Nach dem abgebrochenen Regionalliga-Derby zwischen der Reserve des FC Bayern und Türkgücü München hat die Fanvereinigung "Club Nr. 12" heftige Kritik am Polizeieinsatz sowie dem eigenen Klub geäußert. Die Fans sprachen in einer Stellungnahme von einer "maßlosen und unverhältnismäßigen Polizeigewalt" und gingen auch auf Konfrontaionskurs zur Vereinsführung der Bayern, die auf Abstand zu den Vorfällen gegangen war. Der "Club Nr. 12" bedauerte ein "fragwürdiges Verständnis von Demokratie und Meinungsfreiheit bei den Verantwortlichen beider Vereine".
Im Rahmen des Spiels hätten die Fans des FCB mehrere Zaunfahnen aufgehängt, unter anderem eine mit der Aufschrift "FC Bayern Fanclub Kurdistan", die jedoch häufiger schon zu sehen gewesen sei. Konkret in diesem Spiel sei diese jedoch als Statement zu verstehen gewesen. Ziel der Aktion sei es gewesen, gegen Missstände in der Türkei - etwa Rassismus gegen Kurden und Kurdinnen - ein Zeichen zu setzen. Die Fanvereinigung weist die Aussagen des eigenen Vereins, dass es sich um ein nicht angemeldetes Banner gehalten habe, das für die Eskalation verantwortlich gewesen sei, zurück.
Laut eigener Aussage sei "keine strafrechtlich relevante Symbolik" vorhanden gewesen, dennoch hätten Spieler von Türkgücü den Platz verlassen, woraufhin Ordner die Herausgabe der Fahne gefordert hätten. Obwohl nach 25 Minuten die Fahne nicht mehr zu sehen gewesen sei, sei dann die Bereitschaftspolizei in den Block eingedrungen, um "die Fahne durch Zwang sicherzustellen".
Dabei kam es laut "Club Nr. 12" zu "wahlloser" Anwendung von Pfefferspray und einem "Einprügeln" auf alle Fans der unteren Reihen. Selbst auf am Boden liegende Personen sei weiterhin eingeschlagen worden. In der Folge sei ein 11-jähriges Kind mit dem Rettungswagen abtransportiert worden. Weitere Fans hätten vor Ort oder sogar ebenfalls im Krankenhaus behandelt werden müssen.