümer um die US-amerikanische Fenway Sports Group (FSG) 14 Millionen Euro an Cardoso. Sie heiratete den Nationalspieler Portugals (49 Einsätze) nur wenige Wochen vor dem Unglück. Gemeinsam haben sie drei Kinder.

Der vielseitige Angreifer spielte insgesamt fünf Jahre lang für den Traditionsverein und gewann mit ihm unter anderem die englische Meisterschaft. In 182 Spielen erzielte er 65 Tore.

Seine Rückennummer 20 wird beim Tabellenführer der Premier League nicht mehr vergeben.

Liverpool-Boss Tom Werner hatte bei The Overlap US angedeutet: "Es ist immer eine Tragödie, wenn jemand so früh stirbt. Aber sein Tod hat wirklich alle getroffen, weil er so beliebt war. Es war uns sofort wichtig, seiner Witwe unsere Anteilnahme auszusprechen und ihr zu versichern, dass wir eine Familie sind. Es ist ein Klischee, aber wir sehen uns wirklich als Familie und wollten sicherstellen, dass sie und ihre Kinder finanziell gut versorgt sind. Es ist uns sehr wichtig zu zeigen, dass wir uns, egal was passiert, um den Fußballer kümmern, aber noch mehr um den Menschen."