"Es fühlt sich an, als wirft mich der Klub unter den Bus": Mohamed Salah attackiert den FC Liverpool und Arne Slot

"Ich kann es nicht glauben, ich bin schwer enttäuscht", begann Salah bei TV 2 Sport und führte aus: "Ich habe für diesen Verein so viel geleistet. Jeder konnte das in den vergangenen Jahren sehen, besonders in der letzten Saison. Jetzt sitze ich auf der Bank und weiß nicht, warum. Es fühlt sich an, als wirft mich der Klub unter den Bus. So erlebe ich es."

Im Zuge der Krise verzichtete Trainer Arne Slot zuletzt vermehrt auf Salah. Am Rechtsaußen hatte es zuvor viel Kritik gegeben, weil dieser nicht nur an Treffsicherheit eingebüßt hat, sondern auch oft nur unzureichend nach hinten mitarbeitete. Mehrere namhafte Ex-Profis und Experten forderten im Laufe des Herbstes einen Bankplatz für Salah. Der niederländische Coach folgte den Ratschlägen gegen West Ham United (2:0), den AFC Sunderland (1:1) und nun beim 3:3 an der Elland Road. Im Duell mit Leeds schmorte Salah gar die komplette Spieldauer auf der Bank.

Bei sämtlichen Nachfragen erklärte Slot, dass Salah sich tadellos verhalte und nach wie vor ein wichtiger Spieler sei. Der 33-Jährige aber attackierte seinen Coach nun: "Im Sommer wurden mir viele Versprechungen gemacht, aber bisher saß ich drei Spiele lang auf der Bank, daher kann ich nicht sagen, dass sie ihre Versprechen gehalten haben. Viele Male zuvor habe ich betont, dass ich eine gute Beziehung zum Trainer haben. Und plötzlich haben wir gar keine Beziehung mehr. Ich habe keine Ahnung, warum das so ist." Es wirke, als wolle ihn "jemand nicht mehr im Verein haben".

Salah schilderte: "Um ehrlich zu sein ist das für mich inakzeptabel. Ich habe keine Ahnung, warum mir das passiert." Er habe "nicht das Gefühl, dass ich das Problem bin".

Liverpool bestreitet in der kommenden Woche das wichtige Auswärtsspiel in der Champions League beim Vorjahresfinalisten Inter Mailand. Anschließend steht ein Heimspiel an der Anfield Road gegen Brighton & Hove Albion auf dem Programm. Dann reist Salah zum Africa Cup und wird einige Wochen nicht bei seinem Klub sein.

Seiner Mutter habe er in einem Telefonat gesagt, sie solle zum Brighton-Spiel kommen "egal, ob ich spiele oder nicht. Wir werden sehen, was passiert. (… ) Das Match ist in Anfield und es wird mein Abschied sein, bevor ich zum Afrika Cup reise. Was dann passiert, weiß ich nicht."

Salah steht nach einer lukrativen Vertragsverlängerung im Frühjahr noch bis 2027 beim FC Liverpool unter Vertrag. Es halten sich hartnäckig die Spekulationen, dass ein Wechsel in die Saudi Pro League sein Ausweg sein könnte. Von dort gibt es seit geraumer Zeit Interesse an den Diensten des Angreifers. Die konkrete Frage, ob er im Januar nach Saudi-Arabien wechseln werde, wollte Salah am Samstag nicht beantworten.

Er betonte, er werde Liverpool "immer lieben", aber das jetzt tue "weh". Er erwarte zum Beispiel, dass Ex-Liverpool-Verteidiger und Sky-Experte Jamie Carragher am Montagabend ihn "wieder und wieder" kritisieren werden. Carragher hatte sich zuletzt kritisch über Salah geäußert und diesem vorgeworfen, sich in der Krise zu verstecken. Salah habe nur im Vorjahr Interviews gegeben, als es für diesen um einen neuen Vertrag ging.

Salah erklärte noch, wieso er sich unfair behandelt fühlt und bediente sich eines Vergleichs mit dem heutigen Bayern-Stürmer Harry Kane: "Ich erinnere mich noch daran, dass Kane vor einer Weile zehn Spiele lang nicht getroffen hatte. Alle in den Medien meinten: 'Oh, Harry wird bald schon wieder treffen.' Aber wenn es um Mo geht, dann sagen alle: 'Er gehört auf die Bank.' Tut mir leid, Harry."

• Spiele: 420
• Tore: 215
• Assists: 116
• Titel: 9